Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. April 2011
Gut drei Viertel der Deutschen können es sich vorstellen, unter einem Vorgesetzten mit Teilzeitvertrag zu arbeiten. Die Angst vieler Unternehmen, dass gerade Teilzeit – Chefs Autoritätsprobleme drohen, ist also unbegründet.
Als leitende Teilzeitangestellte haben Väter die Chance, nicht nur Beruf und Familie, sondern auch Karriere und Familie miteinander zu verbinden. Denn das fachliche und persönliche Wissen, eine Führungsposition zu übernehmen, trauen die Bundesbürger Vätern allemal zu. Für zwei von drei Deutschen macht es keinen Unterschied, ob sie von einer Frau oder einem Mann geführt werden.
Unternehmen, die für qualifizierte Väter als Arbeitgeber attraktiv sein möchten, sollten sich beeilen, Führungskultur und Führungsprozesse auf Teilzeitmodelle auszurichten. Dabei geht es nicht um die Erfüllung wie und von wem auch immer berechneter Quoten, sondern um das ureigene Interesse der Firmen, im Kampf um die besten Köpfe auch auf alle Köpfe zugreifen zu können.
Die Definition von Arbeitgeberattraktivität hört in diesem Zusammenhang eben nicht beim Betriebskindergarten auf, sondern umfasst genauso das Aufzeigen klarer Karriereperspektiven. Noch liegen Wunsch und Wirklichkeit allerdings weit auseinander.
Zu diesen Ergebnissen, allerdings bezogen auf Frauen, kommt eine repräsentative Umfrage der Personalberatung Rochus Mummert. Ich habe Frauen durch Väter ersetzt, das Ergebnis klingt aber genauso plausibel. Eine entsprechende Umfrage würde sich also ebenfalls lohnen.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. April 2011
Basler Veranstaltung zum Schweizer Vätertag 2011 am 31. Mai 2011 von 18:30 bis 21:00 Uhr mit Buchpräsentation im Literaturhaus.
Väter von heute wollen sich nicht nur ihrem Beruf widmen, sondern auch ihren Kindern eine alltagsnahe Bezugsperson sein. Verantwortung teilen bedeutet für sie Lebensqualität. Wie gelingt es Männern, Familie und Beruf zu vereinbaren? Wo gibt es Stolpersteine? Welche Unterstützung wünschen sich Väter von Unternehmen und Partnerinnen?
Die Sozialforscherin Dr. Margret Bürgisser hat in ihrem neuen Buch engagierte Väter portraitiert. In «ungewöhnlichen Gesprächen» tauschen Väter, Vorgesetzte sowie Fachleute aus Forschung und Beratung ihre Erfahrungen aus und entwickeln konkrete Lösungsmöglichkeiten – zusammen mit dem Publikum.
Begrüßung und Einleitung: Bettina Bannwart, Fachstelle Gleichstellung on Frauen und Männern Kanton Basel-Stadt. Teilnehmende an der Diskussion:
- Dr. Margret Bürgisser, Sozialforscherin und Autorin
- Peter Meienberg, Vater, Velomechaniker
- Reto Schlatter, Vater, Fotograf
- Ruedi Bienz, Inhaber Schwabe Verlag AG
- Igor Batarelo, HR Basler Versicherung AG
- Daniel Huber, Geschäftsführer Fachstelle UND
- Andreas Borter, Vorstandsmitglied männer.ch
- Leila Straumann, Gleichstellungsbeauftragte Basel
Moderation: Cornelia Kazis, Autorin und Redakteurin SRF DRS
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. April 2011
… so lautet das Fazit der gestern veröffentlichten OECD – Studie „Doing better for families“. Sie widmet sich erstmals einem internationalen Vergleich der familienpolitischen Maßnahmen in den 34 Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und kommt zu dem Schluss, dass am besten fährt, wer seine Familienpolitik schon am Wickeltisch beginnt.
Eine gezielte, qualitativ hochwertige vorschulische Förderung ist demnach die beste, weil effektivste familienpolitische Investition. Sie fördert die kognitiven und sozialen Fähigkeiten von Kindern, mindert soziale Ungleichheiten und ist so von optimalem Nutzen für die Gesellschaft.
Die Ergebnisse der Studie legen nahe: nur von derart geförderten Kindern ist zu erwarten, dass sie im Erwachsenenalter selbst zu Stützen des Wohlfahrtsstaates werden. Wer die Förderung sozial benachteiligte Kinder unterlässt, muss mit den Folgekosten rechnen, die sie als erwachsene Empfänger von Transferleistungen verursachen.
Die deutsche Geburtenrate liegt mit 1,36 Kindern pro Frau unter dem OECD-Mittelwert von 1,5 Kindern. Während jedoch in den skandinavischen Ländern und Frankreich die familienpolitischen Maßnahmen den Frauen die Entscheidung für ein Kind offenbar erleichtert, ist dies in Deutschland und Österreich trotz einer Vielzahl von Fördermöglichkeiten anders.
In Deutschland verdienen Frauen nach wie vor weniger als Männer. Im Durchschnitt beträgt der Verdienstunterschied der Studie zufolge 25 %. Das OECD-Mittel liegt bei 16 Prozent. Das deutsche Steuermodell ist überdies das einzige innerhalb der OECD, das bei Familien mit Kindern die Alleinverdiener bevorzugt.
Das steuerbegünstigte Ernährermodell ist für die deutschen Frauen aber offenbar kein Anreiz mehr, sich für Kind, Heim und Herd zu entscheiden. Die Studie zeigt, dass eine stärkere Gleichstellung von Männern und Frauen im Privat- wie im Berufsleben einen positiven Effekt auf die Geburtenraten haben kann.
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