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Archiv für Februar, 2009

‚Väterkompass’ informiert Väter über Rechte nach einer Trennung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Februar 2009

‚Erstmals ist bundesweit ein Ratgeber für geschiedene Väter auf den Markt gekommen, der Väter während oder nach einer Trennung über ihre Rechte im Umgang mit ihren Kindern aufkläre’, sagte der Herausgeber und Vorsitzende des Leipziger Vereins ‚Väteraufbruch für Kinder‘, Martin Eschenburg.

Es habe bislang zwar zahlreiche Studien zu Einzelaspekten gegeben, aber keinen allgemein verständlichen Ratgeber, der die ganze Bandbreite der durch eine Trennung auftauchenden Probleme abdeckt. Behandelt würden beispielsweise das Besuchsrecht, Sorgerecht oder der Unterhalt.

Die Broschüre zeige auch Missstände auf, die nach Einschätzung des Vereins immer noch durch die rechtliche Ungleichbehandlung von Müttern und Vätern bestehen. Vor allem bei nicht verheirateten Paaren hätten es die Väter sehr schwer, nach einer Trennung gegen den Willen der Mutter ihre Kinder weiterhin zu sehen.

Eine vom Verein organisierte Umfrage habe beispielsweise gezeigt, dass Jugendämter den Müttern oftmals sogar davon abrieten, das Sorgerecht für das Kind gemeinsam mit dem Vater auszuüben. Und ohne dieses verbriefte Sorgerecht habe es der Vater nach einer Trennung sehr schwer, sagte Eschenburg.

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Heimchen am Herd – wieder gefragt bei Männern?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Februar 2009

Haben junge Männer auch heute noch ein altes Rollenverständnis? Dieser Verdacht drängt sich auf, liest man die Vorwerk-Familienstudie 2008: Nur ein Drittel der befragten Männer zwischen 16 und 29 Jahren unterstützt beim anderen Geschlecht den Wunsch nach Selbstverwirklichung. Während mehr und mehr Frauen beruflich immer besser qualifiziert sind, scheinen viele Männer ihre Partnerin gerne in der Rolle als Hausfrau und Mutter aufgehen zu sehen.

Oder täuscht der Eindruck angesichts der Tatsache, dass sich zunehmend Männer Väterzeit nehmen und sich ihr Selbstbild nicht auf die Rolle des Familienernährers beschränkt?

Welche Vorstellungen von Partnerschaft und Familie werden im Alltag gelebt und wie haben sie sich über die verschiedenen Generationen entwickelt? Wie ist es heute um die gerechte Verteilung und Anerkennung von Hausarbeit, Kindererziehung und Berufstätigkeit bestellt?

Jenseits vom Eva-Prinzip und Rabenmutter-Image der Superweiber, jenseits von karrierefixierten Patriarchen und Hausmanns Dilemma diskutieren wir über die Vielfalt weiblicher und männlicher Beziehungskonzepte.

Am 17. Oktober des vergangenen Jahres haben Dr. Elke Rohmann, Sozialpsychologin der Ruhr- Universität Bochum und Dr. Thomas Gesterkamp, Autor und Männerforscher über dieses Thema im Rahmen der Sendung Lebenszeit im Deutschlandfunk diskutiert. Zugeschaltet war zeitweise auch Rainer Volz, Leiter des Zentrums für Männerarbeit der evangelischen Kirche im Rheinland und Co Autor der Studie ‚Männer im Aufbruch’ aus dem Jahre 1998. Die nach 10 Jahren in 2008 durchgeführte Folgeuntersuchung wird am 18. März in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt, in der Sendung hat Volz aber auf schon einige wichtige Entwicklungen und Veränderungen des  Selbstbildes von Männern und Vätern hingewiesen.

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In Zwangsehen leiden auch die Männer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Februar 2009

Bisher wurde das Thema Zwangsehe vor allem aus der Perspektive der Frauen betrachtet. Doch es gibt auch Männer, die gegen ihren Willen verheiratet werden. Sie sprechen nur selten über ihr Leid.

„Mein Leben ist vorbei“, sagt Ali Akdeniz. Das sagt er, nachdem er 30 Jahre lang mit einer Frau zusammengelebt hat, die er nicht liebt. 30 Jahre hat er still gehalten, zuerst wegen der Eltern, dann wegen der Kinder.

Ein halbes Jahr zuvor war der Vater alleine in die Türkei gereist. Er brachte ein kleines Foto mit. Es zeigte ein Mädchen, an das sich Ali Akdeniz nur vage erinnern konnte. Als Kind hatte er ein paar Mal im Heimatdorf mit ihr gespielt. Das sei seine Cousine und seine zukünftige Ehefrau, sagte der Vater.

