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Der Kinder – Krippen – Deal

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 2. April 2007

Winand von Petersdorff betrachtet in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung den heute in Berlin stattfindenden Gipfel der Krippen – Spiele (r) unter dem Blickwinkel des ökonomischen Prinzips:

Knappe Güter, und das sind Kinder in Deutschland, seien teuer, heißt es. Es gibt das bemerkenswerte Phänomen in Deutschland, dass die Gesellschaft als Ganzes lautstark ihre Sehnsucht – ökonomisch gesprochen: ihre Nachfrage – nach Kindern formuliert, während die einzelnen Glieder dieser Gesellschaft gegen Kinder votieren. Denn sonst hätten sie ja welche.

Dienstleistung Kinderkriegen?

In dieser Betrachtungsweise verlangt die Öffentlichkeit den jungen Müttern eine Dienstleistung ab: Bekommt Kinder, lautet die kaum verhohlene Forderung, die etwas Abgeschmacktes hat. Denn im Vordergrund steht nicht der Kinderwunsch, sondern das Bestreben, die Sozialversicherungen zu stabilisieren.

Besonders naheliegend und geradezu natürlich ist vor diesem Hintergrund, dass die jungen potentiellen Eltern für die Erbringung dieser Dienstleistung Geld verlangen. Der Staat zahlt die Krippen und bekommt dafür Kinder. So sieht ein Geschäft aus.

Aber …

… was wirklich geschehen wird, ist unklar, selbst wenn 500.000 Kinderkrippenplätze kämen. Könnte ja sein, dass tüchtige, kluge Frauen trotzdem gegen Kinder und für Karriere votieren.

Da ist sie also wieder, die ‚deutsche Frage‘, auch unter ökonomischen Gesichtspunkten ist die Verknüpfung Kinder und Karriere, für Mütter und Väter sinnvoller. Kinder kann die Gesellschaft nämlich nicht kaufen, sie kann die Rahmenbedingungen gestalten und eine Kultur der Kinder- und Familienfreundlichkeit pflegen. Das sind hierzulande schon zwei riesige Aufgaben.

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2 Kommentare zu “Der Kinder – Krippen – Deal”

  1. Uwe Alschner sagt:

    Die unsägliche Polemik gegen das Vorhaben, mehr Betreuungsangebote für unter dreijährige zu schaffen, ist ein Jammer! Wie man unschwer den Stellungnahmen der Familienministerin entnehmen kann, geht es nicht nur, aber auch um Krippen. Und es geht um eine enge Verzahnung mit der Familie. (Süddeutsche v. 8.2.07)

    Es gibt einen Mangel an Betreuungsplätzen, auch wenn die Geburtenrate nicht steigen sollte. Aber sie wird sicher nicht steigen, wenn es nicht mehr und angemessene Angebote zur qualifizierten Betreuung gibt. Und auch das Thema der Betreuungsqualität ist kein Ruhmesblatt für Familien per se!

    Wenn es Sie interessiert, schauen Sie auf meinem Blog vorbei, wo ich seit Februar die Debatte begleite, nicht mit dem Anspruch der Vollständigkeit, aber mit hoher Anteilnahme als mit-erziehender Vater einer selbständigen Frau!

    http://www.fette-henne.info

  2. fette-henne.info sagt:

    Gruß aus Südtirol…

    Um es vorweg zu sagen: Es geht in diesem Post nicht um die Schönheiten Südtirols, wo ich in den letzten zehn Tagen herrlichen Schnee und deutsch-italienische Gastfreundschaft genossen habe. Den wesentlich interessanteren Gruß aus Sü…

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