Echte Männer haben keine Angst vor Gefühlen …
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Februar 2009
… und auch nicht davor, sie zu zeigen!
„Vielen Jungen fehlen im Alltag authentische Männer“, äußert Eduard Waidhofer in der Linzer Kirchenzeitung. Er hat als Pionier in der Männerberatung erforscht, was Jungen auf dem Weg zum Mann-Sein brauchen. Wichtig ist, die Jungen zu verstehen. „Je mehr Probleme sie machen, desto mehr Probleme haben sie“, sagt Waidhofer.
Die Väter fehlen nicht nur, wenn die Eltern getrennt sind. Auch in intakten Familien sind sie oft „nicht anwesend“. Dabei geht es nicht so sehr darum, wie viel Zeit sie miteinander verbringen, sondern um eine gute Beziehung.
Ideal wäre für Waidhofer ein „Papamonat“ – eine arbeitsfreie Zeit nach der Geburt eines Kindes, damit Väter von Beginn an eine intensive Beziehung zum Kind aufbauen können. In Wirklichkeit steigern die meisten Männer mit der Geburt eines Kindes ihr berufliches Engagement. Jungen werden in der Regel von Frauen erzogen: von der Mutter, dann von der Kindergärtnerin und der Lehrerin.
Spätestens in der Pubertät wissen sie, dass sie – wenn sie ein Mann werden wollen – anders sein müssen als Frauen. Sie lehnen daher oft alles ab, was sie von Frauen kennen: etwa die Art, sich mitzuteilen, oder pflegerische Aktivitäten. Vorbilder suchen sie in den Medien, und da sind männliche Helden häufig gewalttätig. Das heißt dann: Wer gewalttätig ist, ist cool und männlich.
Jungen erleben kaum, dass Männer traurig sind, Angst haben oder sich Hilfe und Unterstützung holen. Auch Väter zeigen das nicht. Noch immer kann man hören: „Ein Junge weint nicht.“ Jungen fühlen sich schnell als Versager, wenn sie den traditionellen Ansprüchen an die Männerrolle nicht entsprechen können.
Ihre größte Angst ist, als unmännlich zu gelten. Sie versuchen daher, sich lässig, überlegen, unverwundbar und angstfrei zu zeigen. Sie wollen immer stärker, schneller und besser sein als andere. Niederlagen werden verdrängt, es zählt nur der Erfolg.
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