Schicksale muslimischer Mädchen, die zwangsverheiratet werden, die bedroht, geschlagen oder gar ermordet werden, wenn sie sich dem Willen ihrer Familien widersetzen, sind bekannt. Ein Viertel der türkischen Frauen lernt den Ehemann erst bei der Hochzeit kennen. Das zeigt eine Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums. Neun Prozent gaben an, zur Ehe gezwungen worden zu sein.

Die Perspektive des Mannes hat dagegen bisher kaum jemanden interessiert. „Man ging einfach davon aus, dass Männer von arrangierten Ehen nur profitieren“, sagt Ahmet Toprak, Pädagogik-Professor an der Fachhochschule Dortmund und Experte für deutsch-türkische Migrantenfamilien.

Doch Ali Akdeniz Geschichte ist kein Einzelfall. Im Mädchenhaus Bielefeld gibt es seit 2007 die bundesweit erste Online-Beratung gegen Zwangsheirat. Im vergangenen Jahr haben hier nicht nur Frauen, sondern auch 28 Männer Hilfe gesucht. Auch Kazim Erdogan kennt einige Fälle von jungen Männern, die von ihren Familien in eine Ehe gedrängt wurden – mit Erpressung und Gewalt. Der Psychologe betreut in Berlin-Neukölln ehrenamtlich eine der ersten Beratungsgruppen für türkische Väter. Von 30 Männern hätten alleine vier ihre Hochzeit als Zwang empfunden, sagt er.

„Die Männer waren bisher völlig auf sich allein gestellt“, sagt Kazim Erdogan. „Sie tragen ihre Sorgen in die Moschee und beten.“ Darüber zu sprechen ist fast unmöglich. Es widerspricht ihrem Bild vom starken Mann und Familienvater. „Der Leidensdruck muss sehr groß sein“, sagt Erdogan.

„Hochzeiten mit engen Verwandten sind üblich. Das wird als ein Weg gesehen, der Familie zu helfen“, sagt Ahmet Toprak. Auch wenn ein junger türkischer Mann ein zu offenes Leben führt, trinkt, Drogen nimmt oder viele Freundinnen hat, kann die Heiratsfalle zuschnappen. „Dann sieht die Familie die Hochzeit als Disziplinierungsmaßnahme“, sagt Toprak. Betroffen sind zudem Homosexuelle. „Sie werden zwangsverheiratet, um das bürgerliche Image der Familie zu bewahren“, sagt Toprak. Viele Schwule führen nach der Hochzeit ein Doppelleben, doch die Fassade bleibt bewahrt.

Toprak stammt selbst aus der Türkei und hat als erster Wissenschaftler türkische Männer zum Thema Zwangsheirat befragt. Das Ergebnis: Sie kommen mit Zwangsehen meistens besser klar als Frauen. „Männer haben viel mehr Möglichkeiten, der Situation zu entfliehen, da sie weniger kontrolliert werden“, sagt Toprak. Im Gegenteil: Seitensprünge oder Liebesbeziehungen der Männer würden häufig stillschweigend geduldet. Für die zwangsverheiratete Frau dagegen wird die Ehe oft zum Gefängnis.

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Das EU – Projekt DAD

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Februar 2009

Das Europäische Projekt DAD „A digital guide for fathers-to-be“ im Rahmen des eTEN Programms hat zum Ziel, den in Österreich etablierten “digitalen Leitfaden für werdende Väter – Hurra, ich werde Vater!” in vier weiteren EU-Ländern herauszubringen.

Sie erwarten in Kürze ein Baby? Oder Sie wurden vor kurzem Vater? Dann sind Sie hier genau richtig. Die Versprechungen im Einzelnen:

—> Der digitale Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie auf Ihr Baby Acht geben, was Sie beim Wickeln, Tragen oder Füttern beachten sollten und wann Sie am besten einen Arzt kontaktieren sollten.

—> Haben Sie spezifische Fragen oder brauchen Sie einen Rat: Fragen Sie einen Experten.

—> Sie möchten mehr Informationen zum Thema: Downloaden Sie zusätzliche Informationen bzw. besuchen Sie die Linksammlung.

—> Sie möchten wissen, wer diesen einzigartigen Service ermöglicht: Erfahren Sie etwas über die Partner des Projekts.

