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Innovation und Fortschritt? Nicht für Väter in Elternzeit!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 19. Februar 2010

Im Blog des Missy Magazine berichtet eine Mutter wie es ihr mit den rückständigen Einstellungen der Männer und Kollegen des Vaters ihres Kindes ergangen ist. Ein weiteres Fundstück in der Sammlung der schlechten Beispiele, dem rrho in seinem Kommenmtar zu dem Beitrag direkt ein weiteres hinzufügt:

‚Ein Bekannter von mir hat ebenfalls zwei Monate Elternzeit genommen; sein Chef verkündete dann den Kollegen, sie könnten sich in der nächsten Zeit keinen Urlaub nehmen, und sie wüssten ja, wem sie das zu verdanken hätten.’

‚ … Warum können wir uns nicht einfach alles gerecht teilen, jeder bringt die Hälfte Geld rein, und jeder kümmert sich die Hälfte ums Kind. Dann wüsste er, wie anstrengend Kinderbetreuung wirklich ist, und ich wüsste, dass Arbeit auch nicht nur lustige Polonäse durchs Büro ist.

Wir können uns das nicht teilen, weil in seiner Chefetage nur Männer sitzen. Männer, für die es normal ist, dass sie ihre Kinder manchmal Tage nicht sehen, weil sie morgens zu früh gehen und abends zu spät wieder da sind. Männer, deren Frauen anscheinend ganz selbstverständlich die Rolle der ewigen, fürsorglichen Mutter übernehmen, damit die Männer in der Agentur die Unersetzlichen spielen können. Nicht mein Problem, habe ich gedacht. Jetzt leider schon, weil diese Männer ihren antiquierten Lebensentwurf zu meinem machen wollen.

Der Mann wollte zwei Monate in Elternzeit gehen und Elterngeld beziehen. Ist ja auch sein gutes Recht. Wir fanden es beide wichtig, dass er auch, zumindest für einen kurzen Zeitraum, mehr Alltag mit dem Sohn hat. Sein Anliegen musste er mit seinen Geschäftsführungskollegen besprechen, allesamt Väter. Keiner von ihnen hat Elternzeit genommen. Schon in den Vorgesprächen wurde dem Mann durch die Blume gesagt, es wäre besser, wenn er es ließe.

Die Meinung eines Kollegen spiegelt gut wider, was für ein reaktionärer Wind in der Chefetage weht: Er vertritt die Meinung, Elternzeit passe nicht zur Rolle eines Geschäftsführers, denn dann bekämen die Kollegen ein schlechtes Bild von dessen Einsatz für die Firma. Wenn jemand, auch jemand in der nächst niedrigeren Hierarchieebene, mit dem Wunsch nach Elternzeit auf ihn zukäme, sei dieser vermutlich nicht der Richtige für eine Führungsposition. …

Kein Wunder also, dass sich in der folgenden Diskussion zwei Monate Elternzeit bei 67 % Gehalt … in vier Wochen bezahlten Urlaub, der jedoch nicht Elternzeit genannt werden sollte, verwandelten. Und damit weiterhin das Bild vom Geschäftsführer, der alles für seine Agentur gibt, gewahrt werden kann, sollte der Mann diese vier Wochen nicht Elternzeit nennen. …

Was haben diese Männer für ein Problem? Ich würde nur zu gern ganz viele unqualifizierte Dinge von mir geben, … Deshalb mache ich an dieser Stelle nur noch einmal darauf aufmerksam, dass das in einer Werbeagentur passiert ist, die sich Innovation und Fortschritt auf die Fahnen schreibt. … ‚

Quelle

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