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Wenn die Familie vorgeht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 19. September 2010

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für Beschäftigte – auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – wichtiger als Unternehmen denken. Das belegt eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Bundesfamilienministeriums. Sie liegt dem Handelsblatt exklusiv vor. Befragt wurden 300 Personalentscheider und mehr als 3 000 Beschäftigte zwischen 25 und 49 Jahren.

Ein Fazit: Mehr als Dreiviertel der Eltern zwischen 25 und 39 Jahren würden für mehr Familienfreundlichkeit ihren Job wechseln. Über ein Viertel der Befragten hat dies bereits getan. Den anderen mangelt es offensichtlich nur an Alternativen.

„Firmen, die keine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen, schaden nur sich selbst“, warnt Schneider, Direktor des Forschungszentrums für familienbewusste Personalpolitik an der Steinbeis-Hochschule Berlin. „Mitarbeiter fehlen länger oder können nicht den vollen Einsatz bringen.“ Letztlich bleibt ihnen nichts anderes übrig, als die Firma zu verlassen – Wissen geht verloren. Familienfreundlichkeit zahlt sich für Firmen ökonomisch aus, das konnte Schneider in einer Studie bereits belegen.

Tatsache ist, dass die Gesellschaft altert und qualifizierte Mitarbeiter immer knapper werden. Umso stärker können familienbewusste Arbeitgeber punkten. Denn selbst 70 % der kinderlosen Beschäftigten achten bei der Jobwahl auf Familienfreundlichkeit: Sie ist ihnen genauso wichtig oder sogar wichtiger als das Gehalt.

In vielen Firmen jedoch bleibt Familienfreundlichkeit ein Lippenbekenntnis. Die wirklichen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter kennen sie kaum:

  • Irrglaube Nummer eins, das zeigt die Umfrage: Familienfreundlichkeit interessiert nur Mütter.
  • Irrglaube Nummer zwei: Familienfreundlichkeit ist nur Mitarbeitern mit kleinen Kindern wichtig. Betriebskita schön und gut – das Betreuungsproblem endet aber nicht mit der Einschulung. Doch nur jeder zweite Personalchef glaubt, dass das Thema auch Beschäftigten über 40 Jahre wichtig ist.
  • Irrglaube Nummer drei: Familie gleich Kinder. Die Umfrage zeigt, dass sich schon von den 25- bis 49-Jährigen Beschäftigen fast jeder zehnte nebenher um einen älteren bzw. kranken Angehörigen kümmert. Zwei Drittel von ihnen tun dies zusätzlich zur Kinderbetreuung – die Generation „Sandwich“.

Quelle

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