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Der erste Mann im Leben – Väter und ihre Töchter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Februar 2009

Väter gelten als prägend für ihre Söhne. Jungen brauchen ihre Väter, um den raueren, abenteuerlustigen Aspekt ihrer Männlichkeit zu entwickeln. Was aber bedeuten Väter ihren Töchtern?

Nicht nur in der Fachliteratur findet diese Beziehung weniger Beachtung. Für die Töchter sind deren Mütter zuständig, für die Väter bleibt da kein Platz. Dabei brauchen Mädchen ihren Vater ebenso wie ihre Mutter. Väter gelten als prägend für die Ausbildung der weiblichen Identität und sogar für die Partnerwahl der Töchter. Der Vater ist der erste Mann im Leben eines Mädchens.

In der Pubertät beginnt die Zeit der Abgrenzung zwischen Tochter und Vater. Sexuelle Tabuisierung stellt scheinbar Distanz her, die Reifezeit stellt das Verhältnis zwischen Vater und Tochter auf eine Probe. Ist das der Grund dafür, dass das Vater-Tochter-Verhältnis so wenig Aufmerksamkeit erhält? Tatsächlich lieben Töchter beide Elternteile und suchen ihren Lebensweg in der emotionalen Bindung zwischen Vater und Mutter.

Was ist das Besondere an der Vater-Tochter-Beziehung – warum ist sie anders als das Verhältnis zwischen Vater und Sohn? Und wie hat sich dieses Verhältnis über die Generationen bis heute verändert?

Sie können sich an der Sendung, Lebenszeit im Deutschlandfunk am Freitag, den 13.02.2009, zwischen 10:10 und 11:30 Uhr, beteiligen: Per Telefon 00 800 4464 4464 oder per Mail dlf.Lebenszeit@dradio.de

Gäste in der Sendung sind:

Mariele Millowitsch, Schauspielerin und Tochter von Willy Millowitsch

Julia Onken, Psychotherapeutin, St. Gallen, Schweiz, Autorin des Buches „Vatermänner – Ein Bericht über die Vater-Tochter-Beziehung“

Liane Dirks, Schriftstellerin aus Köln

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Österreichische Regierung will Väter in Elternzeit locken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Februar 2009

Eine Neuregelung des Kindergeldes soll dazu führen, dass jeder fünfte Vater in Österreich zu Hause beim Kind bleibt. Das einkommensabhängige Kindergeld soll bei 80 % des letzten Nettobezuges liegen: mindestens 1000, maximal 2000 Euro im Monat.

Die Familienstaatssekretärin Christine Marek erwartet sich davon nicht nur einen Anstieg der Geburtenrate, sondern vor allem auch, dass mehr Väter in Karenz gehen: „Unsere Berechnungen zeigen, dass mittelfristig 20 % der Väter diese Variante in Anspruch nehmen werden.“ In Deutschland liege der Väter-Anteil zwei Jahre nach Einführung des einkommensabhängigen „Elterngeldes“ (maximal 1800 Euro im Monat) bereits bei 18 %.

In Österreich können Eltern seit Januar 2008 zwischen drei Kindergeld-Varianten wählen. Der Männer-Anteil ist bei der Variante mit der höchsten Summe (800 Euro) am größten. Das Gros der Kindergeld-Bezieher wählt aber immer noch die Lang-Variante.

Parallel zum Kinderbetreuungsgeld will die Regierung heuer die „Zuverdienstgrenze“ neu regeln. Neben der finanziellen Grenze (16.200 Euro jährlich), deren Berechnung vereinfacht werden soll, ist wahlweise eine Reduktion der Arbeitszeit auf 20 bis 25 Wochenstunden geplant. Die Änderungen sollen zum 1. Januar 2010 in Kraft treten.

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Henne oder Ei?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Februar 2009

Seit Jahren liegt das Einkommen von Frauen unter dem der Männer. Üblicherweise wird diese Lohnkluft mit unterschiedlicher Qualifikation, Berufswahl und Berufserfahrung von Frauen und Männern erklärt. Eine Studie des DIW Berlin macht darauf aufmerksam, dass offenbar noch ein weiterer Faktor bei den Einkommensunterschieden eine Rolle spielt: das Ausmaß der Hausarbeit.

Männer arbeiten nach wie vor weniger im Haushalt als Frauen – vollbeschäftigte Männer in Paarhaushalten etwa eine Stunde pro Werktag, so das DIW. „Hausarbeit beansprucht Zeit und Energie, die Frauen sonst in ihren Beruf investieren könnten“, meint die Autorin und DIW-Arbeitsmarktexpertin Silke Anger. So würden vollberufstätige Frauen ohne Hausarbeit rund ein Viertel mehr verdienen als Frauen mit täglich zwei Arbeitsstunden im Haushalt.

