der VÄTER Blog

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Archiv für Januar, 2011

Mütterdämmerung – Wenn die Republik ein Kind bekommt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Januar 2011

Christina Schröder kann es, Andrea Nahles kann es, und Ursula von der Leyen kann es schon lange. Was Millionen Mütter ganz nebenbei erledigen, wird aber in diesen Fällen zur Sensation: eine Frau wird Mutter.

In Regierungen in Frankreich und Spanien ist ministeriale Mutterschaft schon längst erprobt, im EU-Parlament wird gestillt und – wenn es sein muss – auch gewickelt. Wie rückständig sind also die Deutschen, dass eine schwangere Ministerin die politische Welt aus den Angeln hebt? Der Tag hängt das deutsche Mutterbild an den Nagel.

Montag, 24. Januar um 18:05 in hr2-kultur Der Tag. Nachhören können Sie hier.

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Ich bleib´ dann mal zu Hause, Schatz

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Januar 2011

Vaterfreuden.de möchte es wissen: Wie stehen Frauen wirklich zu ‚Hausmännern’?

Was ist dran an dem Klischee, dass die Frauen immer männlicher werden? Und die Männer immer weiblicher. Welches Bild entsteht bei Frauen, wenn die Herren der Schöpfung ihre wahre Berufung in Kind und Küche glauben gefunden zu haben und beruflich lieber kürzer treten möchten? Ein kleiner Exkurs in den Alltag.

Es ist die alte Krux. Frauen wollen keine Machos. Sagen sie. Aber wenn man sich als Mann zu sehr auf seine weibliche Seite  besinnt, ist es auch nicht recht. Beispiele dafür gibt es viele.

und wenn dann ein Kind kommt …

Daniel und Sarah sind seit fünf Jahren ein Paar. Sie haben gemeinsam die Welt bereist und sie haben sich gegenseitig dabei beobachtet wie sie langsam, aber stetig die Karriereleiter hinaufgeklettert sind. Daniels Erfolgsleiter zum gut bezahlten Projektmanager in einem IT-Unternehmen war ein bisschen steiler als Sarahs zur verbeamteten Realschullehrerin. Jetzt ist Sarah, eine fortschrittliche und dem eigenen Empfinden nach sehr emanzipierte Frau, im achten Monat schwanger. Und sie glaubt ihren Ohren kaum zu trauen als Daniel ihr eines Morgens eröffnet, er würde gerne im Job kürzer treten und dafür lieber in Elternzeit gehen.

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Wenn der Vater fehlt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Januar 2011

Am vergangenen Sonntag lief bei MonaLisa der Beitrag ‚Plötzlich war er weg’, wie Kinder und insbesondere Jungen den Verlust des Vaters erleben. Als Hintergrundmaterial gibt es dazu ein Interview mit Professor Horst Petri. Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Problematik familiärer Beziehungen und ihren Auswirkungen.

‚ … ZDF: Welche Bedeutung hat für Jungen der Vater als männliches Vorbild?

Petri: Der Vater ist die zentrale Identifikationsfigur für den Jungen. Der Junge will so werden, wie der Vater. Das ist ein altes, ontologisches Gesetz, dass der Sohn sich sehr stark nach dem Vater orientiert und er identifiziert sich mit ihm. Nur so kann er auch seine eigene, männliche Identität entwickeln. Das ist die ganz wichtige Funktion, die durch alle Entwicklungsphasen geht.

ZDF: Was bedeutet es, wenn Männer ohne den Vater aufwachsen, den Vater nicht haben?

Petri: Man muss hier zwei Phasen unterscheiden. Es gibt ja die akute Trennung, den akuten Verlust. Dann erleidet der Junge ein akutes Trennungstrauma. Wir gehen in der Familienforschung von einem System aus, das aus drei Stützen besteht: Vater, Mutter, Kind. Wenn in diesem geschlossenen System eine Säule weg bricht, dann bricht das ganze System zusammen. Es kommt eine furchtbare Krise. Und was Kinder erstmal erleben, wenn der Vater plötzlich weg ist, ist ein unglaubliches Gefühl von Trennungsschmerz, von Verlassenheit, von Depression, von Einsamkeit. Bei Jungen dreht sich das dann um.

