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Die tiefe Krise des traditionellen Männerbildes

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 17. Februar 2010

… beklagt Eva Herman in einem Beitrag der im ‚Blog der verschwiegenen Nachrichten’ des Kopp Verlages erschienen ist. Dazu bedient sie zunächst das von vielen angestimmte Lamento über die rasante Talfahrt des männlichen Geschlechts, benennt die bekannten Feindbilder und wiederholt auch bekannte Missstände wie die der fehlenden Erzieher in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen:

‚Während die Emanzipation die Frauen in den zurückliegenden Jahrzehnten allerorten in ungeahnte Machtpositionen hievte, und weltweite Gender-Mainstreaming-Maßnahmen ebenso ausschließlich die Förderung von Frauen vorsehen, kämpfen die Männer zunehmend um die Existenz ihres Geschlechtes. Schon die Feministinnen in den 1970er-Jahren predigten die Männer entweder als Weicheier oder Machos schlecht. Dazwischen gab es kaum etwas, was männlich und gleichzeitig etwa sympathisch oder normal sein konnte. … In Kinderkrippen, Kindergärten und in den Schulen fehlen überall männliche Vorbilder!’

Nach den Jungs kommt sie dann zu den Männern oder in ihren Augen zu dem was von ihnen übrig geblieben ist. Denn ‚… während die holde Weiblichkeit alle Erfolgsgrenzen sprengt, ziehen sich die Männer zunehmend zurück. Zwar sollen sie durch Brüssels Gesetze nun vermehrt den Hausmann geben und sich der Kindererziehung widmen, damit sie den gestressten, erwerbstätigen Ehefrauen den Rücken freihalten. Doch sind diese Maßnahmen wohl kaum dazu geeignet, männliches Verhalten in seiner ursprünglichen Natur zu fördern.’

Zur Verstärkung ihrer Ansicht zitiert sie an dieser Stelle Norbert Bolz, der auch schon der von ihr geschmähten ehemaligen Familienministerin von der Leyen argumentativ zur Seite gestanden hat. Er mache ‚auf die Gefahr aufmerksam, dass Männer sich wieder an ihrer Muskelkraft orientieren würden, wenn sie sich ihrer sexuellen Rollenidentität als klassischer Vater und Versorger beraubt sehen.’ … »Sport als Asyl der Männlichkeit ist eine genaue Reaktionsbildung darauf, dass die Zivilisation als Zähmung der Männer durch die Frauen voranschreitet«, so Bolz. »Seid sensible, sanfte Ehemänner und fürsorgliche Väter – am Samstag dürft ihr dann auf den Fußballplatz und am Sonntag die Formel eins im Fernsehen verfolgen: heroische Männlichkeit aus zweiter Hand.«

Und an dieser Stelle ist Eva Herman dann wieder bei ihrem Thema: ‚Aber werden solche Männer tatsächlich von den Frauen begehrt? Hier sind erhebliche Zweifel wohl angebracht. Denn so erfolgreich die Frauen auch werden mögen, so wenig wollen sie als männliches Pendant den Windelwechsler und Küchenausfeger, sie wollen vielmehr einen echten Mann!

Die meisten Frauen verachten »schwache Typen« gar, spätestens, wenn es um ihre eigene Beziehung geht.’ … Und quasi als drohendes Untergangsszenario zum Abschluss ‚wenn die Männer als Kinderbetreuer eingesetzt werden, ist das allerdings nicht so simpel, wie die Rollentauschfantasie der Ministerin es glauben machen will.’

Das habe nicht nur negative Auswirkungen für die Männer, dann ‚kann man getrost für die Spezies Mensch schwarz sehen!’ Dazu passt das verlegerische Umfeld des Beitrags, schlechte Science Fiktion, Verschwörungstheorien am laufenden Band und zahlreiche Autoren, die ‚rechtskräftig Verurteilte Holocaust-Leugner, Revisionisten und bekannte Rechtsextremisten’ sind.

Quelle

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4 Kommentare zu “Die tiefe Krise des traditionellen Männerbildes”

  1. Thomas sagt:

    In dem Beitrag finde ich einen Hinweis hervorragend :

    “Umgekehrt fordern jetzt auch immer mehr Männer, daß Frauen ihr eigenes Geld dazu verdienen sollen”.

    Ich würde den Begriff “dazuverdienen” einfach durch “verdienen” ersetzen. Ich finde es immer wieder interessant, daß nicht wenige Männer zwar beklagen, daß sie als Ressourcenträger nutzbar gesehen werden, sich aber immer wieder im praktischen Verhalten händeringend dazu selbst anbieten. Zur männlichen Selbst-Lebensgestaltung gehört auch, selbst genau zu wissen wie man(n) sich eine Beziehung vorstellt – jenseits altdeutscher Geschlechter-Spielregeln.

    Die Selbstopferinszenierung ist jedoch ein bewährtes Mittel, um Verantwortung zu delegieren.

    “Wer etwas verändern will, findet Wege, wer etwas nicht ändern will, findet Gründe”

    (Hr. Kropp-Wichmann, Frauen wollen erwachsene Männer)

    Ergänzend : Da recherchiert man noch etwas zu div. Namen und findet Beiträge aus dem Jahre 2006 :

    http://www.sueddeutsche.de/thema/J%C3%BCrgen_Budde

    http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/810/338657/text/

  2. Erika sagt:

    Ich finde Eve Hermann sehr mutig.

  3. Erika sagt:

    Ich finde Eva Hermann sehr mutig.

  4. T.R.E.Lentze sagt:

    Eva Herman hat in allen Punkten recht.

    Wer das bestreitet, der denkt meist in soziologistischen, letztlich in marxistischen Kategorien. Dann wird nur noch mit (überholten) “Rollenbildern” argumentiert, die auf Belieben auch wieder abgeändert werden könnten. Die Kibbutz-Studie (und nicht nur sie) hat aber gezeigt, daß es durchaus natürliche “Rollen” gibt, die nicht über Generationen hinweg aufgehoben werden können.

    Was im Tierreich unbestreitbar gilt, etwa, daß aus einem Fleischfresser kein Pflanzenfresser gemacht werden kann und umgekehrt, das gilt für grundlegende Bereiche auch des menschlichen Lebens. Mann bleibt Mann, und Frau bleibt Frau. Wer den Neuen Menschen schaffen will, der muß scheitern.

    Ich sehe übrigens gar nicht, was an einer Angleichung bzw. Gleichberechtigung, oder gar Gleichstellung der Geschlechter überhaupt erstrebenswert sein soll. Es gibt auch ein Recht auf Verschiedenheit!

    Gleichheit wird immer nur von den sich benachteiligt Fühlenden gefordert; Verschiedenheit hingegen von denen, die etwas erreicht haben und nicht einsehen, warum sie das Anderen, denen die parasitärer Einstellung zueigen ist, überlassen sollen.

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