Arbeitsteilung folgt traditionell Vorstellungen

Trotz eines Anstiegs der Erwerbsbeteiligung und Wochenarbeitszeit von Frauen hat sich an der Aufteilung der häuslichen Tätigkeiten insgesamt zwischen Frauen und Männern bislang wenig geändert, wie das DIW festgestellt hat. Selbst vollbeschäftigte Frauen verwendeten noch immer deutlich mehr Zeit auf die häusliche Arbeit. Nach wie vor bestehe eine Spezialisierung von Paaren innerhalb eines Haushalts. „Vollzeitbeschäftigte Männer nehmen mit täglich neun Stunden Erwerbsarbeit die Rolle des Hauptverdieners ein – und mähen am Wochenende den Rasen.

Vollzeitbeschäftigte Frauen, die mit ihrem Partner zusammenleben, arbeiten im Schnitt eine halbe Stunde weniger am Arbeitsplatz, dafür übernehmen sie im Haushalt häufiger Wischmopp und Kochlöffel – Tätigkeiten, die sich nicht auf das Wochenende verschieben lassen“, ist in der Studie zu lesen. Diese Tendenz sei selbst in Haushalten erkennbar, in denen beide Partner vollerwerbstätig seien.

Qualifikation schützt vor der Hausarbeitsfalle

Die Arbeitsteilung im Haushalt hängt stark von den Einkommenssaussichten beider Partner ab. Finanziell lohnt es sich für ein Paar, wenn sich der Partner mit dem schlechteren Verdienst stärker auf die unbezahlte häusliche Tätigkeiten konzentriert. Verdienen beide Partner, Mütter und Väter, etwa gleich viel, können sich beide in gleichem Maß an der Haus- und Familienarbeit beteiligen, ohne dass dadurch das Haushaltseinkommen sinkt.

Langfristig könnte eine stärkere Gleichberechtigung bei der Hausarbeit große Effekte haben: Eine geringere Belastung im Haushalt könnte Frauen ermutigen, stärker in ihre Karriere zu investieren und eine größere Nähe zum Arbeitsmarkt aufzubauen. Dadurch kann sich die Lohnkluft zwischen den Geschlechtern verringern.

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Erst 17 und schon Vater

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Februar 2009

In der Reihe 37° zeigt das ZDF am Dienstag, 10. Februar 2009, 22.45 Uhr Annette Heinrichs Film „Erst 17 und schon Vater – Wenn Teenies Kinder kriegen„. Die Dokumentation erzählt von den Höhen und Tiefen der Vaterfreuden in sehr jungen Jahren und veranschaulicht, wie die zwei „jungen Väter“ Simon und Alexander an ihren Aufgaben wachsen und sich zu verantwortungsbewussten jungen Männern entwickeln.

„Ich war schon ziemlich geschockt, als mich meine Freundin Taotao im Urlaub vor zweieinhalb Jahren anrief und mir sagte, dass sie schwanger ist“, erinnert sich der 18-jährige Alexander aus Berlin. Auch der damals 16-jährige Simon fühlte sich überfordert, als ihn seine Freundin Tatjana vor eineinhalb Jahren mit ihrer ungewollten Schwangerschaft konfrontierte. „Ich war schlecht in der Schule, hatte keine Ausbildung in Aussicht – natürlich hab ich mich gefragt, was ich meinem Kind in der Zukunft bieten könnte und wie alles laufen sollte.“ Dennoch war sowohl für Alexander als auch für Simon klar, dass sie zu ihrem Kind und zu ihren Freundinnen stehen wollten.

Viel schwerer fiel es den Teenagern, den Eltern von der Schwangerschaft zu erzählen. Alex und Taotao zögerten das Gespräch fünf Monate lang hinaus. Alexanders Mutter war mehr als überrascht. Gemeinsam mit ihrem Mann beschloss sie, den beiden zu helfen. Weniger Glück hatte Alexanders Freundin Taotao.

Für ihre chinesischen Eltern war die frühe Schwangerschaft ihrer Tochter eine große Schande. Als sie das Mädchen sogar zu einer Abtreibung in China zwingen wollten, reagierte Alexanders Mutter sofort und bot dem jungen Paar Alexanders kleines Zimmer an, bis Taotao schließlich einen Platz in einer betreuten Wohneinrichtung fand. Die jungen Eltern wohnen nicht weit voneinander entfernt, können sich täglich sehen und gemeinsam ihren Realschulabschluss machen.

