Manns- und Väterbilder
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 3. Oktober 2012
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift ‚Aus Politik und Zeitgeschichte‘ der Bundeszentrale für politische Bildung geht es um Männer und Väter. Im Editorial schreibt Johannes Piepenbrink zur Einführung:
Das gesellschaftliche Bild des Mannes, die damit verknüpften Rollenerwartungen sowie männliche Selbstbilder haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt; Männlichkeit hat sich pluralisiert. Zugleich sind die einstmals klaren Grenzen zwischen exklusiv weiblichen und männlichen Sphären vielfach verschwommen oder nicht mehr existent: Männer, die sich nicht nur um das berufliche Fortkommen, sondern vermehrt auch um die Pflege und Erziehung ihrer Kinder kümmern, sind mittlerweile ebenso breit akzeptiert wie Frauen in sogenannten (ehemaligen) Männerberufen. Die Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt sich heute auch für Männer.
Während diese Entwicklungen sich einerseits als Befreiung von überkommenen Rollenklischees und wichtige Schritte auf dem Weg in Richtung mehr Geschlechtergerechtigkeit interpretieren lassen, werden sie andererseits von manchen als Symptome einer allgemeinen Männlichkeitskrise gedeutet. Demnach gehe der Wandel von einer Industrie- zu einer Dienstleistungsgesellschaft und die Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse vor allem zu Lasten der Männer; die Auflösung der Rolle des Vaters als alleinigem Familienernährer rüttele an den Grundfesten männlichen Selbstverständnisses. Die noch junge Disziplin der Männerforschung bestätigt zwar männliche Verunsicherungen, zeigt aber ebenso auf, dass sich das traditionelle Modell hegemonialer Männlichkeit in vielen Bereichen nach wie vor hartnäckig hält.
Um die noch immer vorhandene Diskrepanz zwischen gewünschter und postulierter Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern zu überwinden, ist es notwendig, beide Geschlechter im Blick zu haben: Selbstverständlich gehört dazu, die Bildungserfolge von Frauen in größere Präsenz in Führungsetagen zu „übersetzen“. Gleichzeitig gilt es aber auch, maßvoll auf die von der Forschung identifizierten spezifisch männlichen Problemlagen zu reagieren, ohne die Geschlechter gegeneinander auszuspielen.‘
In dem Heft gibt es folgende Beiträge:
- Für Männer, aber nicht gegen Frauen
- Vom Singular zum Plural: Männlichkeit im Wandel
- Entgrenzungsdynamiken: Geschlechterverhältnisse im Umbruch
- Männerforschung: Entwicklung, Themen, Stand der Diskussion
- Väter in der Familienpolitik
- (Nicht) Vater werden und (nicht) Vater sein heute
- Wie aus Jungen Männer werden
Donnerstag 4. Oktober 2012 um 20:15
Zitat: „Zugleich sind die einstmals klaren Grenzen zwischen exklusiv weiblichen und männlichen Sphären vielfach verschwommen oder nicht mehr existent: Männer, die sich nicht nur um das berufliche Fortkommen, sondern vermehrt auch um die Pflege und Erziehung ihrer Kinder kümmern, sind mittlerweile ebenso breit akzeptiert wie Frauen in sogenannten (ehemaligen) Männerberufen. Die Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt sich heute auch für Männer.“
Es tut mir leid Herr Nelles, bei aller Sympathie, bei diesen Sätzen ist einfach mehr der Wunsch Vater des Gedanken, als dass sie eine Schnittmenge mit der Realität hätten.
In der Kita meiner Tochter mitten in Köln-Ehrenfeld gibt es nicht einen männlichen Erzieher, was sicher für die weit überwiegende Mehrheit aller Kitas gilt. Schade eigentlich, ich hatte mir schon ausgemalt, wie ich beim Kennenlern-Abend auf die Zusage bestehe, dass kein Mann meine Tochter betreut und dabei auf den Fall des „Maskenmanns“ verwiesen.
Zynisch und verbittert, nicht wahr.
Als Trennungsvater habe ich halt schnell gelernt, wie falsch und verlogen, das ganze Gerede von Geschlechtergerechtigkeit und „Gender Mainstreaming“ ist. Ihr Beitrag zum „Geschlechtergipfel“ der Grünen zeigt sehr deutlich, wo heute die wahren Sexisten stehen.
Ein Mann, der Hausmann und Vater ist, während seine Frau arbeiten geht ist auch in einer Stadt wie Köln, alles andere als selbstverständlich, im Gegenteil, er ist ein Kolibri und kommt sich in den „Krabbelgruppen“ etc. pp. vor wie ein Alien.
Das die Frage nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf sich heute auch für Männer stellt, ist Verdienst einer CDU-Familienministerin. So wie es auch
Verdienst einer CDU-Familienministerin ist, dass es heute ein Bundesforum Männer in Kooperation mit dem Bundesfamilienministerium gibt.
Der Bundestagswahlkampf hat begonnen.
Wer einen Penis hat und SPD oder Grün wählt, dem ist nicht zu helfen.