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Archiv für März 11th, 2012

‚Als Generalsekretär bin ich der Dobermann. In Karenz wäre ich halt der Softie‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. März 2012

Ex-SPÖ-Minister Erwin Buchinger und ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch diskutierten auf einem Spielplatz über Papa-Monate, Karenz und die Auswirkungen auf die Karriere und geben dabei interessante Einblicke auf Motivlagen und gesellschaftliche Realitäten.

‚… Jetzt ist Ihre Familie in Tirol, Sie arbeiten in Wien. Fühlen Sie sich manchmal als Rabenvater?
Rauch:
Eigentlich ja. Bei Anlässen wie Musik-Aufführungen oder Abschluss-Skirennen kriege ich schon Anrufe: „Papa, es waren alle da, aber du nicht.“ Ich versuche dann halt unter der Woche manchmal Termine in Tirol oder Salzburg zu machen, um etwa beim Chorsingen dabei zu sein. Und ich bin leidenschaftlicher Elternsprechtaggeher, weil ich da positives Feedback bekomme (lacht). Meinen Beruf kann ich nur deshalb ausüben, weil meine Partnerin das mitträgt.
Buchinger: Spitzenpolitik und Familie ist aus meiner Sicht nicht zu vereinbaren. Wer das schafft, den kann ich nur bewundern. Bei 70 bis 80 Stunden Arbeit noch die Kraft zu haben, sich auf Kinder zu konzentrieren, ist eine Herausforderung.
Rauch: Ich schaffe es auch nicht, ich bemühe mich nur.

Hätte Ihre Frau gesagt: „Ich will, dass du in Karenz gehst“. Hätten Sie es dann gemacht?
Rauch:
Meine Frau und ich diskutieren Dinge aus und entscheiden dann. Klar ist: Väterkarenz „Ja“ oder „Nein“ ist eine Entscheidung, die vom Staat nicht zwangsverordnet werden darf.

Herr Buchinger, Sie waren jetzt in Karenz, bei Ihren beiden älteren Kindern nicht. Was war besser?
Buchinger:
Bei meinen älteren Kindern wäre es gesetzlich nicht möglich gewesen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich in Karenz gegangen wäre, wenn es möglich gewesen wäre. Ich war damals ziemlich karriereorientiert. Jetzt habe ich meine Verantwortung gesehen, als jemand, der in der Öffentlichkeit gestanden ist, Werbung für die Väterkarenz zu machen. Hauptmotivation war aber, eine innige Beziehung zu meinem Sohn aufzubauen. Weiterlesen »

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