Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Dezember 2012
Herkömmliche Männerrollen sind „out“, neue sind weder eindeutig definiert noch allgemein akzeptiert. Väter tummeln sich auf Spielplätzen und in Kindertanzkursen, sie übernehmen Haushaltspflichten und wechseln Windeln. Andererseits lässt die Berufswahl zum „Hebammer“ oder Kindergartenpädagogen hinter vorgehaltener Hand immer noch an der heterosexuellen Orientierung zweifeln. Das sogenannte „hegemoniale Männlichkeitsbild“, ein „Übermann“ stets erfolgreich, stark und im Geiste ein Pionier – ist nach wie vor das unerreichbare Vorbild in der westlichen Welt.
In dieser Ausgabe von „über:morgen“ kommen politisch Verantwortliche, Sozialwissenschaftler, Feministinnen und vor allem Männer selbst zu Wort und erörtern, welche Form der Gleichberechtigung die Gesellschaft anstreben soll und kann, warum es dazu „neue“ Männer braucht und welche Vorstellungen davon bereits Gestalt annehmen.
Ein Film von Doris Hochmayr, auf 3sat, Samstag, 15. Dezember 2012 von 18:00 – 18:30 Uhr, über:morgen, das Zukunftsmagazin – Moderation: Hubert Nowak.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Dezember 2012
Mädchen bekommen mehr Zuwendung als Jungen – und diese erhalten heute weniger Liebe, aber mehr Hiebe. Diese These vertrat gestern der Kriminologe Christian Pfeiffer beim Jahresempfang des Sprengels Osnabrück
„Wir brauchen mehr Vaterliebe“ forderte Pfeiffer. Der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen meinte, zwei Drittel der Väter seien „emotionale Krüppel“, ein Drittel mache sich bei der Erziehung ganz „aus dem Staub“. Es gebe viele „gepanzerte Männer, die Emotionen nicht richtig rauslassen könnten“.
„Die Krise der Männer ist bedrohlich“, sagte Pfeiffer und machte einen „Wandel der Erziehungskultur“ aus: Schon im Kindergarten bekämen Mädchen mehr Streicheleinheiten und würden öfter auf den Arm genommen als Jungen. Diese Tatsache sei den Erzieherinnen aber meistens gar nicht bewusst.
Jungen bräuchten Vorbilder, Gemeinschaften und Aufgaben, an denen sie wachsen könnten. Es sei nötig, „Lust auf Leben zu wecken“, etwa in der Schule mit attraktiven Sport- und Musikangeboten am Nachmittag – wie in Neuseeland. Von diesem Angebot sei Deutschland „meilenweit entfernt“, . Nötig sei eine Stärkung der Schule von außen.
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