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Wirkung des Elterngelds nur langfristig messbar

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 4. August 2009

Die Aufregung ist groß, Deutschland an letzter Stelle. Das einzige Land in Europa in dem die Zahl der Geburten abgenommen hat, und das trotz der Milliardeninvestition Elterngeld. Die Familienministerin erklärt die Zahlen von Eurostat für veraltet und erhöht um 7.000 Geburten und Spiegel Online, das gestern die Meldung lancierte, liefert heute in einem detaillierten Bericht sachliche Erklärungen für diese Entwicklung:

Nach Meinung vieler Experten wird man ohnehin erst in den kommenden Jahren abschätzen können, ob Anreize wie das Elterngeld einen Effekt auf die Gebärfreudigkeit der Deutschen haben. Jede neue Zahl als politischen Erfolg zu verkaufen, ist vor diesem Hintergrund umso fragwürdiger.

Der Familienforscher Hans Bertram bringt es im taz – Interview auf den Punkt: Ob sich Elterngeld und Kita – Ausbau auf die Geburtenzahlen auswirkten, zeige sich erst nach langer Zeit, erklärt er. „10, 15 Jahre“ dauere es, bis man demografische Effekte durch Familienpolitik erkennen könne.

Immerhin stellte eine Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung Anfang Mai 2009 fest: Das Elterngeld wirkt, wenn auch nur im Kleinen. Zwar sinke die absolute Zahl der Geburten – aber eben auch die Zahl der Frauen im geburtsfähigen Alter, bedingt durch die geringen Nachwuchszahlen vergangener Jahrzehnte. Die einfache Rechnung: Wo weniger Frauen sind, werden auch weniger Kinder geboren.

Noch wäre es zu früh, die Politik der Familienministerin als gescheitert zu bezeichnen, so der Spiegel. Aber die jüngsten Zahlen zur Geburtenziffer sind alles andere als ermutigend.

Geburten in Deutschland

Jahr

2005

2006

2007

2008

Lebendgeborene

685.795

672.724

684.862

682.524

je 1.000 Einwohner

8,3

8,2

8,3

8,3

Quelle

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