Mädchen verarbeiten das eher als innere Depression, Jungen haben ein viel stärkeres Aggressionspotenzial und die entwickeln dann nach diesen Verlassenheitsängsten, nach diesem Schmerz der Trennung, Wut. Vergeltungswut, Vergeltungsaggression, die sich dann nach außen richtet. Und das ist oft die große, die schwierige, kritische Phase, sowohl für meistens die Mütter, die dann mit den Kindern umgehen müssen, aber auch für die soziale Gemeinschaft. Die Jungen sind dann oft so tief depressiv und enttäuscht, dass sie nicht anders können, als alle ihre Aggressionen nach außen zu kehren. Deswegen haben wir leider oft im Jugendalter und im heranwachsenden Alter so viele Entgleisungen in die Verwahrlosung und in die Kriminalität. Es fehlt einfach der innere Halt.

ZDF: Was kann das vaterlose Aufwachsen für eine Beziehung zu einer Frau bedeuten?

Petri: Das hängt immer auch von den Umständen ab. Wenn die Mutter einen neuen Partner hat und den alten Partner nicht schlecht macht, sondern ihn weiter akzeptiert als ganz wichtigen Partner für den Sohn, dann hat der Junge vielleicht die Möglichkeit, sich mit dem Ersatzvater zu identifizieren, oder auch irgendwie Kontakt zu halten zu seinem leiblichen Vater. Das mindert das Trauma natürlich erheblich. Wenn die Mutter, und das ist leider sehr häufig der Fall, den Vater aktiv ausgrenzt, Weiterlesen »

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Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander verheirateter Eltern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Januar 2011

Endbericht SorgerechtDer vorgezogene Endbericht des Deutschen Jugend Instituts (DJI) zum gemeinsamen Sorgerecht für das Justizministerium ist jetzt auch öffentlich verfügbar. Er umfasst 446 Seiten, ein kurzer Blick auf die ‚Integration der verschiedenen Befunde’ lässt aber, jenseits der juristischen Bewertung einzelner Aspekte, nur eine Konsequenz zu. Wer die Bedeutung der Väter für die Entwicklung der Kinder auch im praktischen Handeln wiederfinden und eine gleichberechtigte und partnerschaftliche Aufgabenteilung in der Familie befördern möchte, darf Väter beim Sorgerecht nicht ausgrenzen:

‚Zur (Be-)Deutung der gemeinsamen elterlichen Sorge In der übergreifenden Analyse der Befunde aus den Experteninterviews und den Interviews mit Eltern findet sich ein breites Spektrum der Funktionszuschreibungen des gemeinsamen Sorgerechts. Soll dieses einerseits der Zuweisung von Entscheidungsverantwortung dienen, hat es auch seitens der Experten und Expertinnen die Rolle eines Garanten für eine Beteiligung von Vätern.

Dies lässt sich auch für die Sichtweise der Eltern auf privater Ebene feststellen: Das Sorgerecht ist hier eng mit der Sorge im Alltag verknüpft, mit der gemeinsamen Gründung einer Familie und der Bindung des Partners.

Diese vielfältigen Anforderungen an das Sorgerecht können als Auswirkung der Veränderungen familialer Strukturen, der gestiegenen Gleichberechtigungsanforderungen und der Zunahme an Optionen der Lebensgestaltung im weitesten Sinne gewertet werden.

Dem steht auf der anderen Seite das Kindeswohl als Maßstab für die Ausübung der elterlichen Sorge gegenüber. In diesem Spannungsfeld elterlicher, kindlicher und gesellschaftlicher Anforderungen entsteht mithin auch eine Überlastung des Sorgerechts in seiner juristischen Form. Dies gilt insbesondere im Vergleich der Rechtsprechungsanalyse mit den Befunden der Interviews mit Eltern und Fachkräften.

