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lebe deinen Traum!

Lebensstandard vor Elternzeit?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 5. Oktober 2011

Im dritten Teil des Väterschwerpunkts der Süddeutschen vom vergangenen Wochenende porträtiert Corinna Nohn drei Vätergenerationen einer Familie. Im letzten Teil geht es um den Enkel.

‚… Dann aber kamen zwei Monate Elternzeit, und von Januar an wird er noch zwei Jahre nehmen. Dabei hatte ihm der Abteilungsleiter klargemacht, dass ihm das gar nicht passt: Maximilian sei nicht einfach zu ersetzen. Es sei in der Firma zwar ganz normal, dass Frauen wegen der Kinder pausieren. „Aber die arbeiten im Büro, nicht an den Maschinen“, sagt Maximilian.

Er sei der erste Mann, der Elternzeit nimmt. Nicht, weil sich keiner traue, sondern weil die Kollegen Haus oder Auto abbezahlen müssten und auf keinen Euro verzichten könnten. Er streicht Lajos über den Kopf, der lutscht an seinem Bernsteinkettchen. „Das ist schon traurig: Weil sie ihren Lebensstandard so hoch angesetzt haben, können sie es sich nicht leisten, Elternzeit zu nehmen.“

Maximilian und Katharina, die Sozialpädagogin ist und nicht die Absicht hat, ihren Beruf aufzugeben, haben den Traum, „dass beide 60 Prozent arbeiten“. Maximilian lacht, er denkt wohl an die Schichteinteilung. Und selbst dann, wenn es klappen würde mit den zwei Teilzeitjobs, sei ihnen „doch klar, dass wir materiell auf vieles verzichten müssen“. Denn 120 Prozent Arbeit auf zwei Leute verteilt bringe eben nicht so viel wie 100 Prozent von einem. „Wir haben uns darauf eingestellt, dass wir nicht so viel Geld brauchen“, sagt Maximilian. Aber es wurmt ihn natürlich, dass das Leben so viel einfacher wäre, wenn sie es machen würden wie seine Großeltern: er Haupternährer, sie Vollzeitmama.

Klar, es habe sich schon einiges verändert, „aber da muss noch viel passieren“. Und zwar nicht im Schneckentempo, sondern am besten im Zeitraffer …’

Quelle

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