Gleichberechtigung, Hausarbeit und Häufigkeit von Sex
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 5. Februar 2013
Ehemänner und Väter, die zu Hause anpacken, gelten gemeinhin als Frauentraum. Weit gefehlt, sagt eine Studie, die in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift ‚American Sociological Review‘ veröffentlicht wurde. Sie haben deutlich weniger Sex als Männer, die nach Feierabend die Füße hochlegen.
‚Unsere Ergebnisse belegen die Bedeutung sozialisierter Geschlechterrollen für die sexuelle Häufigkeit in der heterosexuellen Ehe‘, sagte der Forscher Sabino Kornrich vom Center for Advanded Studies am Juan-March-Institut in Madrid. ‚Paare, in denen Männer stärker die typischerweise von Frauen erledigten Hausarbeiten übernehmen, berichten, sie hätten weniger häufig Sex‘.
Dagegen hätten Paare, bei denen der Mann eher ‚Männeraufgaben‘ wie Gartenarbeit, das Bezahlen von Rechnungen oder die Pflege des Autos übernimmt, häufiger Sex. Im Monat vor der Befragung war es in dieser Gruppe durchschnittlich fünfmal.
Offenbar gelte es in der Gesellschaft als sexuell anziehender, wenn sich jeder nach dem traditionellen Rollenbild verhalte, sagte Kornrich. Als Freibrief für Männer, die die Küchenschürze an den Nagel zu hängen, wollen die Forscher ihre Ergebnisse nicht verstanden wissen – und deuten an, dass auch dies weniger Sex zur Folge haben könnte. ‚Die Weigerung, sich an der Hausarbeit zu beteiligen, provoziert Paarkonflikte und führt zur Unzufriedenheit der Frauen‘.
Mittwoch 6. Februar 2013 um 00:48
Da war doch noch was: Verbale Aufgeschlossenheit bei gleichzeitiger Verhaltensstarre?
Montag 2. Dezember 2013 um 13:59
Die Interpretation, Männer, die das klassische Rollenmodell leben, hätten deswegen häufiger Sex, weil sie sexuell attraktiver für ihre Partnerinnen seien, zweifle ich an. Das Ergebnis der Studien könnte auch so ausgelegt werden, dass ihre Frauen klassischerweise den Mund halten und machen, was der Mann von ihnen erwartet – nämlich die Beine breit.