Nichts muss bleiben, wie es ist
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 18. September 2011
Er bringt Männer zum Weinen und sie kämpft gegen brutale Traditionen in ihrer Heimat Guinea: Kazim Erdogan und Hadje Kaba sind die taz-Panter-Preisträger 2011.
Am Ende waren es zwei Helden, die nicht in Deutschland geboren sind, aber in diesem Land Unglaubliches leisten: Die diesjährigen Panter Preise gehen an Kazim Erdogan, der den Preis der Jury entgegennahm, sowie Hadje Kitagbe Kaba, die von den taz-LeserInnen ausgezeichnet wurde. Er, weil er in seinen türkischen Männergruppen in Berlin-Neukölln Väter zum Weinen bringt. Sie, weil sie, weit entfernt von ihrem Heimatland Guinea, gegen die brutale Tradition der weiblichen Beschneidung kämpft.
Das Preisgeld von jeweils 5.000 Euro fließt in die ehrenamtliche Arbeit der zwei Gewinner. „Ich danke allen Nominierten, weil ein Projekt schöner ist als das andere“, sagte Kazim Erdogan.
In seiner Laudatio lobte der Kabarettist und Journalist Martin Stankowski Kazim Erdogan als Vorreiter: „Erdogan glaubt nicht an die verpflichtenden Gebote dieser Welt, die auch immer von Männern formuliert und kontrolliert werden. Sein Projekt sollte auf die ganze Republik ausgeweitet werden.“