Eine Kinderpolitik mit Vätern – eine Väterpolitik mit Kindern
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 15. Juni 2008
Väter sollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen können. Die Organisationen pro juventute und männer.ch fordern zum Vätertag am 15. Juni mindestens 20 Tage bezahlten Vaterschaftsurlaub und vaterfreundlichere Arbeitszeitmodelle.
Männer müssten Beruf und Familie besser vereinbaren können, fordern pro juventute und männer.ch, die Dachorganisation der Schweizer Männer- und Väterorganisationen. Vor allem im ersten Lebensjahr ihres Kindes sollten beide Eltern bei ihm sein können.
Deshalb brauche es einen Elternschaftsurlaub, Arbeitsplatzsicherheit während dieses Urlaubs und auf die Bedürfnisse von Kindern angepasste Arbeitszeiten, sagte Michael Marugg von pro juventute.
In Sachen Väterpolitik sei die Schweiz ein Entwicklungsland, führte Markus Theunert, Präsident von männer.ch, aus. Väterpolitik bedeute, Männern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen, aber auch Programme und Ansprechstellen für Väter sowie steuerliche Vorteile für Teilzeitarbeit.
Zum Vätertag gehört die Perspektive der Kinder: Pro juventute hat deshalb die Aktion „Brief an meinen Vater“ lanciert, an der rund 100 Schulklassen beteiligt sind. Rund 2500 Kinder haben ihrem Papi geschrieben oder für ihn gezeichnet.
Der bezahlte Vaterschaftsurlaub ist in Privatbetrieben und öffentlichen Verwaltungen schon Realität. Beim Bund erhalten Väter seit Anfang Jahr fünf statt zwei bezahlte Urlaubstage.
Im Kanton Zürich wird der Vaterschaftsurlaub beim Kanton von drei auf fünf Tage verlängert. Eine Woche bezahlten Urlaub erhalten Verwaltungsangestellte auch in anderen Kantonen.