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lebe deinen Traum!

Es kommt auf das väterliche Beziehungsangebot an

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 13. Dezember 2012

Autoritätsverlust, veränderte Männerbilder, Patchwork-Familien kaum eine Rolle ist so sehr im Umbruch wie die des Vaters. Die Verunsicherung ist groß, wie gehen Väter mit der Veränderung ihrer Rolle und der daran gestellten Ansprüche um? Im Interview mit Peter Schipek erläutert Karl Gebauer, ehemaliger Grundschulrektor und Buchautor, die Aufgaben von Vätern.

Peter Schipek Worin sehen Sie die besonderen Aufgaben eines Vaters für eine gelingende Entwicklung seiner Kinder?

Karl Gebauer Mit den Begriffen Zuwendung, Anerkennung, emotionale Achtsamkeit, Anregung, Geborgenheit, Beziehungsvorbild sind grundlegende Merkmale eines zugewandten Vaters im gesamten Entwicklungsprozess skizziert. Es kommt auf das väterliche Beziehungsangebot an. In den ersten Lebensjahren besteht die Aufgabe eines Vaters vor allem darin, körperliche Nähe und ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Er ergänzt und erweitert die wichtige Mutter- Kind-Beziehung und ist für sein Kind der „bedeutsame Dritte“. Darüber hinaus entlastet er die Mutter des Kindes von der oft permanent erforderlichen Präsenz. Seine Aufgabe in der frühen Kindheit liegt auch darin, der Verschmelzung zwischen Mutter und Kind etwas entgegen zu setzen. Neben der wichtigen – manchmal aber zu engen – Beziehung zur Mutter kann das Kind eine Zweierbeziehung zum Vater erleben. …

Peter Schipek Wie sieht es mit konkreten Aufgaben des Vaters aus?

Karl Gebauer Das Haupterfahrungsfeld für Babys und Kinder ist das Spiel. Im Spiel setzt sich ein Kind durch permanente Gestaltung mit sich und der Welt auseinander. Seine Selbstentwicklung basiert auf unendlich vielen Interaktionserfahrungen mit anderen Menschen in der jeweiligen Umwelt. Ein spieleinfühlfähiger Vater trägt nicht nur zu einer stabilen Bindung und der Erfahrung von Geborgenheit bei, er gibt seinem Kind über vielfältige Anregungen die Möglichkeit, die damit verbunden Erfahrungen in inneren Bildern, Geschichten und Erzählungen anzulegen und zu speichern. Somit trägt er entscheidend zur kognitiven Entwicklung bei, denn unser Gehirn enthält nicht Erinnerungen an einzelne Objekte, sondern an die emotionale Einbettung dieser Objekte in eine als bedeutsam erlebte Situation. …‘

Quelle

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