Island ist das zukunftsfähigste Land Europas
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. August 2008
Island ist aus Sicht des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung die zukunftsfähigste Region Europas. Auch die Schweiz schneidet in einer in Berlin vorgestellten Studie des Instituts hervorragend ab.
All diese Gebiete zeichneten sich durch eine relativ stabile demografische Struktur aus, durch hohe Wertschöpfung, guten Bildungsstand und beeindruckende Beschäftigungsquoten – auch bei älteren Menschen.
Untersucht wurden 284 Regionen anhand von Merkmalen wie Einkommen, Investitionen in Bildung und Wissenschaft, Kinderzahl, Arbeitslosigkeit und Altersbeschäftigung.
Den Osten Deutschlands sehen die Autoren als das demografische Notstandsgebiet Europas. Die Bevölkerungsprognose in der Studie bis zum Jahr 2030 fällt düster aus: Unter den zehn am stärksten vom Schwund betroffenen Regionen Europas liegen mit Sachsen-Anhalt, Chemnitz und Thüringen allein drei in Ostdeutschland. Nirgendwo in Europa seien so viele junge Frauen abgewandert.
Institutsdirektor Reiner Klingholz empfahl als Vorbild die skandinavischen Länder, besonders Island. Mit einer potenten Wirtschaft, einem hohen Bildungsstand, einer starken Beteiligung von Frauen und älteren Menschen am Erwerbsleben sowie vergleichsweise hohen Geburtenraten sei Skandinavien besonders zukunftsfähig.
„Island macht praktisch alles richtig“, sagte Klingholz. „Zugleich sind Isländer die glücklichsten Menschen der Welt – wenn man Umfragen Glauben schenkt.“ Dazu gehört auch die Regelung der Elternzeit, die zu einer Beteiligung der Väter in Höhe von über 90 % geführt hat: drei Monate für die Mütter, drei für die Väter und drei, über die frei entschieden werden kann.
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