der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

Mensch Papa! Die Wissenschaft vom Vatersein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Februar 2023

Was macht das Vaterwerden mit Männern? Wissenschaftler untersuchen, wie sich Männer psychisch und physisch während der Schwangerschaft, der Geburt und in den ersten Jahren mit ihren Kindern verändern. Diese Dokumentation geht auf eine Entdeckungsreise und begleitet drei Männer in Deutschland, Frankreich und Schweden während ihres Abenteuers, Papa zu werden und Vater zu sein.

Die arte Dokumentation zeigt, wie sich Männer während der Schwangerschaft, der Geburt und in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder verändern, und welche Bedeutung sie dabei für ihre Kinder haben.
Anna Machin, Evolutionsanthropologin der Universität Oxford, erforscht das Verhältnis von Vätern zu ihren Kindern. Die Ergebnisse ihrer Studien belegen, dass gegen Ende der Schwangerschaft und bei der Geburt das Testosteron der Väter sinkt. Das hilft ihnen, liebevoller auf ihre Kinder zu reagieren. Die Forschungsresultate Marian Bakermans-Kranenburgs von der Universität Leiden deuten darauf hin, dass Väter, die bereits in der Schwangerschaft täglich mit ihrem Baby kommunizieren, auch später eine stärkere Bindung zum Kind haben.
Was passiert bei der Geburt mit Männern? Damit hat sich der Gynäkologe Kai Bühling im Rahmen einer Studie beschäftigt. Rund 90 Prozent der Väter erleben die Geburt als positiv – aber es gibt auch Männer, die sich um negative Veränderungen sorgen, vor allem, was die Sexualität angeht. Die Neurobiologin Ruth Feldman aus Tel Aviv hat sich in großangelegten Studien die Gehirnregionen von Müttern und Vätern angeschaut. Ihr Ergebnis: Nicht nur die Gehirne der Frauen, sondern auch die der Männer verändern sich nach der Geburt – vorausgesetzt, sie sind engagierte Väter.

Spannende wissenschaftliche Erkenntnisse, verwoben mit persönlichen Geschichten von Vätern aus drei unterschiedlichen Ländern, ergeben einen faszinierenden Film über das Phänomen des Vaterwerdens und der Wichtigkeit des Vaterseins.

Nächste Ausstrahlung am:

  • Samstag, 4. Februar um 22:50
  • Mittwoch, 22. Februar um 02:00
  • Sonntag, 26. Februar um 07:45

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Hebammen – Auf die Welt kommen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Mai 2022

Der Alltag von Hebammen bewegt sich an der Schwelle, wo neues Leben entsteht und manchmal Leben vergeht.

Für Helena Bellwald sind Schwangerschaft und Geburt etwas Natürliches, das am besten gelingt, wenn sie möglichst nicht eingreift. Sie begleitet Eltern während der Schwangerschaft, der Hausgeburt und im Wochenbett. Aber auch, wenn Eltern ein Kind verlieren.

Lucia Mikeler ist Beleghebamme. Auch sie betreut Paare von der Schwangerschaft bis zum Wochenbett und geht für die Geburt in das Spital. Lucia ist es wichtig, dass die Frau ihre Geburt so gestalten kann, wie sie es für richtig hält.

Jeanette Gröbli, Sara Lehner und ihr Team zeigen uns den regen Spitalalltag, wo 97 von 100 Geburten in der Schweiz stattfinden. Sie sehen die Frauen zum ersten Mal, wenn sie mit Wehen ins Spital kommen. Sie begleiten sie routiniert und empathisch durch diese existenzielle Erfahrung.

Der Film gibt einen intimen Einblick in die natürlichste Sache der Menschheit. Sie fasziniert uns bis heute, einerseits als Wunder, andererseits als hochriskantes medizinisches Ereignis.

