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Archiv für November 9th, 2010

Der entsorgte Vater auf arte

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. November 2010

Nahezu alle Kinder empfinden die Trennung ihrer Eltern als belastend und bedrohlich. Ohnmächtig müssen sie zusehen, wie sich Vater und Mutter mit Wut, Hass, Demütigungen und Rache bekriegen und verfolgen. Viele Kinder verlieren dabei einen Elternteil – meist den Vater.

In den Schicksalen der vier Trennungsväter, von denen Douglas Wolfsperger in seinem Dokumentarfilm «Der entsorgte Vater» erzählt kommt die ganze emotionale Bandbreite und die belasteten Konsequenzen dieser gescheiterten Beziehungen zum Vorschein.

Filmemacher Douglas Wolfsperger hat vier Väter mit der Kamera begleitet, denen der Umgang mit den eigenen Kindern verwehrt ist, weil die ehemaligen Lebensgefährtinnen den Umgang von Vater und Kind über Wochen, Monate oder gar Jahre hinweg boykottieren. Dabei geht es nicht so sehr um das Wohl und den Schutz des Kindes, sondern um die Auseinandersetzungen mit dem getrennt lebenden Partner, der so entsorgt werden soll. Die Mütter benutzen die Kinder als Waffe im Geschlechterkrieg und das Rechtssystem steht vermeintlich auf ihrer Seite.

Die missliche Lage, Vater zu sein und doch nicht fürs eigene Kind sorgen zu dürfen, durchlebt Regisseur und Produzent Douglas Wolfsperger seit mehr als vier Jahren. Der Kontakt zu seiner Tochter wird ihm per Gerichtsentscheid verwehrt. Er wurde sogar dazu aufgefordert, sich von seiner Tochter zu verabschieden. Auf seiner vorerst letzten Reise zur Tochter trifft er weitere Väter, die gegen Exfrauen, Ämter und Vorurteile kämpfen.

Wütend, enttäuscht, traurig, manchmal naiv erzählen sie von ihren Erlebnissen. Trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten und Lebenswege teilen sie ein Schicksal: Sie können ihre eigenen Kinder nicht sehen. Der Film, der bereits für viel Diskussion und Polemik sorgte, erstellt so ganz nebenbei ein Stimmungsbild von deutschen Befindlichkeiten und vom Zustand unserer Gesellschaft.

Sendetermin Mittwoch, 10. November 2010, um 21.50 UHR

Quelle

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Was Väter so besonders macht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. November 2010

Die neue Ausgabe der Reihe GEO-WISSEN befasst sich mit der Bedeutung des Vaters für das Leben der Söhne und Töchter. Väter, so haben Wissenschaftler vor einiger Zeit erkannt, prägen ihre Kinder weit stärker als lange angenommen – im Positiven wie im Negativen. Und sie nehmen in Ländern wie Deutschland heute viel stärker Anteil an der Entwicklung ihrer Nachkommen als in früheren Zeiten.

In zwei ausführlichen Beiträgen analysieren die AutorInnen die jeweils besonderen Beziehungen zwischen Vätern und Töchtern sowie Vätern und Söhnen. Der Psychoanalytiker Horst Petri erklärt, weshalb der Verlust des Vaters in vielen Fällen ein lebenslanges Trauma für ein Kind bedeutet. Familienforscher kommen zu Wort, die der „Triade“ Vater-Mutter-Kind entscheidende Bedeutung für das Wohlergehen der Nachkommen zubilligen.

Der Autor Harald Martenstein sinniert anlässlich einer Wanderreise mit seinem 18-jährigen Sohn darüber, wann Vaterschaft wohl endet. Und Reporter sind zur Volksgruppe der Mosuo nach China gereist, um eine Gesellschaft kennen zu lernen, in der Jungen und Mädchen meist keinerlei Beziehung zu ihrem Erzeuger haben.

Außerdem gibt es Beiträge zu folgenden Themen:

  • Kuckuckskinder – wie stark Zweifel an der biologischen Vaterschaft Männer kränken – Sorgerecht – wenn der Streit um die Kinder eskaliert
  • Samenspende – wie ein Mann entdeckt, dass er womöglich 400 Kinder hat
  • Missbrauch – wenn Väter zu Tätern werden.

Als Extra enthält das Heft ein Dossier zum Thema „Vaterliebe, Vaterhass“ sowie einen wissenschaftlichen Test zur Frage „Bin ich ein guter Vater?“. Eine Teilauflage ist mit der DVD „Der entsorgte Vater“ erhältlich – einem radikalen Plädoyer eines betroffenen Filmemachers für mehr familiäre Gerechtigkeit und das Anrecht von Kindern auf Mutter und Vater.

Quelle

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