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Väter sind keine erbärmlichen Säcke

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 1. Juni 2008

Stern – Reporter Markus Götting beschreibt in seinem Erfahrungsbericht seine hoffnungslosen Versuche, sich gegen seine Tochter Frida durchzusetzen und kommt dabei zu irrwitzigen Schlussfolgerungen:

‚Eier. Sie konnte gerade laufen, und eines ihrer ersten Worte war: Eier. Ich war etwas erstaunt, freilich nur so lange, bis wir an der Supermarktkasse standen und Frida auf die Überraschungseier zeigte. “Papa! Eiiiaaaa!” Ich verstand. …

Das Leben eines Vaters ist eine endlose Abfolge von Verhandlungen, das Paradoxe ist nur: Ich bin doch der Typ, von dem die kleine Prinzessin etwas will – und trotzdem in der schlechteren Position. Vor allem seit sie die magische Kraft der dicken Tränen entdeckt hat. Und wenn die nicht reichen, dann eben hyperventilierendes Schluchzen.

Die Basis unserer Verhandlungen ist die permanente Erpressung. Ruhe und Frieden gibt’s nur gegen grenzenlose Zugeständnisse. Ich will Liebe, sie will fernsehen; ich lasse den Pädagogen raushängen und verbiete es; zehn Minuten später sitzen wir auf dem Sofa und schauen “Wickie” – Frida legt den Kopf auf meine Schulter und zärtlich den Arm um mich herum.

Väter sind erbärmliche, korrupte Säcke. Sie wissen: Irgendwann werden ihre Töchter die letzten Frauen sein, die sie noch cool finden. Sie wissen: Sie haben keine Chance. Schon gar nicht mit Zwang und Strenge.’

Liebe heißt nicht, immer ‚ja’ zu sagen und konsequentes Verhalten ist etwas anderes als Zwang und Strenge, eröffnet aber viele Chancen und ist meines Erachtens die Grundlage für eine verlässliche Beziehung zu den Kindern, Töchtern wie Söhnen.

Herr Götting, wenn Sie es nicht hinbekommen, Ihrer Prinzessin ‚Rosa Monster’ auch mal ‚nein’ zu sagen und sich für einen ‚erbärmlichen und korrupten Sack’ halten, ist das Ihre Sache. Bitte schließen Sie von sich nicht auf alle anderen Väter.

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Ein Kommentar zu “Väter sind keine erbärmlichen Säcke”

  1. Andreas sagt:

    Hm. Ich finde, das ist eine augenzwinkernde Überspitzung. Jedes Elternpaar kapituliert hin und wieder vor der Macht die Kinder ausüben – seien es Tränen, ein Lächeln oder “unschlagbare” Kinderlogik (also auch die Mütter, das ist wohl nicht wirklich etwas geschlechtsspezifisches) .

    Würde man dieses Verhalten nun mit dem Beamtentum vergleichen (was der Autor tut), wären Eltern korrupt. Weil sie Bestechungsversuchen nachgeben. Und wären Eltern Beamte, würden sie sich dafür wahrscheinlich auch erbärmlich fühlen.

    Zum Glück müssen Eltern nicht so streng handeln wie Beamte. Und ich glaube, das weiß der Autor auch. Ich musste bei der Passage daher eher schmunzeln.

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