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ZDFneo zeigt ‚Rabenväter oder Super Dads‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. März 2022

Die Erwartungen an die Rolle des Vaters haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Galt es früher für den Vater als ausreichend, seine Familie finanziell zu versorgen und sich sonntags Zeit für sie zu nehmen, sind die Ansprüche heutzutage vielfältig: Geburtsvorbereitungskurs, Babyschwimmen, Spielplatzaufsicht, Hausaufgabenhilfe und Haushaltspflichten. Wie sehen Väter selbst ihre Rolle in der Familie? ZDFneo zeigt das zweiteilige Social Factual “Rabenväter oder Super Dads?” mit Collien Ulmen-Fernandes

https://www.zdf.de/dokumentation/rabenvaeter-oder-superdads

am Donnerstag, 24. März 2022, ab 20.15 Uhr. Beide Teile stehen ab 10.00 Uhr in der ZDFmediathek.  

Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes besucht fünf Väter und ihre Familien in ihrer vertrauten Umgebung: Einen Hausmann, der beim zweiten Kind den größten Teil der Elternzeit übernimmt, einen Vater, der in zweiter Ehe erneut eine Familie gegründet hat und neue Perspektiven für sich und seine Töchter entdeckt, zwei Väter, die sich Kindererziehung und Haushalt teilen und einen Vater, der mit seiner Ehefrau und zwei Kindern eine Familie hat, die in den meisten Bilderbüchern beschrieben wird.   

Die Rolle der Väter hat Einfluss auf die Entwicklung der Söhne und der Töchter. In der Vergangenheit wurde das von der Wissenschaft häufig unterschätzt. Heutzutage zeigen Studien, dass Väter wesentlichen Einfluss auf die Berufs- und Lebenspläne ihrer Töchter haben. Das Vaterbild ändert sich allmählich, aber stetig. Und auch die Erwartungen der Väter selbst ändern sich. Zunehmend entscheiden sie sich für eine Elternzeit, wenn auch selten für eine, die länger als drei Monate dauert.

Väter sind heute auch selbstverständlich bei der Geburt ihres Nachwuchses dabei, was noch in den 1970er-Jahren ein No-Go war, und sie bereiten sich gewissenhaft auf ihre Rolle als werdende Väter vor. Das zeigt eine Väterschule, die Collien Ulmen-Fernandes besucht. In einem Test beantworten Väter und Mütter die Frage, wer in der Familie für was verantwortlich ist oder sich verantwortlich fühlt. Selbst für Väter, die versuchen, die Aufgaben, die in ihrer Familie für Kinder und Haushalt anfallen, angemessen zu teilen, sind die Ergebnisse überraschend.  

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Türkische Männer wollen eine andere Form der Väterlichkeit leben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. März 2022

Professor Uslucan im Interview zu den Wirkungen des Projekt ‚Interkulturelle Väterarbeit in NRW‘

Von 2014 bis 2016 wurde das Projekt ‚Interkulturelle Väterarbeit in NRW‘ gefördert. Was waren die Ergebnisse des Vorhabens?

Also wir haben ja das Projekt, was ja unter anderem vor allem von Herrn Michael Tunç durchgeführt wurde, auch unter meiner Leitung. Wir haben es an acht verschiedenen Regionen NRWs durchgeführt. Einmal haben wir festgestellt, dass bestimmte, ich sage mal, Stereotype, Bilder, Vorurteile über Männer beziehungsweise Väter mit Migrationshintergrund grundlegend widerlegt werden konnten. So die Vorstellung, es ist sozusagen, ja, so matriarchal organisiert, Erziehung ist weiblich, weibliche oder beziehungsweise Arbeit der Frauen, Männer halten sich zurück.

Also solche Bilder, vor allem auch über türkische Männer, türkische Väter, herrschten ja lange vor. Und in diesem Projekt haben wir sehen können, dass die Väter, die wir sozusagen auch angetroffen haben, die in diesen Projekten, natürlich ist es eine Selektion, das ist/ das muss man auch wissen. Wir haben natürlich die, die engagiert waren erreicht.

