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Archiv für Januar 15th, 2011

Emanzipation bedeutet für Männer eine Menge mehr Arbeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Januar 2011

Die Schweizer Männerzeitung feierte im Dezember ihr 10-jähriges Bestehen. Chefredakteur Ivo Knill spricht im Interview mit dem Tagesanzeiger über die Folgen der Emanzipation für die Männer, die Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen und die Folgen einer Scheidung für Väter.

Ist Ihre «Männerzeitung» das Pendant zu Alice Schwarzers «Emma»?

Nein. Wir sind kein politisches Kampfblatt und würden uns keinen Gefallen tun, wenn wir uns auf den Standpunkt stellten, der Mann sei benachteiligt. Natürlich haben wir Anliegen: Dass die Situation der Männer bei Scheidungen verbessert wird, dass es einen Elternurlaub gibt und dass mehr Männer in der Schule präsent sind. …

Dennoch haben die Männer auch von der Emanzipation profitiert.

Oh nein, das stimmt eben nicht.

Sie hat etwa dazu geführt, dass nicht mehr der ganze finanzielle Druck auf ihren Schultern lastet.

Nein! Die Emanzipation ist für Frauen ein Gewinn, für Männer aber eine Heidenarbeit, und wir schuften hart dafür. Ich habe mir vor unserem Gespräch nochmals die Statistiken angeschaut: 1997 hat ein Vater von zwei Kindern 24 Stunden pro Woche im Haushalt und bei der Kinderbetreuung mitgearbeitet. Heute sind es 31,7 Stunden, also 7 Stunden mehr. Gleichzeitig hat sich die Erwerbsarbeit der Frauen nur gerade um 2 Stunden gesteigert, bei den Männern kommt aber sogar noch ein Plus von 0,2 Stunden dazu. Das heißt: Die Männer kümmern sich zwar mehr um Familie und Haushalt, arbeiten aber nicht weniger – für sie hat sich die Belastung addiert. Während die Frauen offenbar noch nicht bereit sind, mehr arbeiten zu gehen, haben die Männer einen riesigen Tatbeweis vollbracht. Aber es ist ihnen nicht gelungen, sich aus der bestehenden Ernährerrolle herauszulösen.

Liegt es nicht daran, dass sich Männer immer noch in dieser Rolle gefallen?

Es ist oft nicht eindeutig, woran es liegt, dass er weiterhin 100 Prozent arbeitet, wenn Kinder kommen, und sie aufhört. Man kennt aber aus Studien ein Phänomen: Beruflich erfolgreiche Frauen, die zuerst Karriere machen im Beruf, widmen sich, sobald sie Mutter geworden sind, mit demselben Perfektionsdrang den Kindern. Und können sich absolut nicht vorstellen, Teilzeit zu arbeiten. Die betrachten das als emanzipierte Wahlmöglichkeit und sagen: Ich entscheide mich aus freien Stücken dazu.

Das könnte ein Mann ebenfalls tun.

Für einen Mann ist es eine sehr unsichere Investition, daheimzubleiben oder Teilzeit zu arbeiten. Weiterlesen »

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