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Archiv für Dezember, 2011

Väter unterliegen besonderen beruflichen Belastungen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Dezember 2011

Das Institut für Gesundheitsplanung hat den 1. Oberösterreichischen Gender-Gesundheitsbericht ‘Gesundheit von Männern und Frauen in Oberösterreich’ erstellt. “Der Gender-Bericht hilft uns, die Gesundheitsversorgung und die Prävention noch besser auf die Bedürfnisse der Männer und Frauen in OÖ abzustimmen – und damit noch wirksamer zu machen”, sind sich Gesundheitsreferent LH Dr. Josef Pühringer und OÖGKK-Obmann-Stellvertreter Albert Maringer einig.

Der vorliegende Bericht liefert wichtige Daten über Gesundheit und Krankheit von Männern und Frauen wie Lebenserwartung, häufigste Todesursachen und Medikamentenverbrauch. Daneben werden aber auch weitere für die Gesundheit wichtige Einflussfaktoren wie die soziale Lage, Lebensstil oder unterschiedliche Lebenslagen betrachtet. Der Bericht endet mit Schlussfolgerungen und Ansatzpunkten für Maßnahmen, die gemeinsam mit einem Fachbeirat erarbeitet wurden. Für den Bericht wurden nicht nur vorhandene statistische Daten, beispielsweise die Krankenhausaufenthalte, analysiert, sondern auch eine eigene Befragung mit mehr als 3.500 Personen durchgeführt.

Oberösterreich ist damit das erste Bundesland das einen fundierten Bericht über die geschlechtsspezifischen Unterschiede und Herausforderungen erarbeitet hat.

Bei der Analyse der Daten hat sich eine neue Problemgruppe herausgestellt: ‘Berufstätige Männer mit familiärer Bindung’ achten zu wenig auf ihre Ernährung, bewegen sich weniger als andere Männer und geben häufiger berufliche Belastungen an. Bei den beruflichen Belastungen spielen Stress, Zeitdruck, Umweltbelastungen, Überforderung und unregelmäßige Arbeitszeiten die größte Rolle.

Gerade für die Gruppe der berufstätigen Männer mit familiären Bindungen scheint die Betriebliche Gesundheitsförderung das Mittel der Wahl zu sein. Dadurch könnte diese Gruppe verstärkt zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil motiviert werden.

Nur von einer kleinen Gruppe werden gezielte Aktivitäten zum Stressabbau und zur Entspannung gesetzt, wobei dies bei Männern (mit 6 %) noch weniger geschieht als bei Frauen (11 %). Die Veränderungsbereitschaft bezüglich Umgang mit Stress ist aber sehr groß: 60 % der Frauen und 45 % der Männer würden gerne künftig einen besseren Umgang mit Stress und Belastungen pflegen.

Quelle

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Werdende Väter und Sexualität in der Schwangerschaft

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Dezember 2011

Angebliche medizinische Gründe, die gegen Sex in der Schwangerschaft sprechen, beruhen auf Mythen. Womöglich sind sie aber eine gute „Ausrede” für den Mann. Denn in der Schwangerschaft ist die Welt ein wenig verdreht: Sie will mehr als sonst, er weniger. Darauf wies heute Dr. Babett Ramsauer beim 25. Deutschen Kongress für Perinatale Medizin hin.

Schon ein Blick in entsprechende Internetforen bringe Erstaunliches zu Tage, sagte die Frauenärztin. Entgegen der sonst passiveren Rolle, dem im Vergleich zu Männern nicht so häufigen sexuellen Verlangen der Frauen, äußern Schwangere in den Foren ein lustvolles, “unersättlich” erscheinendes Bedürfnis, das von ihren Männern nicht befriedigt werde. Die Schwangerschaft scheint die sexuelle Welt auf dem Kopf zu stellen.

Frau Dr. Ramsauer hat zahlreiche Paare zu dem Thema befragt. Dabei stellte sich heraus, dass sich Frauen in der Schwangerschaft als attraktiver und anziehender empfinden. Sie scheinen endlich einmal mit ihrer Figur zufrieden zu sein und sich wohl zu fühlen, trotz der Veränderungen ihrer körperlichen Proportionen: kein Lamentieren über „zu” große oder „zu” kleine Brüste, runde Formen und eingeschränkte Beweglichkeit, sogar dicke Füße gehören halt dazu. Dieses Selbstbewusstsein scheint einen weitreichenden Einfluss auf das sexuelle Verlangen zu haben. Die Frauen fühlen sich anziehend und sind lustvoll.

Die Rolle des Mannes hingegen ist zunehmend von Angst gesteuert. Werdende Väter reden gerne von Gefahren wie vermeintlich mögliche Verletzungen des Kindes, Auslösen von Blutungen, Verursachung eines Blasensprunges oder Auslösen von Wehentätigkeit durch Sex. Spätestens mit der ersten Wölbung des Babybauches kommt es bei nicht wenigen Männern zu einer vollständigen sexuellen Blockade. Und das zu einem Zeitpunkt, wo eventuelle anatomische Besonderheiten, die eine gewisse Kreativität bei Sexualpraktiken verlangen, überhaupt nicht akut sind.

Eigentlich könnte doch dabei jetzt ein anderer Aspekt in den Vordergrund treten: Sexualität nun endlich unbeschwert zu genießen. Es ist passiert, was vielleicht das Ziel der letzten Monate war; oder es ist das passiert, was zwar nicht gewollt, aber nun Realität ist – eine Schwangerschaft ist eingetreten. Weiterlesen »

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