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Archiv für November 6th, 2011

Work Life Balance – ein populäres Problem!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. November 2011

In der aktuellen Ausgabe des Magazins „LOB- Zeitschrift für berufstätige Mütter und Väter“ findet sich ein Interview, das Ulla Keienburg mit Gerald Hüther führte.

‚An was denken Sie, wenn Sie den Terminus „Work-Life-Balance“ hören?

Ich denke: Das ist wieder so ein Begriff, der uns suggerieren soll, dass etwas zu organisieren ist, was wohl niemand wirklich organisieren kann. Er lenkt ab von dem, was tatsächlich wichtig ist. Arbeit ist nämlich Leben. Und Leben ist Arbeit!

Aus welcher Situation heraus denken Sie so?

Als Hirnforscher. Ich stelle mir vor, ich sei das Gehirn des Menschen, dem diese Frage gerade gestellt wird. Wenn der Mensch nicht bereits viele Artikel zu diesem Thema gelesen oder bereits ein Gefühl zu diesem Terminus entwickelt hat, wird sein Gehirn ratlos reagieren.

Das Thema ist im Augenblick aber in aller Munde. Wir hören es so oft, dass wir tatsächlich meinen, auch wir „brauchen“ dieses Problem. Schließlich möchte man ja doch einmal dasselbe Problem haben wie die Menschen, die sich im direkten Umfeld befinden. Dann kann man mitreden und hat auch was zu sagen, wenn Lehrer, Vorgesetzte, Kollegen, Freunde oder Medien darüber verhandeln. Dann bin ich auch wichtig – weil ich dieses „Work-Life-Balance-Problem“ habe.

Wie stufen Sie Ihre persönliche Situation bezüglich „Work-Life-Balance“ ein?

Ich arbeite gerne.  Es gibt mir das Gefühl, meinem Leben Bedeutung zu verleihen. Ich bin auch sehr gerne mit meiner Familie zusammen. Früher habe ich mich selbst beschimpft, wenn zu viele Termine in meinem Kalender standen. Inzwischen habe ich begriffen, dass Selbstärger nichts bringt. Er verwirrt  nur und macht mich ohnmächtig. Ich empfehle auch denen, die das bemängeln: Freue dich, dass du den Termin da stehen hast.

Was an Ihrer Situation halten Sie aus der Sicht eines Hirnforschers für änderbar? Weiterlesen »

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