der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

Vater Mutter Geisterbahn

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 5. Mai 2011

Familie Klein gibt nicht auf. Die Mutter ist eine verkrachte Philosophiestudentin mit einem Alkoholproblem. Der Vater ist ein gescheiterter Regisseur, der die Familie mit Nebenjobs über Wasser hält und der Sohn will nicht aus dem Haus, weil er nicht weiß, wohin. Aber die Kleins wollen sich nicht unterkriegen lassen und beginnen eine eigene Form der Familientherapie.

Sie versuchen sich zu erinnern, wie es zu ihrer Situation kommen konnte, spielen noch einmal Szenen ihres Familienalltags nach und ändern sie nachträglich zwischen Wiederbelebung und Trauerarbeit von der Geburt bis zum Abschied. Sie entwerfen Erziehungsmodelle, um dem Sohn eine Perspektive zu geben und nutzen die Freiheit des Spiels, um sich zu lösen aus ihrer Erstarrung.

Zunehmend befremdet kommentiert das Kind die Bemühungen der Eltern, aus ihm etwas Besonderes machen zu wollen mit ständig wechselnden Maßnahmen. Denn obwohl die beiden Erziehungsberechtigten keine bestimmte Vorstellung der Zukunft haben, sind sie doch entschieden darin, dass der Junge ihre Fehler und Defizite nicht wiederholen soll. Am Ende verlässt der Sohn das Haus und die Eltern haben ihr Ziel erreicht. Allerdings auf eine andere Weise als sie es sich erhofft hatten.

Martin Heckmanns, Hausautor des Staatsschauspiels Dresden, erzählt in seinem neuen Stück die Geschichte einer Erziehung in utopiefernen Zeiten von überforderten Eltern und einem eigensinnigen Sohn.

Anke Dürr schreibt dazu im Spiegel: Das Stück lebt von dem beklemmenden Gefühl, das alles genau zu kennen, und der befreienden Erkenntnis, dass es ganz so extrem dann doch nicht ist, im eigenen trauten Heim. Es ist ein Stück für die Generation der viel beschriebenen jungen “irgendwas mit Medien” machenden Bewohner angesagter Großstadtviertel, die eine Familie gegründet haben und jetzt von den Ansprüchen zerrissen werden, die sie selbst, ihre coolen Freunde und die Eltern-Zeitschrift “Nido” an sie stellen.

Quelle

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