Bayerische Väter lieben die Babypause
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 9. August 2007
In Bayern beantragen mehr als doppelt so viele Väter Elterngeld wie in Deutschland insgesamt. Wie die bayerische Sozialministerin Christa Stewens (CSU) in München erklärte, liegt der Väteranteil bei 15,3 % der im ersten halben Jahr gestellten Anträge. Im Bundesdurchschnitt haben hingegen nach Angaben des Bundesfamilienministeriums bisher sieben Prozent der Väter Elterngeld beantragt. Stewens sagte, eine Babypause sollte für alle Väter selbstverständlich sein.
Gegenüber dem vormaligen Erziehungsgeld schneidet das Elterngeld bei Vätern weit besser ab. In Bayern beantragen fast sieben Mal so viele Väter das heutige Elterngeld wie das frühere Erziehungsgeld (2,3 %). Bundesweit nahmen 3,5 % der Väter das Erziehungsgeld in Anspruch, das bis Ende 2006 beantragt werden konnte.
Durchschnittlich nehmen nach Stewens’ Angaben bayerische Väter 4,3 Monate Elternzeit in Anspruch, 14 % wollen für ihr Baby ein Jahr aus dem Beruf aussteigen.
Bundesweit gibt es bisher keine genauen Angaben über die durchschnittliche Höhe des Elterngeldes. Eine Allensbach-Umfrage unter jungen Eltern im Auftrag des Familienministeriums hatte ergeben, dass die Mehrzahl der Eltern zwischen 500 und 1000 Euro erhalten, 13 % bekommen mehr als 1000 Euro im Monat.
Über die Absichten der jungen Väter gingen die Angaben der Befragten auseinander: 34 % der Väter behaupteten, das Elterngeld nutzen zu wollen. Damit rechneten aber nur 24 % ihrer Partnerinnen. Zudem wollten nur 16 % der Männer länger als zwei Monate pausieren. Im Elterngeld-Gesetz wird davon ausgegangen, dass langfristig mindestens 27 % der Väter die neue Leistung nutzen werden.