Aber zumindest die haben gezeigt beziehungsweise sich geäußert sowohl in den direkten Gesprächen, aber auch in der Befragung, dass sie ein hohes Maß an Engagement in der Erziehung zeigen, dass sie sozusagen auch eine andere Form von Väterlichkeit auch leben wollen. Auch eine andere, die sowohl von der Mehrheitsgesellschaft als auch vielleicht sozusagen von der eigenen Kultur manchmal zugedacht wird, so im Sinne von, Väter haben ja für das Außen, also sozusagen Geld verdienen und die Außenwirklichkeit, und Mütter für das Innen, das Haus zuständig. Dass sie einfach mit diesem Modell so nicht einverstanden sind, sondern auch andere Rollen, auch andere Formen von Väterlichkeit leben wollen, sich sehr stark engagieren wollen, auch in der Erziehung, Entwicklung ihrer Kinder. Und letztlich dadurch auch an mehrheitsgesellschaftlichen Trends, also jetzt in den letzten zehn, zwanzig Jahren an aktive Väterlichkeit auch teilhaben wollen.

Wenn man das jetzt wissenschaftlich festhalten will, kann man sagen, drei zentrale Ergebnisse waren für uns relevant. Eins ist unabhängig von Migrationshintergrund. Das ist die pädagogisch-psychologische Bedeutsamkeit von Vätern für die Entwicklung von Kindern, von allen Kindern. Nicht nur von einheimischen, sondern auch von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte. Das ist immer dort, wo sozusagen Vater-Kind-Konstellationen eng, einfühlsam zusammenarbeiten. Dass es sowohl für das Selbstbewusstsein der Kinder wichtig ist, aber auch für die Selbstwahrnehmung der Väter, also sozusagen pädagogisch-psychologische.

Dann ein Punkt, der vielleicht, ich sage mal, schon auch ein Novum ist für Migrantenfamilien, die wir im Vordergrund hatten, familienpolitische Aspekte. Dass sozusagen dadurch auch in der Partnerschaft sich ändert. Also sagen wir, ein stärkerer Zug zum Egalitarismus, also eine andere Aufteilung der Erziehungsarbeit und letztlich auch dadurch die Entlastung der Mütter beziehungsweise der Frauen. Auch die Wahrnehmung der, ich sage mal, Frau, der Mutter als Partnerin, nicht nur als Mutter. Und durch diese Aufteilung der Rolle auch eine wechselseitige andere Wahrnehmung.

Und ein dritter Punkt, was ich eben gesagt habe, integrationspolitisch, dass dadurch auch die Wahrnehmung der Väter mit Zuwanderungsgeschichte eine andere ist. Ich will nur zwei Punkte aufarbeiten, wo es die größten Differenzen gab.

Die größten Differenzen gab es bei der gewaltfreien Erziehung, also die Relevanz der gewaltfreien Erziehung. Das ist sozusagen, durch die Kurse habe ich erkannt, wie wichtig das ist. Und ein zweiter Aspekt, der nicht minder wichtig ist, die Bedeutung der Schule, der Bildung, also Schulerfolg, sich für den Schulerfolg zu interessieren, zu engagieren.

Ich bin selbst Bildungspsychologe und spätestens seit PISA wissen wir, dass Schülerleistungen nicht nur Schülerleistungen sind, sondern auch Elternleistungen sind, nicht nur Leistungen der Schule, sondern auch die der Eltern. Das ist ungerecht, aber unabhängig davon haben die von uns befragten Väter erkannt, es kommt auch auf mich an. Also es kommt auch auf uns an, dass wir uns engagieren, dass wir uns einbringen, dass wir fördern, dass wir den Kontakt zur Schule halten. Und letztlich sozusagen, wie relevant Väterarbeit für den Schulerfolg der Kinder ist. An den beiden Punkten gab es die größten Differenzen zwischen vorher und nachher.

Ein weiterer Aspekt war auch die soziale Vernetzung. Dass sie erkannt haben: „Es ist wichtig, auch mit andern Vätern ins Gespräch zu kommen“, weil „Es sind nicht nur meine Sorgen, sondern es sind Sorgen auch anderer Väter.“ Und durch diese Väterarbeit auch eine Art von Vernetzung, was letztlich auch Solidarpotenziale aufbauen hilft und dazu führt, dass man auch entlastet ist, weil man merkt, das ist nicht nur etwas, was einen selbst betrifft.

Vor welchen Herausforderungen stehen diejenigen, die interkulturelle Väterarbeit machen heute und in Zukunft?

