Hello again – männerforum gibt es jetzt online
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 10. Juni 2015
Im Frühjhr 2014 hat die Männerarbeit der evangelischen Kirche ihr ‚männerforum‘ mit der 50 Ausgabe eingestellt. Nun erscheint die Zeitschrift als Online Magazin. In seinem Editorial schreibt Martin Rosowski, Geschäftsführer der Männerarbeit:
„Die Form einer Online-Ausgabe ermöglicht es uns, nach wie vor modern gestaltet, nun aber umfangreicher und aktueller direkt mit Ihnen als Leser in den Dialog zu treten. Über das Thema müssen wir nicht viele Worte verlieren. Männer sind wie selten zuvor präsent in der öffentlichen Diskussion. Sie werden von der Werbung ebenso als Zielgruppe identifiziert wie von der Politik.
Die Öffentlichkeit hat verstanden, dass es offensichtlich ganz ohne die Männer nicht geht. Da mag man im Hintergrund ein gerüttelt Maß an Verwertbarkeitsstrategien vermuten, doch das sollte uns nicht abschrecken, dieses nun auch für uns zu nutzen. Indem wir nämlich das öffentliche Interesse gezielt und differenziert auf die Lebenswirklichkeiten von Männern und ihre Bedürfnisse lenken: Männer sind Väter, sie haben ein Vereinbarkeitsproblem – Männer sind pflegende Söhne, die flexible Arbeitszeiten brauchen – Männer sind spirituell affin, sie möchten ihre religiösen Erfahrungen äußern können, ohne auf die dogmatische Skepsis ihrer Kirche zu treffen – Männer stellen kritische Fragen an Lebensweisen und -bedingungen, die ihre Gesundheit beeinträchtigen – Männer erleben Gewalt und sehen es nicht ein, ausschließlich als die potentiellen Täter gesehen zu werden. Die Kanzlerin hat die Männer als Wählergruppe entdeckt und auch die „Frauenministerin“ macht im Hinblick auf die Männer aus ihrem Herzen keine Mördergrube mehr.
Entsprechend schießen auch neue Medien aus dem Boden, die sich die Männer als Kundschaft sichern wollen. Chats, Newsletter oder Magazine werben um die Gunst des männlichen Geschlechts. Die dahinter stehenden Interessenlagen sind bunt, von evangelikalen Kirchen-Kreisen, über Seiten der Männerrechtsbewegungen hin zur kommerziellen Mode- oder Freizeitindustrie reicht der Reigen derer, die sich mit ihren Angeboten speziell an Männer richten.
Gerade deshalb bleiben wir bei unserem Anspruch, den wir schon für unser Printmedium selbstbewusst vertreten haben: „männerforum“ das andere Männermagazin! Ja, wir wollen anders sein, wir wollen die Männer nicht als „Zielgruppe“, sondern wir als Männer sprechen Männer an und wollen in einen gemeinsamen Austausch über unser alltägliches Leben, unsere Sorgen, unsere Lust, unsere Hoffnungen und Visionen kommen. Dazu haben wir einen breiten Ansatz von Themen gewählt. Wir nutzen das neue Medium, um Schwerpunkte in Lebensfragen, aber auch in der Politik und natürlich in Fragen spiritueller Erfahrung zu setzen. …“