Väter mit Zuwanderungsgeschichte sprechen über ihre Vaterrolle
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. November 2011
Wie entwickeln Väter mit Zuwanderungsgeschichte einen eigenen Erziehungsstil „zwischen den Kulturen“? Gibt es auch Gemeinsamkeiten, die Erziehungstraditionen in allen Kulturen durchziehen? Diesen Fragen wollte das vaeter.nrw.de-Redaktionsteam auf den Grund gehen und holte die Meinungen von elf Vätern mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln ein.
Die Ergebnisse der – nicht repräsentativen – Befragung zeigen: Pauschale Aussagen lassen sich kaum treffen. Vermutungen, dass die Väter sich als „zwischen den Kulturen stehend“ erleben, bestätigten sich nicht. „Die Väter fühlen sich in ihrer familiären Herkunftskultur ebenso Zuhause, wie in der deutschen“, berichtet Väterexperte Antonio Diaz aus Dortmund, der Vätergruppen leitet und mit den meisten der Väter sprach. „Einige integrieren sogar weitere kulturelle Einflüsse aus den Herkunftsländern ihrer Partnerinnen.“ Dabei träfen sie jedoch auch eine Auswahl, was sie übernehmen wollten und was nicht, sagt er.
Peter, der aus Polen nach Deutschland kam, wurde zum Beispiel selbst streng katholisch erzogen. Er distanziert sich aber von dieser Tradition. „Mir ist das nicht wichtig und ich gebe dies dementsprechend auch nicht an meine drei Kinder weiter“, berichtet er. Der türkeistämmige Orhan hält bewusst an Erziehungsgrundsätzen fest, die in seinem Herkunftsland einen hohen Stellenwert besitzen. Er zählt auf: „Familienzusammenhalt, respektvoller Umgang in der Familie und in der Gesellschaft, Tradition und die muslimische Religion.“ …
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