Die in der Rechtsprechung diskutierten Konfliktfelder beziehen sich, wie in der gesetzlichen Konstruktion bei Getrenntleben angelegt, in erster Linie auf die Entscheidungsverantwortung für spezifische Belange. Dieses enge Verständnis von elterlicher Sorge hat in der Regel nichts mit alltäglicher Fürsorge und Verantwortung zu tun, die bei den Eltern ganz im Vordergrund stehen. … (S.351)

Bei zusammenlebenden Eltern mit gemeinsamem Sorgerecht findet sich eine egalitärere Aufgabenverteilung und teilweise das Konzept einer gemeinsamen Verantwortung für das Kind. … (S.352)

Bei unverheirateten Eltern, die sich während der ersten Lebensjahre ihres Kindes getrennt haben, Weiterlesen »

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Mütter entführen Kinder häufiger als Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Januar 2011

Mütter entführen ihre eigenen Kinder häufiger ins Ausland als Väter, nämlich in fast drei von vier Fällen (71 %). Das ist der Statistik der Zentralbehörde zur Behandlung internationaler Kindesentführungen im Bundesamt für Justiz (BJ) in Bern zu entnehmen.

Die Zentralstelle hatte im vergangenen Jahr 102 neue Anträge zu bearbeiten. 70 betrafen Rückführungen von Kindern und 32 weitere das Besuchsrecht. Betroffen waren insgesamt 147 Kinder, die im Durchschnitt sieben Jahre alt waren.

In 71 % der Fälle entführten Mütter die Kinder. Bei der Verweigerung des Besuchsrechts liegt der Anteil der Mütter bei 84 %. Wie in den Vorjahren wurden mehr Rückführungsanträge ans Ausland (59) als Anträge an die Schweiz (42) registriert. Die Differenz ist aber kleiner geworden.

Gesuche übermittelte die Zentralbehörde namentlich an Frankreich (9), Brasilien (6), Deutschland (5) und die USA (4). Anträge an die Schweiz kamen hauptsächlich aus Deutschland (9), Frankreich (8), Italien (6) und den USA (4). 18 Kinder konnten im vergangenen Jahr in die Schweiz zurückgebracht werden.

Grundlage für die Rückführung von Kindern sind das Haager Kindesentführungs-Übereinkommen und das Europäische Sorgerechts-Übereinkommen. Laut BJ ist die Schweiz mit 78 Staaten vertraglich verbunden.

Laut BJ gelingt die Rückführung von Kindern aus dem Ausland nicht immer. Das Verfahren hänge stark vom Rechtssystem und Gerichtswesen des betroffenen Landes und auch von dessen Willen zur Kooperation ab, schrieb das Bundesamt. Die Verfahren seien oft lang und aufwendig.

Die Schweizerische Zentralbehörde zur Behandlung internationaler Kindesentführungen setze sich deshalb bei der Haager Konferenz für internationales Privatrecht seit einigen Jahren für zusätzliche, verbindliche Regelungen ein, hielt das BJ dazu fest.

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Weichei oder Macho – Problemzone Mann

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Januar 2011

Anhand von drei parallel geschnittenen Reportagen, geht Thomas Riedel der Frage nach, wie Männer auf die veränderten Gesellschaftsbedingungen reagieren, in denen heute beide Geschlechter leben. Insbesondere den veränderten Erwartungen an Männer, Väter, Liebhaber oder welche Rollen es sonst noch gibt.

Neben der Begleitung eines Wochenendseminar für mehr Selbstbewusstsein gegenüber dem anderen Geschlecht und einem klassischen Kegelclub, stellt die Dokumentation die Bilder, Interviews und Kommentare vor, die in den eineinhalb Tagen beim Männertreffen 2010 im Heiligenhof entstanden sind.

