… Du und ich in Wellenpommes-Mayo Du und ich im Opel zu Winnetou Du in Graz am Tanzen auf Grappa Dein Gesicht, ich am Heulen wegen Hanna Du am Rand, ich auf der Bühne heiser „Tu immer, was du liebst, auch wenn du scheiterst“ Sehen auch dich und die Kartons in Friedrichsheim „Mach’s gut Junge, ich fahr‘ heim“ …
Der Anspruch von Boris an sich selbst ist sehr hoch: Der
zweifache Vater will zu Hause und bei der Arbeit alles geben, „das Beste
aus meinem Leben rausholen“, auch wenn das heißt, dass er in manchen
Nächten nur drei oder vier Stunden schläft.
Das letzte Mal mit einem Freund unterwegs war Boris vor drei
Jahren, erzählt er. Er möchte gerne, dass seine Kinder später von ihm sagen
„dass er ein toller Papa war, der Beste“. Dafür hat Boris seinen
gutbezahlten Posten als Facharbeiter bei einem großen Pharmakonzern gegen einen
Job bei einem Mittelständler getauscht. Er ist jetzt nicht mehr täglich drei
Stunden auf der Autobahn, aber das heißt für die Familie auch: weniger Geld.
Seine Frau geht deswegen wieder arbeiten. Er steht nun um
vier Uhr morgens auf, um am Nachmittag wieder zu Hause zu sein – dann geht
seine Frau arbeiten und er versorgt die beiden Kleinkinder. Das ist ein
täglicher Spagat. Laut Väterreport des Bundesfamilienministeriums fänden es 60
Prozent der Väter ideal, sich den Alltag partnerschaftlich zu teilen,
verwirklicht wird es aber nur von 14 Prozent.
Immer im Hamsterrad, rund um die Uhr funktionieren – 40
Prozent der Väter fühlen sich laut einer Familienstudie der AOK zeitlich
überlastet und 82 Prozent der Kinder zeigen Stresssymptome, so eine Studie der
Uni Bielefeld.
Es wird viel über Väter gesprochen – was aber, wenn sie selber zu Wort kommen? Der erste Schweizer Dokumentar-Film über Väter rund um die Geburt ist jetzt online. Nach den vier öffentlichen Filmpremieren mit anschließenden Live-Chats gibt es die fünf Episoden jetzt auf YouTube zu sehen.
Väter können unmittelbar nach der Geburt eine Beziehung zu ihrem KInd aufbauen …
Babies' babbling is an instinctive effort to interact with the world around them, and Dad, and seven-week-old baby Joshua take turns in a cute gurgling conversation.
Der dreiminütige Kurzfilm erklärt anschaulich, was Frühe
Hilfen sind und wie Schwangere und Familien mit Unterstützungsbedarf die
Angebote erhalten können.
Er richtet sich neben Eltern auch an Fachkräfte, die Mütter
und Väter begleiten und beraten.
Ein Mann, dessen Vater ihn im Teenageralter verstieß, wird
zum Internet-Hit. Er gibt Video-Anleitungen, in denen er Kindern
Haushaltsgrundlagen beibringt, die man in keiner Schule lernt.
„Dad, How Do I“, „Papa, wie geht eigentlich … ?“, so heißt der YouTube-Kanal von Rob Kenney, der selbst zwei erwachsene Kinder hat. Anfang April 2020 startete der Vater seinen Kanal mit einem Video darüber, wie man eine Krawatte bindet.
In gerade einmal anderthalb Monaten brachte es Rob bereits
auf 1,52 Millionen Abonnenten.
Als Inspiration für seine Videos nennt Kenney seine Jugend
in Washington in den USA, wo er als eines von acht Kindern aufwuchs. Die Ehe
seiner Eltern zerbrach, kurz lebte er bei seinem Vater.
So zog Rob mit 14 im Wohnwagen seines 23-jährigen Bruders
ein, nachdem der Vater seinen Kindern offen ins Gesicht gesagt habe, sie nicht
mehr zu wollen. Später wurde Kenney selbst Vater zweier Kinder, die heute
Erwachsene sind und mitten im Leben stehen.
Rob wurde klar, dass er anderen Kindern und Teenagern, die
sich ohne Vater im Leben wiederfinden oder aus zerbrochenen Haushalten stammen,
ein Vorbild sein kann. Schon länger hatte er überlegt, eine Video-Serie zu
machen, in der er grundlegendes Wissen vermitteln wollte, das normalerweise
Väter ihre Kinder lehren:
Etwa das Binden einer Krawatte, das Bügeln eines Hemdes, wie
eine Regal-Befestigung, eine Rasur oder ein Reifenwechsel vonstattengeht.
„Ich hatte viele Ausreden, aber während der Quarantäne
gingen sie mir aus.“ Also drehte er seine Video-Tutorials. Der Mix aus
nützlichem Wissen für junge Menschen und einem typischen väterlichen Humor
kommt dabei gut an. Eine feine Sache.
Derzeit erleben viele Familien
einige ungekannte Herausforderungen. Doch zugleich stellt die Coronasituation
viele Chancen dar. Bspw. die (wieder) besonders intensive Zeit in Familie, mit
den Kindern bewusst zu gestalten. Dazu gibt beispielsweise ein uralten Zauber:
Das Vorlesen.
Hört Euch gern die Aufnahmen von Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ gemeinsam an. Bestenfalls greift Ihr danach selbst zu einem Buch, denn für Kindern gibt es keine schöneren Stimmen als die von Papa, Mama, Opa und Oma. Der Brachvogel im dritten Kapitel fasst es gut zusammen „Man kann es am besten erklären indem man es macht“.