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Männer wollen gute Väter sein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Samstag 6. November 2010

«Das Bild der Vaterschaft befindet sich im Umbruch», sagt Andrea Maihofer vom Zentrum Gender Studies an der Uni Basel bei der Vorstellung der Studie ‚Familiengründung und Kinderlosigkeit bei Männern’. Zusammen mit ihrem Team hat sie Männer zum Thema Kinderkriegen befragt. Das Ergebnis: Paare entscheiden heute gemeinsam und gleichberechtigt – aber erst nach reiflicher Überlegung.

Meist sprechen die Frauen das Thema an – und bringen damit ihre Partner zum Nachdenken. Diese sehen sich mit der gesellschaftlichen Erwartung konfrontiert, die Familie zu ernähren und ein guter Vater zu sein. Dabei müssen sie sich vor allem selbst erst einmal darüber klar werden, was sie von ihrem Leben erwarten. Zwar spielt für die meisten noch immer der Job eine zentrale Rolle, doch zunehmend merken sie, dass für ihre Selbstverwirklichung eine eigene Familie mindestens ebenso wichtig ist.

Kinder bedeuten Verantwortung. Darin sind sich die Befragten einig. Wie sie damit umgehen, ist jedoch unterschiedlich: Viele sorgen sich um ihre Freiheit. Aus Angst, nach der Geburt beispielsweise nicht mehr ihren Hobbys nachgehen zu können, entscheiden sich manche gegen eigene Kinder – auch wenn sonst alles passt. Andere nehmen diese Beschränkung hingegen gerne in Kauf. Wer sich für Nachwuchs entscheidet, stellt hohe Ansprüche an sich selber: Anders als ihre eigenen Väter, die zwar für das finanzielle Auskommen gesorgt haben, dafür aber in Erziehungsfragen und dem Familienleben wenig präsent waren, wollen sie ihre Kinder nicht nur ernähren, sondern auch aufwachsen sehen.

Zunehmend stehen auch die Männer vor dem Problem, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Das erfordert nicht nur persönlichen Einsatz, sondern auch Veränderungen auf Seiten der Arbeitsgeber: flexiblere Arbeitszeiten, die Möglichkeit zur Arbeitszeitreduzierung und mehr Kinderbetreuungsplätze. Maihofer blickt positiv in die Zukunft: «Bislang war Familienpolitik in der Schweiz vor allem Frauenpolitik. Doch dies ändert sich jetzt offensichtlich.»

Quelle

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