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Generation Vaterlos darf nicht weiter wachsen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 19. Januar 2011

Der stellvertretende Direktor am Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Düsseldorf, Matthias Franz, hat Bundesfamilienministerin Schröder vorgeworfen, sich zu wenig für Alleinerziehende einzusetzen.

Das verdeutlichte er bei einem Vortrag, den er am 14. Januar in Augsburg zum Thema “Generation Vaterlos” hielt. Dabei warf er die Frage auf, “wo das nationale Aufgebot zur Stärkung der Jungen und der Alleinerziehenden in Deutschland bleibt, das die Ministerin versprochen hat”.

Zudem prognostiziert der Wissenschaftler eine dramatische gesellschaftspolitische Entwicklung für Deutschland. “Wenn wir die Alleinerziehenden weiterhin alleine lassen, werden wir den Preis dafür zahlen”, betonte Franz. So lebe aktuell ein Fünftel aller Kinder nur mit einem Elternteil zusammen – in 90 % der Fälle mit der Mutter.

Das Dilemma: Laut Franz sind die fehlenden Väter- und männliche Identifikationsfiguren sowie die Einsamkeit und Armut der alleinerziehenden Mütter entscheidende Faktoren, die zu Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern führen. Im Gegenzug sei es nach wie vor für Väter – vor allem für unverheiratete – schwer, sich beim Sorgerecht durchzusetzen.

“Es ist fatal, auf diese Weise an einem gesellschaftspolitischen Problem vorbeizuschauen und uns als Reaktion auf die kindlichen Verzweiflungsrufe nichts anderes einfällt, als Ritalin zu verschreiben”, beklagte der Psychologe. Bei Kindern von Alleinerziehenden werde mehr als doppelt so häufig das Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Defizit-Syndrom (ADHS) diagnostiziert.

Quelle

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4 Kommentare zu “Generation Vaterlos darf nicht weiter wachsen”

  1. Uwe Brauch sagt:

    Ich bin einer von der so seltenen Spezies der allein erziehenden Väter. Inzwischen sind meine beiden bereits 22 und 17 Jahre alt. Und ich bin ein wenig stolz auf meine Erziehungsleistung, wenn auch ein sehr anstrengender Beruf, die zwischendurch nicht immer einfache Erziehungsaufgabe und die finanzielle Belastung durch die Ex durchaus ihren Tribut gefordert haben, meine Gesundheit hat heftig gelitten.

    Was ich aber eigentlich sagen will: In undendlich vielen Diskussionen mit anderen allein erziehenden, sowohl im realen Leben als auch in diversen Internet-Foren, bin ich immer wieder auf eines gestossen: Männer geben offen zu, dass etwas fehlt, wenn die Mutter nicht da ist. Frauen hingegen sehen den Vater oft nur als “Erzeuger” an und als Objekt, das nur zum Zahlen gut ist. Und ich hätte mir früher nie träumen lassen, wie viele Mütter es gibt, die ihre Kinder (ganz überwiegend Söhne!!!!) mit Ritalin vollpumpen. Die bösen Jungs wollen einfach nicht wie Mädchen sein….

  2. Heide Göbelt sagt:

    Hallo

    Ich bin eine Alleinerziehende Mutter, und eine die nicht nur zugibt das der Vater durch nichts zu ersetzen ist…schon gar nicht durch Medis. Bei dem man nicht weiß wie sich das alles langfristig auswirkt.Ich denke da gibts viel was man alternativ tun könnte.
    Aber viel wichtiger wär es auch Den Ärzten zu sagen…denn die müßten doch wissen was man den Kids damit antut. Dann den Politikern die wissen wie schwer es den Alleinerziehenden Müttern und Vätern geht und sie endlasten.
    Ich werd meiner Tochter nie den Vater ersetzen können das werd ich auch nie versuchen…ich werd auch ums verrecken und auf teufel komm raus einen Mann deswegen suchen…
    Zu meiner zeit waren das…schwierige Kinder, und sie sind groß geworden auch ohne Medis.Heute in der gleichen Welt aber in einer anderen Zeit sind sie Krank..weil wir als Erwachsene keine Zeit mehr haben auf unsere Kids einzugehn so wie sie es verdienen.
    Die Welt hat sich nicht verändert….Wir haben es

  3. Thomas sagt:

    “Frauen hingegen sehen den Vater oft nur als “Erzeuger” an und als Objekt, das nur zum Zahlen gut ist. Und ich hätte mir früher nie träumen lassen, wie viele Mütter es gibt, die ihre Kinder (ganz überwiegend Söhne!!!!) mit Ritalin vollpumpen.”

    Das möchte ich gerne so nicht stehenlassen und auch deutlich widersprechen. Ich habe mich viel mit Alleinerziehenden unterhalten und damals Kontakte zum VAMV gepflegt oder Alleinerziehendennetzwerken. Dass eine Mutter ihren Sohn mit “Ritalin vollpumpt”, ist mir nicht untergekommen. und ich sehe das als realitätsfern genauso wie diese Feststellung :

    “Die bösen Jungs wollen einfach nicht wie Mädchen sein.”

    Ich kenne jedoch Einzelaktivisten, die versuchen hier massiv “Überzeugungsarbeit” voranzutreiben. Jetzt die Mütter zu dämonisieren, halte ich für den falschen Weg.

    Ich weiß, was meine Ex-Freundin z.B. so alles leisten muß. Und ich kenne auch genug Situationen, da will der Vater partout kein Kontakt, obwohl die Mutter sich verzweifelt bemüht. Das Thema ist also vollständig und aus allen Richtungen zu betrachten.

    Dass jedoch viele Alleinerziehende schlichtweg überfordert sind und teilweise in ihren Söhnen durchaus einen hilfestellenden Partnerersatz suchen, dass hat Hr. Prof. Franz gut nachvollzogen und zur Stärkung der alleinerziehenden Mütter das Projekt PALME initiiert, um eben auch die kindliche Löslösung zu ermöglichen.

    Das Konzept und die dahinterliegenden Erkenntnisse sind m.E. schlüssig und nachvollziehbar, der Erfolg in der Empirie bestätigt.

  4. Michael Baleanu sagt:

    “Dass jedoch viele Alleinerziehende schlichtweg überfordert sind und teilweise in ihren Söhnen durchaus einen hilfestellenden Partnerersatz suchen, dass hat Hr. Prof. Franz gut nachvollzogen und zur Stärkung der alleinerziehenden Mütter das Projekt PALME initiiert, um eben auch die kindliche Löslösung zu ermöglichen.”

    Wir wollen doch nicht vielleicht die Mütter “dämonisieren”, oder?

    Aber schön, dass das Thema auch aus der anderen Richtung betrachtet wird.

    Frau Dorothee Bär will solche Frauen, wie diese hier http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/kofferraum-baby-mutter-will-kind-zurueck-19d9c-51ca-92-857683.html schützen und kann ihnen nicht zumuten, “dass die Mutter in einer ohnehin hoch emotionalen Phase (des Kindessteckens im Kofferraum) auch noch tätig werden muss” Quelle: http://www.abgeordnetenwatch.de/dorothee_baer-575-37455–f262712.html#q262712

    So lange solche Mütter den Vätern das Sorgerecht verwehren können, haben wir, bei 90% allein erziehenden Mütter, eine gewaltige Schieflage.

    Ich hoffe, dass sich das Bundesforum Männer und das von Dir gepflegte VAMV für eine Frauenquote bei den Alleinerziehenden einsetzen werden: 50% Mütter und 50% Väter!

    Hallelujah!

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