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Ministerin Schröder hält an Ausweitung der Vätermonate fest

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Samstag 1. Oktober 2011

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder will beim Elterngeld noch vor der nächsten Wahl die Zahl der allein Vätern vorbehaltenen Monate erhöhen. Man wolle die Vätermonate ausweiten. Das scheitere derzeit am Geld.

Im Gespräch mit der Wochenendausgabe der ‚Süddeutschen Zeitung’ erklärt die Ministerin dazu unter anderem:

‚… SZ: War es ein Fehler, Frauen- und Familienpolitik ohne Väter zu betreiben?

Schröder: Im Ergebnis ja. In der feministischen Debatte der 70er ist über das Thema Familie zu wenig gesprochen worden. Emanzipation war eher eine Emanzipation weg von der Familie. Entsprechend haben damals Mütter und Väter eine eher geringe, untergeordnete Rolle gespielt. Aber das trifft heute nicht mehr die Lebenswirklichkeit. Natürlich ist die Familienpolitik unvollständig, wenn man nicht über die Väter spricht. Es sind kommunizierende Röhren. Die Handlungsfreiheit des einen hängt doch ganz eng mit den Handlungen des anderen Partners zusammen. Also muss man über die Väter sprechen. …

SZ: Dann tun wir das: Warum trauen sich drei von vier Vätern nicht, Vätermonate zu nehmen? Und warum nimmt von denen, die sich trauen, nur jeder fünfte mehr als die zwei Monate, die zum Erhalt des Elterngeldes Pflicht sind?

Schröder: Erstmal bin ich stolz drauf, dass der Anteil immer weiter ansteigt auf jetzt jeden vierten Vater, immerhin. Das ist vor fünf Jahren, als das Elterngeld eingeführt wurde, noch ganz anders gewesen. Mir fallen nicht viele politische Maßnahmen ein, die in so kurzer Zeit so viel bewirkt haben.

SZ: Trotzdem: Die Angst um die Karriere bremst sehr viele.

Schröder: Sie haben ja recht: Die Lage ist nicht so, wie man sie sich wünschen würde. Und dabei spielt die Angst vor einem Karriereknick sicherlich eine Rolle. Die Befürchtungen sind stark. Man kann vielleicht sogar sagen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Männer mindestens ein genauso großes Problem ist wie für Frauen, nur anders gelagert. …

SZ: Was ist geschehen, dass die Väter in den Fokus geraten sind?

Schröder: Wenn ich mit Vätern in meiner Generation spreche, dann merke ich eines: für alle ist das Vatersein ein existentielles Thema geworden. Ich merke starke Verunsicherungen, und ich höre den Vorwurf, Politik tue so, als hätten nur Mütter Probleme. Darauf muss Politik reagieren.

SZ: Was können Sie für Väter tun?

Schröder: Zeit ist auch bei den Vätern der Knackpunkt. Der Schlüssel liegt darin, die Arbeitszeiten zu verbessern. Mehr Teilzeit, zum Beispiel eine Reduzierung auf 80 Prozent. Mehr praktische Anerkennung für Elternzeit. Und für Väter oft ganz wichtig: mehr Selbstverständlichkeit, dass nicht abends, sondern schon tagsüber wichtige Sitzungen und Aufgaben erledigt werden können. …

SZ: Und ansonsten? Könnten Sie sich vorstellen, das Elterngeld auszuweiten?

Schröder: Wir wollen die Vätermonate ausweiten. Das scheitert derzeit am Geld. Aber als Ziel für diese Legislaturperiode bleibt es auf der Agenda.’

Quelle

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