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Der Stern in der Väterfalle

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 20. August 2009

Nomen est Omen: ‚Alle reden von den ‚neuen Vätern’ sie sich in die Elternzeit stürzen und ach so großes Glück empfinden. Doch ganz so einfach ist es nicht. Viele Männer scheitern: an ihrer Unbedarftheit, ihrer Bequemlichkeit und an allzu großen Erwartungen – auch ihrer Frauen.’ heißt es in der Einleitung. Oben drüber in dicken Lettern ‚DIE VÄTERFALLE’, auf der Titelseite der letzten Ausgabe des ‚Stern‚ war das ‚Märchen vom modernen Mann’ versprochen worden.

Im Kern geht es in dem Märchen um 5 Männer, die über ihre Erfahrungen mit der Elternzeit bzw. mit Kinderbetreuungszeiten berichten und dabei die Erfahrungen machen, die jeder macht, der sich unvorbereitet und mit unveränderten Rahmenbedingungen in diese Situation begibt: Es gibt Höhen und Tiefen und die glücklichen Momente sind nur um Haaresbreite von allen möglichen Katastrophen entfernt.

Die Autorin benennt die widersprüchlichen Erwartungen, denen die neuen Partnerschaften ohne Unterstützung ausgesetzt sind, legt die Konsequenzen aber dem (Un-) Willen der Männer zur Last. Ob sie, die Väter, dies alles wollen, wickeln, Matheaufgaben erklären, zwischen Voll- und Teilzeit flexibel wechseln, müsste erst eine neue Studie klären.

Dabei gibt es Studien eigentlich in Hülle und Fülle und Nina Poelchau hätte gut daran getan, zumindest die Zusammenfassung der aktuellen Männerstudie zu Rate zu ziehen. Dann hätte sie nämlich gemerkt, dass sie nicht über moderne Männer, sondern über den balancierenden Mann schreibt. Aber ein Märchen zu erzählen ist ja auch schön.

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Ein Kommentar zu “Der Stern in der Väterfalle”

  1. Roger Lebien sagt:

    Was ebenfalls in an diesem Artikel auffällt: Keiner der portraitierten Männer übt beruflich eine „geringere“ Tätigkeit aus, als die des stellvertretender Geschäftsführer. Wir finden: Einen stellvertretenden Geschäftsführer im Einzelhandel, einen Journalisten, einen Geschäftsführer, einen niedergelassenen Anwalt und – last but not least – einen Landrat. Somit allesamt Männer mit Jobs, mit denen man zumindestens potentiell relativ hohen Sozialstatus, Selbstverwirklichungsgehalt und Gestaltungsfreiraum verbindet.

    Wie Hans-Georg Nelles schon andeutet, fühlen diese Männer sich teilweise auch „traditionell“ verantwortlich. So etwa der Journalist, der sich die Verantwortung für „die Hypothekenrate des Reihenhäuschens“ selber zuschreibt.

    Abgesehen davon, dass die portraitierten Männer wenig repräsentativ ausgewählt erscheinen, sondern eher von der Autorin in der Art selektiert erscheinen, dass am Ende des Artikels das bewiesen wird, was die Überschrift schon suggerieren will, wir leider wenig über jeweiligen Partnerinnen bekannt.

    Was zu diesen einzig bei mir hängen geblieben ist, war in einem Fall „Konkurrenzgehabe“ zwischen Vater und Mutter, das am Ende auf eine Teilzeittätigkeit der Frau herauslief. Und eine Ehefrau, die etwas schadenfroh darüber schien, dass ihr „Versorger im zweimonatigen Kinderexperiment“ am Ende relativ abgekämpft war und die es freute, dadurch im Anschluss von ihm mehr „Anerkennung“ in der Ausübung ihrer Hausfrauenrolle zu erfahren.

    Echte Geschlechterrollen-Revolutionen dürften jedenfalls anders aussehen und müssten auch von den Frauen wirklich gewollt sein. Diesen Eindruck konnte ich zumindest aus den Schilderungen der Autorin und der Männer nicht gewinnen. Zu einem „Dinosaurier-Dad“ gehört halt auch immer eine Dino-Mami.

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