Wir haben seit 2015 natürlich einen starken Umbruch als Migrationsgesellschaft, als Einwanderungsgesellschaft. Natürlich wäre es wichtig hier, jetzt in einem Folgeprojekt beispielsweise, Kinder und Väter mit Fluchthintergrund in ähnliche Projekte aufzunehmen. Wir haben in unserem Projekt ja sehr stark türkische, spanische, griechische … also die klassische Gastarbeitergeneration gehabt.

Das wäre etwas, was, glaube ich, wichtig ist jetzt nach fünf, sechs Jahren, wo man sagen kann, gut, erste Einbindung in den Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt ist mehr oder weniger einigermaßen gut erfolgt. Was jetzt kommt sind eher so die, ich sage es mal, weichen Aspekte. Vielleicht zum einen Traumabearbeitung, Fragen von Erziehung, aber auch Fragen von Eltern-Kind-Beziehung, Vater-Kind-Beziehung.

Das wäre etwas, was vielleicht künftige Projekte stärker adressieren müssten. Auch dort eine andere Form von Väterlichkeit. Und wenn wir wissen, dass beispielsweise in dem ersten Projekt die Relevanz gewaltfreier Erziehung so ein wichtiger Aspekt ist. Und ja, wir leben jetzt seit zwei Wochen wieder in einer Welt voller Gewalt. Also wie wichtig das ist, sei es gewaltfreie Kommunikation in der Eltern-Kind-Beziehung, aber sei es auch die Rolle von Erziehung, väterlicher Erziehung, stärker zu vermitteln. Da sehe ich einen großen Bedarf in diesen Communities, arabischsprachige, möglicherweise künftig auch russisch-ukrainische. Also wir haben jetzt auch mit neuen Fluchtzuwanderungen zu rechnen. Genau solche Projekte auch in der neuen Zuwanderergruppe zu adressieren, diese Gruppen einzubinden.

Welche nachhaltigen Wirkungen sind heute, 6 Jahre nach dem Ende der Förderung, noch zu sehen bzw. zu spüren.

Empirisch kann ich das jetzt nicht beantworten, weil wir jetzt keine Befragung gemacht haben. Aber generell ist es so, immer dort, wo Menschen sozusagen in die Kurse selbst einbezogen sind, selbst mitmachen, selbst aktiv sind, so etwas ist immer nachhaltiger als nur, ich sage mal, Belehrung, als nur jetzt mit den Vätern einen Kurs zu machen, wo sie über richtige Erziehung belehrt werden.

Wie stark das nachhaltig ist, wie weit das sozusagen durchgeführt wird, das hängt natürlich auch von sehr vielen andern Faktoren ab. Das sind nicht nur Aspekte des Kurses, ne? Manchmal ist es ja auch eine veränderte Wahrnehmung, dass plötzlich sozusagen auch die Familienkonstellation besser ist, das Kinder dadurch leichter erziehbar werden. Und wenn sie leichter erziehbar sind, sind Effekte oft besser zu erreichen, als wenn man immer wieder mit, ja, Windmühlen, mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

Direkt empirisch kann ich Ihnen keine Zahl jetzt nennen, wie stark die Effekte sind. Aber zumindest aus den Gesprächen mit den Vätern wissen wir, dass das etwas war, wo sie sich zum ersten Mal auch gefragt fühlen, adressiert fühlen und sagen: „Okay, also wir werden als kompetent wahrgenommen.“ Und das ist, glaube ich, ein ganz wichtiger Aspekt, dass sie in ihrer Kompetenz und nicht nur defizitär gesehen werden.

Vatersein ist was Schönes, und wenn sie über individuelle Erfahrungen aus der eigenen Kindheit positive Aspekte zum eigenen Vater, Väterlichkeit anders wahrnehmen können. Also wo wir wirklich Personen, ich sage mal, so fast zwingen, positive Aspekte zu sehen, auch wenn sie eine schwierige Kindheit hatten, dann aber merken: „Ja, stimmt, Mensch. Also wie kann ich das, was ich selbst als Kind positiv erfahren habe von meinem Vater, wie kann ich das meinem Kind weitergeben?“ Also diese Art der Reflexion ist für Väter, die vielleicht jetzt nicht akademisch, sozialwissenschaftlich-pädagogisch geschult sind, schon was Neues.