Die Sendung wird am Mittwoch den 2. Februar 2011, ab 23.15 Uhr auf Sat. 1 ausgestrahlt.

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Tagebücher von Vätern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Januar 2011

Väter schreiben über Ihr Leben mit Kindern. Jede Woche berichten sie, welche Fortschritte ihr Baby macht oder welche Probleme es im Leben mit den Kindern gibt.

Sie können die Väter – Tagebücher auf Väter – Zeit auch abonnieren. Dann werden Sie per Mail informiert, sobald ein neuer Beitrag online ist.

Tagebuch – Wieland

Wieland Alter: 47 Jahre, Wohnort: Kassel, Beruf: Versicherungskaufmann, Familienstand: Verheiratet, Geburtstage: 17.12.2008 und 10.7.2007, Letzter Eintrag: 05.09.2010

Tagebuch – Fritz

Fritz Alter: 45, Wohnort: Bad Homburg, Beruf: Angestellter, Familienstand: verheiratet, Geburtstag: 28.08.2010, Letzter Eintrag: 17.01.2011

Tagebuch – Nils

Nils Alter: 27, Wohnort: unterwegs in Indien, Beruf: Ethnologe, Geburtstag: 30.7.2008, Letzter Eintrag: 14.10.2010

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Das Barometer kann in Sachen Väterbewusstsein noch steigen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Januar 2011

Die hessenstiftung – familie hat zukunft und die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) haben heute ein neues Monitoring-Instrument für den Mentalitätswandel in Richtung „Familienfreundlichkeit“ vorgestellt. Das „Barometer Familienfreundlichkeit – für eine gemeinsame Strategie von Politik und Wirtschaft“, ist das Ergebnis von drei Jahren gemeinsamer Arbeit.

„Vor zehn Jahren stand Familienfreundlichkeit als weiches Thema nur bei wenigen vorausschauenden und sozial engagierten Unternehmen auf der Agenda. Heute haben die meisten Unternehmen erkannt, dass sie familienfreundliche Angebote und Strukturen brauchen, wenn sie sich im Wettbewerb um die knapper werdende Ressource Fachkräfte behaupten wollen“, ergänzte Fraport-Chef Dr. Stefan Schulte. Damit sei die neue Aufgabe jedoch noch lange nicht gelöst.

Jetzt starte die zweite Phase, in der Verantwortlichkeiten klar zugeordnet, neue Programme, vor allem aber auch neue Strukturen eingerichtet werden müssten. Denn neue Themen könne man nicht in alten Strukturen angehen. Sie fordere das Personalmanagement der Unternehmen strategisch und die direkten Vorgesetzten operativ.

Die wichtigsten Ergebnisse aus den Befragungen sind: Berufstätige Väter und Mütter wollen vor allem mehr flexiblere Arbeitszeitmodelle, mehr Möglichkeiten für Heimarbeit und bessere Unterstützung bei der Kinderbetreuung. In Zahlen ausgedrückt

  • Für 96% der Beschäftigten ist das Thema Familienfreundlichkeit persönlich relevant.
  • Die Vereinbarung beruflicher und familiärer Anforderungen gestaltet sich noch immer als schwierig: weniger als ein Viertel der Beschäftigten (22%) erleben hierbei keinen Konflikt.
  • 63% der Beschäftigten haben ihre berufliche Situation schon einmal zugunsten einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf verändert.
  • ArbeitnehmerInnen verfügen über ein gestiegenes Selbstbewusstsein bezogen auf Familienfreundlichkeit. Sie fordern familienfreundliche Maßnahmen verstärkt ein (46%).

