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Väter müssten ‚Halbe-Halbe‘ machen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 11. September 2007

Die bestehenden frühkindlichen Betreuungskonzepte reichen nicht aus, um geschlechtergerechte Rahmenbedingungen für Vater- und Mutterschaft herzustellen. Zu diesem Ergebnis gelangt Babara Stiegler, Leiterin des Arbeitsbereichs Frauen- und Geschlechterpolitik in der Friedrich-Ebert-Stiftung, in der aktuellen WISO-Studie „Kapital und Kinderkrippen“. Es müsse weiter darüber diskutiert werden, ob Elterngeldleistungen zu einer geschlechtergerechten Kleinkinderbetreuung führen.

Anhand von geschlechterpolitischen Maßstäben hat Stiegler überprüft, ob mit dem Elterngeld und dem Ausbau der Krippenbetreuung gleiche Betreuungsbedingungen für Mütter und Väter geschaffen wurden. Gefragt wurde beispielsweise, ob das bestehende frühkindliche Betreuungskonzept tatsächlich eine neue „väterliche Männlichkeit“ unterstützt, oder ob es vielmehr den Mythos nährt, nur die Mutter sei für die frühkindliche Beziehung geeignet.

„Vom Gesetzestext her ist das Elterngeld egalitär angelegt und damit eine Verstärkung einer väterlichen Männlichkeit“, schreibt Stiegler. Die Praxis aber zeige, dass es für Väter gar nicht selbstverständlich ist, in den ersten, staatlich geförderten 14 Betreuungsmonaten – gleichermaßen wie die Mütter – für ihre Kinder zu Hause da zu sein.

An dieser Stelle möchte ich Barbara Stiegler widersprechen. Rein formal mag das stimmen, aber schon die Begrenzung auf zwei Partnermonate und die Begleitkampagne ‚Krabbeln lerne ich bei Mama, laufen dann bei Papa‚ verweisen auf den alten, nicht geschlechtergerechten Weg, von der Einstellung vieler Unternehmen zum väterlichen Engagement ganz zu schweigen.

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Ein Kommentar zu “Väter müssten ‚Halbe-Halbe‘ machen”

  1. Stefanie Berg sagt:

    Hallo Georg, spannender Beitrag – danke! Ich verstehe auch nicht, warum es hier in Deutschland so schwer ist, das isländische Modell einzuführen: 3 Monate für die Mutter, 3 Monate für den Vater und 3 Monate freie Wahl der Eltern – bei 90 Bezug des Lohnes. Mit dem neuen Gesetz ist ein Anfang gemacht, aber es kann ruhig noch besser werden. Beste Grüße stefanie

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