Und da glaube ich, dass das in der Tat was nachhaltig ist. Es ist eine Perspektivübernahme, denk mal darüber nach, also entdecke das Kind in dir selber. Und das ist ja so etwas, was sie sonst im eigenen Alltag so nie konfrontiert werden mit diesen Fragen. Da, glaube ich, ist eine starke Nachhaltigkeit. Für andere, die ohnehin jetzt pädagogisch arbeiten, ist das vielleicht Teil des Tagesgeschäftes, sozusagen Perspektivübernahme, Rollenübernahme, sich selbst aus der Situation des Kindes zu sehen. Aber für genau diese Väter war das schon was Novum und war das ein Novum und hat dazu gebracht, Dinge anders zu sehen, auch aus der Perspektive des Kindes zu sehen, ne? Also wenn man mit einem Kind spricht, vielleicht wirklich auch runterzugehen auf Augenhöhe, im physischen Sinne auf Augenhöhe. Und da hat es für diese Väter schon sehr viel gebracht.

Endbericht des Projekts „Praxisforschung für nachhaltige Entwicklung interkultureller Väterarbeit in NRW“ ZfTI-Väterprojekt-Evaluation

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Elternzeit für Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Februar 2022

Noch immer nehmen Mütter mehr Elternzeit als Väter in Anspruch. Warum ist das so? Liegt es an fehlenden Vorbildern, an der Vermutung, dass man nicht ersetzbar ist oder an den Rahmenbedingungen?

Im ersten Job-Talk 2022 der Badischen Zeitung interviewt Moderator Andreas Seltmann die beiden Väter Martin Horn, Oberbürgermeister der Stadt Freiburg und Roland Meder, Leiter des Haupt- und Personalamtes der Stadt Freiburg. Eine kurzweilige halbe Stunde, die ganz unterschiedliche Sichtweisen auf die Elternzeit bietet.

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Welche Politik brauchen ‘moderne’ Väter?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Februar 2022

Am Donnerstagnachmittag hatten Heiner Fischer und ich Gelegenheit, im Gespräch mit Dennis Maelzer und Regina Kopp-Herr unsere Vorstellungen von ‘moderner’ Vaterschaft zu äußern und darüber ins Gespräch zu kommen, was (Landes-) Politik dazu beitragen kann, diese zu stärken. Zum Beispiel im Kontext der #Vaterschaftsfreistellung, eines neuen Unterhaltsrechts oder durch die Öffnung von (kommunalen) Räumen für #Vaeter, die am Wochenende Umgang mit ihren Kindern in einer anderen Stadt haben.

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‘Wo Familie draufsteht, da sind Männer nicht so mit drin’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Februar 2022

Eberhard Schäfer, Leiter des Papaladens in Berlin, Systemischer Berater und Therapeut und Diplom Politologe äußert sich zu Beratungsangeboten für Väter in einer Krisensituation

Welche Beratung brauchen Väter in einer Krisensituation?

Väter brauchen in einer Krisensituation eine Beratung, sage ich jetzt erst mal so banal, die ihrem Anliegen gerecht wird. Das heißt, bei dem Berater oder bei der Beraterin muss ein Verständnis dafür da sein, dass dieser Mann oder dieser Vater in einer Krise ist. Und dass er entsprechend eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner braucht, der zuhören kann und will. Der ein offenes Ohr hat. Der verständnisbereit ist. Und der schnell aus seiner professionellen Haltung heraus einordnen kann, um was es dem Vater geht und für was er jetzt welche Art von Rat oder Unterstützung oder Gespräch braucht.

Welche Art von Beratung braucht ein Mann oder Vater? Diese Beratung oder diese Beratungsstelle, diese Beratungseinrichtung muss für den Beratungssuchenden erreichbar sein, sichtbar sein. Und das sagen wir ja oft, dass wenn bei Beratungseinrichtungen globale Etiketten dranhängen, wie Erziehungs- und Familienberatung oder Elternberatung oder Lebensberatung, dass sich aus irgendwelchen Gründen Männer oder Väter da häufig nicht so angesprochen fühlen.

