Unionsparteien wollen Vätermonate ausweiten
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Mai 2013
Die in Düsseldorf erscheinende ‚Rheinische Post‘ berichtet über entsprechende Pläne von CDU und CSU: „Junge Väter sollen sich nach der Geburt eines Kindes künftig noch länger um ihr Baby kümmern können. In der Union wächst die Zahl der Befürworter, die die Vätermonate ausdehnen wollen. Die CSU setzt auf eine Verlängerung der Elternzeit insgesamt. …
„Wir müssen den finanziellen Schonraum für die Babyzeit, der durch das Elterngeld auf ein Jahr verkürzt wurde, wieder ausweiten und dabei den Trend zur partnerschaftlichen Teilung der Elternzeit verstärken, wie das in den skandinavischen Ländern gang und gäbe ist“, sagte Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer (CSU). „Der beste Schritt wäre, sobald wie möglich das Elterngeld von 14 auf 18 Monate zu verlängern und dabei vier statt zwei Partnermonate vorzusehen“, erklärte sie. Die CSU-Politikerin forderte auch, dieser Punkt gehöre ins gemeinsame Unionswahlprogramm, „wenn wir moderne Familienpolitik fortsetzen wollen“.
Auch Arbeitsministerin und CDU-Vize-Parteichefin Ursula von der Leyen, die als Familienministerin das Elterngeld und die Vätermonate eingeführt hatte, wünscht sich eine Reform. „Ich persönlich bin der Meinung, dass wir beim Elterngeld einen dritten Vatermonat brauchen“, sagte sie gestern bei einer Veranstaltung unter dem Titel „Spitzenfrauen fragen Spitzenkandidaten“. Die Bundesministerin sieht allerdings keinen finanziellen Spielraum, die Elternzeit insgesamt auszuweiten.
Die Ausweitung der Vätermonate beim Elterngeld, dessen Zahldauer aber nicht verlängert werden solle, könne Müttern helfen, früher in den Beruf zurückzukehren, sagte sie. Die Arbeitsministerin will die Erwerbstätigkeit von Frauen insgesamt steigern. Jede zweite Frau in Deutschland arbeite nur Teilzeit. Beim Arbeitsvolumen, das Frauen in Teilzeit leisteten, sei Deutschland mit nur 18 Wochenstunden im EU-Vergleich weit unten. Von der Leyen forderte daher neben dem dritten Vatermonat auch ein gesetzliches Rückkehrrecht von einem Teilzeit- auf einen Vollzeitjob. Diese Forderung werde in das CDU-Wahlprogramm einfließen.“
Was mich an den Begründungen stört ist, dass den Vätern auch weiterhin eine ‚Assistentenrolle‘ zugeschrieben wird. Die Wünsche von Männern nach einer partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit werden nicht thematisiert. Und Aussagen wie die folgende ‚nageln‘ gerade junge Väter im Beruf fest:
„Sogar Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will es: eine Babypause einlegen, wenn im Sommer seine Frau Judy Witten ihr erstes Kind zur Welt bringt. Drei Wochen will sich der Minister gönnen und nicht ins Büro gehen, wie er der „Welt“ sagte. Richtig Elternzeit könne er weder als Abgeordneter noch als Minister nehmen.
Abgelegt unter Elternzeit, Politik | 1 Kommentar »