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Deutschland bremst Väter aus

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 1. Dezember 2008

‚Die Arbeitzeiten von Frauen sind in Deutschland deutlich gesunken. Dies gilt insbesondere für Mütter: Die Jobs von Beschäftigten mit zwei Kindern sind um 11,5 % geschrumpft. Damit gehe Deutschland bei der Erwerbstätigkeit von Frauen einen „Sonderweg“, heißt es in der Studie der Uni Duisburg-Essen, die heute veröffentlicht wird.

Zwar ist in Deutschland der Anteil erwerbstätiger Frauen wie andernorts in Europa gestiegen. Gleichzeitig verringerte sich jedoch die Arbeitszeit pro Kopf, und zwar um mehr als eine Stunde pro Woche.

Ein Hauptgrund: Immer mehr Frauen in Deutschland haben nur eine Teilzeitstelle – ihr Anteil ist um satte sechs Prozentpunkte auf 46 % gestiegen. Dabei müssen sich viele mit extrem kleinen Jobs begnügen: Die Arbeitszeiten von weiblichen Teilzeitkräften sind hierzulande so niedrig wie nirgendwo sonst in der EU und liegen bei 18 Wochenstunden, berichten die Arbeitsmarktexperten Angelika Kümmerling, Andreas Jansen und Steffen Lehndorff.

Gleichzeitig ist die Kluft zwischen den Arbeitszeiten von Männern und Frauen hierzulande größer geworden, und zwar insbesondere bei Eltern. Mütter mit zwei Kindern arbeiten heute drei Stunden pro Woche weniger als 2001, bei Vätern ist es nicht mal eine halbe Stunde. Dabei gilt: Männer bleiben umso länger im Betrieb, je mehr Nachwuchs sie haben. Bei Frauen ist es genau umgekehrt.

Auch die Lohnkluft ist in Deutschland im EU-Vergleich hoch. Frauen verdienen im Schnitt 22 % weniger als männliche Kollegen, berichtet die EU-Kommission. Größer ist der Unterschied nur in Zypern und Estland. Gründe dafür sind nach Expertenansicht lange Kinderpausen und kurze Arbeitszeiten, beides hemmt die berufliche Entwicklung.

Heute sind zwar mehr Frauen berufstätig, viele sind aber weiterhin nur Hinzuverdienerinnen – „und bleiben damit finanziell abhängig vom Ehemann“, schreiben die Forscher.

Die Politik setze widersprüchliche Signale. Einerseits biete sie Anreize für eine geringe Frauenbeschäftigung, etwa durch die Subventionierung von Minijobs und das Ehegattensplitting, das Paare mit ungleichen Einkommen steuerlich begünstigt. Andererseits fördere sie seit einiger Zeit verstärkt die weibliche Beschäftigung: durch den Ausbau der Kinderbetreuung und das 2007 eingeführte Elterngeld.’

Durch diese Entwicklung werden nicht nur die Frauen ausgebremst sondern auch die Väter daran gehindert, ihre Arbeitszeiten zu reduzieren.

Quelle

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