Unternehmer, die zu den Gewinnern gehören wollen, machen maßgeschneiderte Angebote. Wenn sie es nicht tun, lösen Arbeitnehmer Konflikte zwischen Beruf und Familie durch einen teilweisen Rückzug aus dem Berufsleben. Dies gilt nicht nur für Mütter, sondern zunehmend auch für Väter. Weiterlesen »

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Herzlichen Glückwunsch Herr Staatssekretär

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Januar 2011

Ole Schröder, Staatssekretär im Bundesinnenministerium wird Vater. Das hätte nicht auf der Titelseite der Bildzeitung gestanden, wenn nicht seine Frau … Kristina Schröder zum ersten Mal Mutter wird. Die 33jährige Politikerin ist überzeugt, Kind und Karriere gut vereinbaren zu können. Sie ist die erste Bundesministerin, die ein Kind bekommt.

Seit Kristina Schröder zur Familienministerin berufen worden ist, hatte sie vor allem ein Problem mit ihrer Vorgängerin Ursula von der Leyen, die der jungen Newcomerin das Feld der Familienpolitik nicht wirklich überlassen wollte. Mit ihrem Image als Supermutti von sieben Kindern erschien die Arbeitsministerin weiter als die Ideale Fachfrau für alle Fragen von Frauen und Kindern, Familien und Beruf.

Doch nun ist Kristina Schröder schwanger und kann vorleben, wie sich Beruf und  Familie auch in solch einer Spitzenposition vereinbaren lassen, und das gleiche gilt für ihren Mann Ole Schröder, der als Staatssekretär ebenfalls einen Job ohne besonders überschaubare Arbeitszeiten hat.

„Wir werden dann vor den gleichen Herausforderungen stehen wie viele andere Paare in Deutschland, bei denen beide beruflich sehr gefordert sind“, hat Kristina Schröder zu ihrer künftigen Rolle gesagt. „Aber wir sind zuversichtlich, dass wir das auch mit Unterstützung unserer Familie hinbekommen.“  Wie genau das aussehen soll, ob die Schröders Elternzeit nehmen und wenn ja, wie viel, darüber wollten sie sich noch nicht äußern. Das sei Privatsache, ließ Kristina Schröder ihr Ministerium mitteilen.

Privatsache ja, wir wollen keine Fotos, aber dass sie und ihr Partner eine Vorbildfunktion haben und es auch um Glaubwürdigkeit geht, dass kann sie nicht bestreiten, da werden viele ganz genau hinschauen.

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Generation Vaterlos darf nicht weiter wachsen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Januar 2011

Der stellvertretende Direktor am Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Düsseldorf, Matthias Franz, hat Bundesfamilienministerin Schröder vorgeworfen, sich zu wenig für Alleinerziehende einzusetzen.

Das verdeutlichte er bei einem Vortrag, den er am 14. Januar in Augsburg zum Thema “Generation Vaterlos” hielt. Dabei warf er die Frage auf, “wo das nationale Aufgebot zur Stärkung der Jungen und der Alleinerziehenden in Deutschland bleibt, das die Ministerin versprochen hat”.

Zudem prognostiziert der Wissenschaftler eine dramatische gesellschaftspolitische Entwicklung für Deutschland. “Wenn wir die Alleinerziehenden weiterhin alleine lassen, werden wir den Preis dafür zahlen”, betonte Franz. So lebe aktuell ein Fünftel aller Kinder nur mit einem Elternteil zusammen – in 90 % der Fälle mit der Mutter.

Das Dilemma: Laut Franz sind die fehlenden Väter- und männliche Identifikationsfiguren sowie die Einsamkeit und Armut der alleinerziehenden Mütter entscheidende Faktoren, die zu Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern führen. Im Gegenzug sei es nach wie vor für Väter – vor allem für unverheiratete – schwer, sich beim Sorgerecht durchzusetzen.

“Es ist fatal, auf diese Weise an einem gesellschaftspolitischen Problem vorbeizuschauen und uns als Reaktion auf die kindlichen Verzweiflungsrufe nichts anderes einfällt, als Ritalin zu verschreiben”, beklagte der Psychologe. Bei Kindern von Alleinerziehenden werde mehr als doppelt so häufig das Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Defizit-Syndrom (ADHS) diagnostiziert.

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