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Väterarbeit in Zeiten des Kontaktverbots – ein offener Brief

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 30. März 2020

… vermutlich sitzen Sie jetzt im Homeoffice oder halten mit wenigen Kolleg*innen die Stellung in Ihrer Einrichtung. Die tägliche (Väter-) Arbeit hat sich in den letzten 14 Tagen grundlegend verändert.

Auch für unsere Zielgruppe: Väter, die zuhause arbeiten können oder müssen, fragen sich, wie sie dies geregelt bekommen, wenn sie gleichzeitig Kinder betreuen und/ oder beschulen sollen. Väter, die täglich noch zum Arbeitsplatz fahren machen sich Gedanken wie lange das noch gut geht und die in den systemerhaltenden Berufen arbeiten bis zum Limit oder darüber hinaus.

Das sind in jedem Fall belastende und Konflikt befördernde Situationen für Väter (und Mütter) in den Familien, vor allem vor dem Hintergrund, dass Freizeit-, Bildungs- und Beratungsangebote in der herkömmlichen Form vorläufig nicht zur Verfügung stehen. In den Medien sind bereits Berichte über die Zunahme von Konflikten und Gewalt im häuslichen Umfeld zu lesen.

Gott sei Dank gibt es Beratungsangebote, die per Telefon, Mail und anderen digitalen Wegen zugänglich sind (eine gute Übersicht gibt es hier https://www.elternsein.info/beratung-anonym/anonym-kostenlos/corona-zeiten-beratung-jetzt-fuer-eltern/ ), niedrigschwellige (Beratungs-) Angebote für Väter zum Beispiel zu Themen und Fragen wie zum Beispiel

• Umgang mit wirtschaftlichen Sorgen und Ängsten
• Gestaltung des Familienalltags in Zeiten der Schul- und Kitaschließungen
• Kommunikationstipps für die Partnerschaft in der Krise
• Unterstützung der Kinder beim Lernen
• Umgang mit Krisensituationen, insbesondere wenn die Kinder bei der Mutter leben
• Unterstützung werdender Väter. Was tun, wenn ich als Vater nicht mit in den Kreissaal darf?
• Das Positive nicht aus dem Auge verlieren …
• …

gibt es aber gar nicht. Und auch väter- und männerspezifische Beratungsangebote sind eher selten (www.männerberatungsnetz.de). Dazu kommen für Sie Sorgen um die eigene Gesundheit und die Zukunft Ihrer Einrichtung und deren Angebote.

Die Geschäftsstelle der LAG Väterarbeit möchte diese ‚kontaktlose‘ Zeit nutzen, gemeinsam mit Ihnen zu überlegen, was Väter jetzt brauchen, welche Angebote wir ihnen machen können und wie wir und die Väter die Erfahrungen, die jetzt gemacht werden, auch in Zukunft nutzen können.

Denn mehr Zeit mit und für die Kinder zu haben ist ja (eigentlich) das, was sich die große Mehrheit der Väter wünscht.

Ich lade Sie daher herzlich dazu ein, Ihre Gedanken und Ideen aber auch Sorgen und Befürchtungen mit mir zu teilen. Zunächst per Mail, wir werden uns in den nächsten Tagen aber auch Gedanken zu interaktiveren Formaten machen. Alle die mitmachen bekommen die gesammelten, anonymisierten Ergebnisse zurück und wir werden Sie dabei unterstützen, die Ideen und Vorschläge bei Ihrer zukünftigen Arbeit umzusetzen.

In diesem Sinne freue ich mich auf Ihre Rückmeldungen. In jeder Krise steckt auch eine Chance und die können und müssen wir jetzt nutzen.

herzliche Grüße

Hans-Georg Nelles

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