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Berufstätigkeit von Müttern bleibt kontrovers

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 11. September 2007

Zu diesen Ergebnissen kommen Angelika Scheuer und Jörg Dittmann in ihrer Studie über Einstellungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Deutschland und Europa.

In nahezu allen Industriegesellschaften hat in den letzten Jahrzehnten zwar ein nachhaltiger Einstellungswandel zur Erwerbstätigkeit der Frau und der Kinderbetreuung stattgefunden. Westdeutsche stehen der Erwerbstätigkeit von Müttern jedoch nach wie vor wesentlich skeptischer gegenüber als Ostdeutsche.

In Ostdeutschland sieht nur ein Drittel (34%) in der Vollzeiterwerbstätigkeit der Frau ein Problem für die Familie, während es in Westdeutschland fast drei Viertel (72%) – und damit deutlich mehr als im EU-Durchschnitt (63%) – sind. Der Konflikt zwischen Beruf und Familie kommt verschärft zum Ausdruck, wenn nach den Auswirkungen speziell für kleine Kinder gefragt wird.

Auch hier überwiegt europaweit die Skepsis hinsichtlich der Vereinbarkeit: 61% der Europäer stimmen der Aussage zu, dass ein Vorschulkind unter der Berufstätigkeit der Mutter leidet. Am seltensten wird diese Befürchtung in Ostdeutschland (23%) gehegt. In Westdeutschland überwiegen wiederum die Skeptiker (60%).

Zudem offenbart sich bei den Westdeutschen ein gesellschaftlicher Konflikt darüber, ob Mütter arbeiten sollten oder nicht, während die Ostdeutschen dies vergleichsweise einhellig befürworten. In den alten Bundesländern betrachten vor allem die Älteren – und insbesondere die über 65-Jährigen – sowie Personen mit niedrigem Bildungsniveau eine Berufstätigkeit der Mutter deutlich kritischer als die Jüngeren und Höhergebildeten.

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