Vertrauen ist gut, …
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Juni 2008
… und warum in einer vernetzten Welt Kontrolle zum Risiko wird, erläutert David Weinberger, Co-Autor des legendären ‚Cluetrain Manifests’, im changeX Interview mit Gundula Englisch.
‚… Aber es gibt eine Art roter Faden, der sich durch das Web 2.0 ebenso zieht wie durch Enterprise 2.0, und zwar der weitgehende Verzicht auf Kontrolle. Das Web wurde deshalb erfolgreich, weil Kontrollstrukturen systematisch aus seiner Architektur ausgeschlossen wurden. Es konnte wachsen, weil sich jeder mit jedem frei austauschen kann. Es ist robust, weil es kein zentrales Management hat. Und es ist eben deshalb innovativ, weil es unberechenbar und unkontrollierbar ist. Nicht dass Enterprise 2.0 völlig außer Kontrolle ist, das ist das Web auch nicht. Aber es hat erkannt, dass zu viel Kontrolle riskant ist, und lockert deshalb die Zügel.
Bislang galt in der Geschäftswelt der eherne Glaubenssatz, dass Kontrolle notwendig ist, um Risiken zu vermeiden. Warum sollten Unternehmen dennoch den Kontrollverlust in Kauf nehmen?
Weil sie ansonsten Gefahr laufen, im Wettbewerb zurückzubleiben oder ganz vom Markt zu verschwinden, und das ist wirklich ein gravierendes Risiko. Mit Kontrolle kann man zwar manche Risiken eindämmen, allerdings nur diejenigen, die vorhersehbar und berechenbar sind. Das ist grundsätzlich auch nicht verkehrt, außer wenn wir ignorieren, welche Vorteile Unternehmen gewinnen könnten, wenn sie ihre Kontrollstrategien lockern. Kontrolle verlangsamt das Wachstum, sie raubt Zeit und Energie. Ein weiteres Risiko ist, dass Kontrolle enge Grenzen setzt, innerhalb derer Produkte entwickelt und optimiert werden. Unternehmen, die bereit sind, auf diese Kontrolle zu verzichten, können dagegen große Vorteile aus den vernetzten Märkten ziehen. Sie erhöhen die Möglichkeit von radikalen Innovationen und die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Produkte von den Kunden vorangebracht werden. …’
Und das brauchen wir jetzt ’nur‘ noch auf die Themen Work – Life – Navigation, Anwesenheitskulturen und Väter bewusste Personalpolitik übersetzen …
Hier finden Sie das gesamte Interview.
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