Männer gestalten eine zukunftsorientierte Gleichstellungspolitik
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. November 2011
Vor einem Jahr wurde das Bundesforum Männer – Interessenverband für Jungen, Männer und Väter e.V. in Berlin gegründet. Anlässlich seines einjährigen Bestehens wendet sich das Bundesforum Männer mit einer Erklärung an die deutsche Öffentlichkeit und bezieht damit in der aktuellen geschlechterpolitischen Debatte Position.
Im Rahmen der auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag beschlossenen Erklärung wurden auch vier gleichstellungspolitische Forderungen erhoben:
‚Männer als Adressaten von Vereinbarkeitspolitik. Vereinbarkeit von privater Lebens- und Arbeitswelt ist auch ein Thema für Söhne, Väter und Männer. Betriebliche und politische Gleichstellungsbemühungen müssen dies stärker berücksichtigen. Wir fordern Politik und Tarifpartner auf, strukturelle Maßnahmen zu ergreifen, die es allen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen ermöglichen ihre Verantwortung in Kindererziehung, Partnerschaft und Pflege wahrzunehmen.
Männer und Frauen als Gleichstellungsbeauftragte. In diese, sensiblen Handlungsfeld ist eine besonnene Bündnispolitik wichtig. Anstatt die Institution hauptamtlicher Gleichstellungsbeauftragten in Frage zu stellen fordern wir eine Aufstockung der Gleichstellungsstellen für paritätisch besetzte Teams. Dafür ist die Reform der Gleichstellungsgesetzgebung in Bund und Ländern notwendig, um Männern zukünftig das aktive und passive Wahlrecht in den Gleichstellungsstrukturen zu eröffnen.
Flächendeckende Angebotsstrukturen für Jungen, Männer und (Groß-)Väter. Beratungs- und Bildungseinrichtungen für Männer und Jungen sind rar. Das muss sich ändern. Das Spektrum muss breit sein, angefangen von Lebensberatung über Familienberatung bis hin zur Arbeit mit gewalttätigen Männern und männlichen Opfern von (sexualisierter sowie häuslicher) Gewalt. Wir fordern den Aufbau solcher Strukturen und ihre stabile Finanzierung. Die finanzielle Ausstattung darf aber nicht zu Lasten von analogen Angeboten für Frauen gehen. Bestehende Angebote müssen ihre Geschlechter- und Männerperspektive ausbauen.
Regelmäßige geschlechtssensible Berichterstattung und Begleitforschung. Wir begrüßen den Ersten Gleichstellungsbericht und weisen auf die Notwendigkeit hin, den Blick auf Jungen, Männer und Väter noch zu vertiefen. Das BUNDESFORUM MÄNNER fordert eine regelmäßige Berichterstattung und Begleitforschung. Nur so kann eine zukunftsweisende Gleichstellungspolitik gestaltet werden, wenn sie auf belastbaren Daten und Fakten über die Geschlechterverhältnisse und ihren Wandeln gründet. Für künftige Gleichstellungs- und Männergesundheitsberichte bieten wir unsere Beratung an.‘
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