Wo Familie draufsteht, denken dann viele, da sind die Männer nicht so mit drin. Das heißt, ich plädiere seit vielen Jahren dafür, dass wenn man Männer oder Väter erreichen will, dann soll man das auch auf den Namen mit draufschreiben. Dann ist es ja eigentlich nicht mehr missverständlich, wenn da Beratung für Männer oder Beratung für Väter draufsteht, dass sich dann der Vater da auch hinwenden kann.

Wie sieht die Beratungslandschaft aus, auf die Väter treffen?

Bei so einer Frage, muss ich mich entscheiden, spreche ich auf eigene Rechnung oder als Lobbyist. Ja natürlich brauchen wir mehr Beratungsstellen. Es gibt nicht genug Beratung, das kann man immer sagen. Und gerade mit neuen oder neuartigen Herausforderungen, in denen Eltern und Väter sich befinden, wie, nicht verheiratete Paare haben Kinder, wie steht es da mit der formalen und auch mit der juristischen Situation? Oder, mehr und mehr Patchwork-Konstellationen. Wie komplex und kompliziert gestalten sich Familienbeziehungen in Patchwork-Konstellationen? Oder Konzepte von gemeinsam getrennt erziehen, also ein Elternpaar hat sich getrennt und es gibt auf beiden Seiten relevant viele Zeitanteile, in denen sich die Eltern um die Kinder kümmern.

Also dass Väter oder Männer mit all diesen Hintergründen in Beratungseinrichtungen Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen finden, die ein Bewusstsein davon haben, dass es diese Situationen gibt. Und da sage ich, auch mit meinem Erfahrungshintergrund, das finden viele Väter, die sich allgemein an Beratungseinrichtungen wenden, nicht immer. Also wenn ich mit Vätern spreche, wenn ich Väter berate, dann höre ich häufig so im ersten, zweiten, dritten Satz: Naja, als ich das Jugendamt angerufen habe, da hat man mir gesagt, „mit Ihnen als Vater kann ich gar nicht sprechen“.

Oder wenn er dann doch mit jemandem sprechen konnte, dann bekamen Sie zu hören: „Für Sie als Vater kommt es in erster Linie darauf an, dass Sie pünktlich und verlässlich Ihren Unterhalt zahlen können.“ Aber was mit der Beziehung zu den Kindern ist zweitrangig. Und wenn ein Vater sowas einmal oder mehrmals gehört hat, dann denkt er eben, ich finde hier nicht die richtigen Ansprechpartner. Und so geraten dann manche über ein paar Ecken an uns.

Also das heißt, mit anderen Worten, ich glaube, in der Beratungslandschaft sollte noch mehr Bewusstsein und Kenntnis vorhanden sein, wie komplex Eltern- und Trennungssituationen heutzutage sein können. Und dass Väter ein reales Interesse haben, eine gute Beziehung zu ihren Kindern zu haben und nach einer Trennung zu erhalten. Das ist nicht immer so präsent wie es sein sollte. Es ist wichtig dass Väter sich auch ernst genommen fühlen.

Was muss passieren, damit es passende Angebote für Väter gibt?

Na, auch hier, große Organisationen, die Beratungen, Beratungseinrichtungen tragen, die sollten mehr Bewusstsein dafür entwickeln, dass es spezifische Anliegen von Vätern gibt, und viele davon. Politische Institutionen und Akteure sollten das auch wissen. Ich kann jetzt auch mal schützend eigentlich sagen, gegenüber großen Organisationen, wie zum Beispiel Paritätischen Wohlfahrtsverband, da gibt es durchaus ein Bewusstsein dafür, es fehlt noch ein stückweit an der Umsetzung.

Aber dass die nicht so eine Haltung haben, wie vor zwanzig, dreißig oder vierzig Jahren. Mütter sind in erster Linie für Kinder zuständig und Väter haben allenfalls Unterhalt zu bezahlen. Also so schlimm ist es auch nicht, Was man vielleicht, also so hier einen schnellen Einwurf zu machen und zu sagen, das und das müsste es geben, das kann ich nicht tun.

