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Gibt es Wichtigeres? Eine kleine Presseschau zu den gestrichenen Vätermonaten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 12. April 2011

Nach der gestrigen Bankrotterklärung einer erst am Sonntag beschriebenen Väter orientierten Familienpolitik durch Kristina Schröder zeichnet sich in den Kommentaren ein großer Zuspruch zur Weiterentwicklung des Elterngeldes ab, der von Einigen unter der Finanzierungsvorbehalt gestellt wird. Unter der Überschrift Mehr Väter in die Kinderzimmer! Bedauert Kerstin Jäckel in der BILD Zeitung, dass es ohne eine Ausweitung der Vätermonate bei der bisherigen Rollenaufteilung bleiben wird.

Simone Schmollak regt sich in der taz darüber auf, dass die Ministerin den Worten keine Taten folgen lässt. ‚Die Aufregung über die Nachricht, dass die Familienministerin die Vätermonate nicht verlängern will, ist zwar nachvollziehbar, aber völlig unverständlich. Denn dass Kristina Schröder (CDU) dafür kein Geld hat (oder dafür kein Geld ausgeben will), sagt sie seit den Spardebatten für den Bundeshaushalt vor einem Jahr.
Jetzt ist einfach nur noch einmal klar geworden, dass vor allem Väter nicht mehr auf ein Angebot der Bundesregierung zu hoffen brauchen, länger als die bisher üblichen zwei Monate ihre kleinen Kinder zu Hause betreuen zu können.
Viel ärgerlicher ist, dass die Familienministerin, die voraussichtlich im Sommer ihr erstes Kind bekommt, nicht müde wird zu betonen, dass sie explizit Politik für Jungen und Männer machen wolle.’

In der Augsburger Allgemeinen betont Rudi Wais die finanziellen Aspekte der Entscheidung für und gegen die Elternzeit. ‚Angesichts der desolaten Haushaltslage gibt es Wichtigeres als die geplanten, jetzt aber auf Eis gelegten Verbesserungen beim Elterngeld. Außerdem ist längst nicht erwiesen, dass sich Zigtausende junge Väter ähnlich bereitwillig für eine viermonatige Babypause entscheiden würden, wie sie bisher bei zwei Monaten getan haben. Junge Paare müssen nach der Geburt eines Kindes noch genauer aufs Geld schauen als vorher, und wenn der Vater mehr verdient als die Mutter, beantwortet sich die Frage nach zwei weiteren Vätermonaten häufig genug von selbst: Wäre schön, geht aber nicht. Da denken Familien nicht anders als der Finanzminister: Es muss sich auch rechnen.’

Die Südwest Presse versucht einen Mittelweg zu beschreiten ‚ Ein Erfolg, der nicht kleingeredet werden sollte. Leistungen für Familien auszuweiten, klingt im Prinzip gut. Nur muss das Geld dafür da sein.’

‚Wofür Geld da ist und wofür nicht, ist immer auch eine politische Prioritätenfrage.’ Ist im Neuen Deutschland zu lesen: ‚Schade. Der Ausbau der Elternzeit für Väter dient neben anderem auch dazu, tradierte Rollenbilder zu durchbrechen und der noch immer herrschenden Doppelbelastung von Frauen, die in der Entscheidung zwischen Beruf und Familie sich oft für beides entscheiden (müssen), etwas entgegenzusetzen.’

Norbert Hohler beklagt in der Main Post ebenfalls eine ‚Politik nach Kassenlage’ und führt noch einmal die Argumente für die Elternzeit ins Feld: ‚Es hat viele Vorteile, wenn sich Väter für Kindererziehung berufliche Auszeiten nehmen: Sie bekommen einen intensiveren Bezug zu ihrem Nachwuchs, der ihr Leben bereichert – und erfahren hautnah, was Mütter alles leisten. Diese wiederum können sich in den „Vätermonaten“ ohne Gewissensbisse Dingen wie Beruf, Studium oder Fortbildung zuwenden: Das Elterngeld ist ein Erfolgsmodell.’

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