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Job und Familie nicht vereinbar

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 19. November 2006

Eine repräsentative Umfrage, die das Marktforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des Software-Anbieters WebEx durchgeführt hat, brachte folgendes Ergebnis:

86 % der Befragten sind der Meinung, dass sich Job und Familie in Deutschland „eher schwierig“ oder „sehr schwierig“ vereinbaren lassen. Schuld daran sind nach Ansicht der Berufstätigen Politik und Wirtschaft. So sind 80 % aller Befragten, die nicht zu Hause arbeiten, der Überzeugung, ihr Arbeitgeber sei wenig flexibel und würde Heimarbeit erst gar nicht erlauben. Und 59 Prozent der Erwerbstätigen erwarten, dass Unternehmen Mitarbeitern mit Kindern auch in Zukunft nicht mehr entgegenkommen werden.

Auch gesetzlichen Regelungen stehen die Befragten skeptisch gegenüber. Dabei vertreten 58% der deutschen Erwerbstätigen die Meinung, die dreijährige Elternzeit erschwere den Wiedereinstieg von Frauen in das Berufsleben: 42% davon sind der Meinung, nach drei Jahren sei man zu lange aus dem Beruf heraus.

Trotzdem sind viele der Betroffenen gezwungen, die vollen drei Jahre in Anspruch zu nehmen, weil die Kinderbetreuung zu teuer ist oder schlicht fehlt: Die mangelnde Kinderbetreuung ist für jeden Zweiten berufstätigen Bundesbürger dabei der Hauptgrund für die Unvereinbarkeit von Job und Familie. 9 % der Befragten müssen ihren geplanten Erziehungsurlaub sogar verlängern, weil die Betreuungsmöglichkeiten fehlen.

Wie schwer sich Job und Familie vereinbaren lassen, zeigt auch, dass nur 15 % der Befragten nach der Geburt ihres Kindes flexiblere Arbeitszeiten von ihrem Arbeitgeber zugestanden bekommen; nur verschwindende 4 % der Arbeitnehmer mit Nachwuchs können vom Home-Office aus arbeiten – und das, obwohl die Vorteile moderner Technologien wie Internet oder Webkonferenzen Arbeitgebern hinlänglich bekannt sind.

So ist die überwältigende Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass ihnen diese Technologien helfen würden, Arbeit und Familie besser zu vereinbaren. Frauen beweisen sogar mehr Technik-Affinität als Männer: 78 % der Frauen sind von Internet & Co. überzeugt, bei Männern sind es nur 72 %.

Die Auftraggeberin der Studie möchte gerne Software Anwendungen und Homeoffice Lösungen verkaufen, daher zielen die Fragen in diese Richtung. Das Ergebnis macht aber dennoch deutlich, dass die Praxis in den allermeisten Unternehmen noch weit von den Bedürfnissen aktiver Vaterschaft entfernt sind. Flexibilität wird immer noch einseitig an vordergründigen und kurzfristigen betrieblichen Anforderungen definiert.

Es ist noch ein weiter Weg von den Verlautbarungen zu einer Wirklichkeit, die Müttern und Vätern eine partnerschaftliche Navigation zwischen Arbeit und Leben bzw. Beruf und Familie erlaubt.

Die ganze Meldung finden Sie hier.

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