Aber ich finde, dass Menschen, die mit Beratung und Institutionen zu tun haben, sich gründlich mit befassen sollten, Klammer auf, das wird auf der Ebene der Arbeitsgemeinschaft der Familienverbände in Deutschland und auf europäischer Ebene ein stückweit getan, Klammer zu, ist, was können wir eigentlich tun, damit Eltern in Trennungssituationen nicht gleich an den Rechtsweg denken? Oder nicht gleich daran denken, dass der Rechtsweg die einzige Möglichkeit ist, hier irgendwas zu klären oder zu lösen.

Also wir haben uns getrennt, oder wir wollen uns scheiden lassen und wir wollen unsere Interessen sichern und um die zu sichern, gehen wir zu einem Anwalt. Also dass diese Schnellschlüsse sozusagen, nicht mehr ganz so schnell sind. Ich wünsche mir, dass Paare, die sich trennen, oder Väter oder Mütter, die sich trennen, überlegen, wie können wir denn beide eine gute Beziehung zu unseren Kindern weiterführen und erhalten und was müssen wir dafür tun, wo gibt es hier die adäquate Beratung für uns?

Dass dieser Schritt zuerst gemacht wird, bevor man an den Rechtsweg denkt. In so vielen Beratungen, die ich führe, war der Rechtsweg zu einem Ende gekommen, zu einem unguten Ende, zu einem teuren Ende, zu einem für alle unbefriedigenden Ende. Zwei Jahre ist man diese Rechtswegschiene gegangen und hatte ein, zwei Prozesse und man ist mit den Ergebnissen überhaupt nicht zufrieden und dann geht man in die Beratung. Aber dann ist das Kind aber tief, tief in den Brunnen gefallen und dann ist ein Beratungsanfang überhaupt nicht so vielversprechend, wie wenn der ganze Schlamassel vorher nicht gewesen wäre.

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Warum mehr Väter volle Verantwortung zu Hause übernehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. November 2021

Einem Bericht von Pew Research aus dem Jahr 2018 zufolge bleiben in den USA mehr Männer zu Hause, um sich um ihre Familien zu kümmern. In der Vergangenheit haben wirtschaftliche Abschwünge Männer aus dem Erwerbsleben gedrängt und sie in die Rolle des Hausmannes gedrängt. „Je nachdem, wie man es misst, waren auf dem Höhepunkt der Großen Rezession vielleicht zwei Millionen Männer Väter, die zu Hause blieben”, sagt Soziologieprofessor Scott Melzer. “Und wenn wir uns heute die Pandemie ansehen, haben wir eine weitere wirtschaftliche Katastrophe.”

Aber auch die Veränderungen bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen und der Aufstieg von Frauen im Bildungswesen haben die Geschlechterrollen nachhaltig beeinflusst. Im Jahr 2020 stellten Frauen zum ersten Mal mehr als die Hälfte der US-Arbeitskräfte. „Junge Frauen überholen jetzt die jungen Männer bei den Hochschulabschlüssen und vielen Graduiertenabschlüssen”, sagt Kim Parker, Direktorin der Abteilung für soziale Trends am Pew Research Center.

Fünf Väter erzählen CNBC Make It, warum sie sich berufen fühlten, einen der anspruchsvollsten Jobs der Welt zu übernehmen.

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Wünsche und Wirklichkeiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. November 2021

Fifty-fifty‘ in der Kinderbetreuung – das wünscht sich mehr als die Hälfte aller Väter hierzulande. In Wirklichkeit teilt sich aber nur ein Viertel von ihnen die Betreuung mit der Mutter. Warum das auch 2021 noch so ist …

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Vater Otac

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Oktober 2021

Ein Vater aus ärmlichen Verhältnissen macht sich zu Fuß auf den Weg ins 300 Kilometer entfernte Belgrad, um für das Sorgerecht für seine Kinder zu kämpfen. Mit berstender Ruhe inszeniert Srdan Golubović diesen Roadtrip, in dem Goran Bogdan als schweigsamer, stoischer Held glänzt.

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