Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. August 2008
Der Bundesverband alleinerziehender Mütter und Väter (VaMV) hat der Bundesregierung Inkonsequenz bei der Ausgestaltung des Elterngeldes vorgeworfen. Die Vätermonate hätten nur Alibifunktion und seien kein wirklicher Beitrag zu mehr Geschlechtergerechtigkeit, sagte Verbandsgeschäftsführerin Liebisch in Berlin.
Dazu müssten beide Elternteile gleich lang zu Hause bleiben und Anspruch auf Elterngeld haben. Zudem verhindere die Obergrenze von 1.800 Euro, dass besser verdienende Väter eine längere Auszeit vom Job nehmen.
Dem möchte ich widersprechen. Zwar teile ich die Einschätzung, dass die Kappungsgrenze (67% von 2700 €) fallen und die Elterngeldregelungen weiter entwickelt werden müssen, aber niemand muss zu Hause bleiben und eine Latte, die von Anfang an so hoch hängt, dass alle bequem darunter her laufen können, leistet der Geschlechtergerechtigkeit auch nur einen Bärendienst.
Die zwei Monate waren ein erster Schritt, der angenommen bzw. genutzt wird. Jetzt können zwei weitere dazu kommen und die isländische Regelung, vier Monate für die Väter, vier für die Mutter und vier zur freien Aufteilung, als nächster Schritt gegangen werden. Dann kommen wir zum Ziel, wohl wissend, das gesetzliche Regelungen zwar notwendig sind, aber alleine nicht ausreichen.
Quelle
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. August 2008
Bis Juni 2008 wurden in Deutschland rund 103.000 Elterngeldanträge von Vätern für 106.000 im Jahr 2007 geborene Kinder bewilligt. Bezogen auf die insgesamt 685.000 geborenen Kinder entspricht dies einem Anteil von 15%. Dies geht aus den neuesten Ergebnissen der Elterngeldstatistik hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) erstmals unter Bezug zur Geburtenstatistik 2007 veröffentlicht.
Bei 17% der Kinder, die zwischen Januar und Juni 2007 geboren wurden, bezogen die Väter Elterngeld. In der zweiten Jahreshälfte war die Väterbeteiligung niedriger, allerdings können für seit Juli 2007 geborene Kinder die Eltern immer noch Anträge auf Elterngeld stellen.
Von den bundesweit rund 103.000 Elterngeldanträgen von Vätern wurden rund 2.500 für Mehrlingsgeburten mit insgesamt 5.200 Kindern bewilligt. Daraus ergibt sich die Gesamtzahl von ca. 106.000 Neugeborenen, bei denen der Vater Elterngeld bezogen hat.
Beim Bezug von Elterngeld zeigen sich deutliche regionale Unterschiede. Während in Berlin und Bayern bei über 19% der Neugeborenen die Väter Elterngeld in Anspruch genommen hat, lag dieser Wert im Saarland bei lediglich 6,9%.
Bei einer Bezugsdauer von zwölf Monaten lag allerdings der Anteil der Väter in Bayern am niedrigsten (8% der Väter, die Elterngeld bezogen). 74% der Elterngeld beziehenden Väter in Bayern erhielten dagegen Elterngeld für zwei Monate. Am häufigsten nahmen Väter in Bremen Elterngeld für zwölf Monate in Anspruch (24%).
Differenzierte Ergebnisse der Elterngeldstatistik von Januar 2007 bis Juni 2008 für im Jahr 2007 geborene Kinder sind hier abrufbar.
Quelle
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