Auch Alex ist durch die Schwangerschaft seiner Freundin und die Geburt seines Sohnes Luca vor eineinhalb Jahren ein anderer Mensch geworden. „Seit der Kleine auf der Welt ist, hat sich Alex um 180 Grad gedreht“, sagt Alexanders Mutter, „er macht nicht mehr so viel Blödsinn und ist ein liebevoller Papa.“ Trotzdem gibt es für die jungen Väter Tage, an denen es ihnen schwer fällt, so viel Verantwortung zu haben und nicht so frei und ungebunden zu sein wie die gleichaltrigen Freunde.

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Mütterliche Übernahme

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Februar 2009

Das Portal vaeter-nrw wird in diesem Jahr von einer Frau gestaltet. Eine von mir geschätzte Kollegin, die sicherlich ihr Bestes geben wird, um das Flaggschiff der Väterarbeit in NRW flott zu machen und inhaltlich weiter zu entwickeln. Aber dennoch habe ich Bauchschmerzen bei diesen Gedanken.
Eine Geschichte, die der Kollege Markus Hofer aus Österreich in seinem aktuellen Newsletter veröffentlicht, macht deutlich, was die Ursachen dafür sind:

‚In einem Interview fragte mich einmal eine Journalistin: „Herr Hofer, Sie schreiben: Männer werden zwar von Frauen geboren, aber Söhne können nicht von Müttern lernen, was es heißt Mann zu sein. Warum nicht? Das können doch Mütter auch!“ Zuerst einmal war ich sprachlos. Dann kam meine Gegenfrage: „Können Töchter von ihren Vätern lernen, was es heißt Frau zu sein?“ „Nein, das geht natürlich nicht!“, kam es wie aus der Pistole zurück. Dieses Missverständnis rührt letztlich an ein männliches Grunddilemma.

Wir alle, Männer wie Frauen, werden von einer Frau geboren. Das ist erst mal ein kleiner Vorteil für die Mädchen. Sie haben in der Mama eine weibliche Identifikationsfigur, sie können sein wie Mama, werden wie Mama oder auch nicht. Die kleinen Buben aber merken schon früh, dass es Mama und Papa gibt, dass sie nicht wie Mama sind und mit zunehmendem Alter wird ihnen immer bewusster, dass sie auch nicht werden dürfen wie Mama, weil sie kleine Männer sind. Die grundlegende Aufgabe der Buben ist eigentlich eine negative: keine Frau zu werden.

Darin wurzelt das Grunddilemma von uns Männern. Der Versuch, keine Frau zu werden, führt, gerade wenn keine starken Väter präsent sind, zu einer grundlegenden Unsicherheit in der eigenen Männlichkeit. Darum ist es auch für uns erwachsene Männer eine letztlich immer präsente Grundfrage, ob das, was wir tun, auch männlich ist. Das ganze übertriebene Männlichkeitsgehabe wurzelt in dieser existentiellen Unsicherheit. Die Bestätigung als Mann aber müssen wir uns und unseren Söhnen selbst geben, die kann nicht von Frauen oder Müttern kommen.’

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Das Schweigen der Führungskräfte

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Februar 2009

Das Thema Elternzeit für Väter ist bislang zu wenig in den Betrieben und bei den Führungskräften angekommen. Theoretisch können Mutter und Vater sich die Elternzeit zwar mittlerweile aufteilen, wie sie wollen. Doch die Männer reden in der Firma zu wenig darüber, und ihre Chefs wissen viel zu wenig über dieses Thema. Das sagen Personalverantwortliche unterschiedlicher Branchen bei einer Veranstaltung in Lüneburg.

„Die Chefs kümmern sich um die Aufträge, und die männlichen Mitarbeiter sprechen das Thema nicht an“, sagt Susanne Bockelmann von der Vereinigung der Unternehmerfrauen im Handwerk. Sie und ihr Mann wurden mit der Elternzeit für Väter zum ersten Mal konfrontiert, als ein Angestellter sieben Wochen vor dem Termin mit seinem Wunsch auf sie zukam – kurz vor Ende der gesetzlichen Anmeldefrist. „Im Handwerk ist das Thema noch nicht angekommen“, resümiert Bockelmann.

Aber nicht nur dort. An der Leuphana Universität gibt es seit Kurzem überhaupt erst die Stelle einer Personalentwicklerin. Und diese sagt: „Bei den Männern hapert es noch.“ An der Uni komme das Problem der zahlreichen befristeten Verträge hinzu. Dr. Kathrin Becher: „Das Problem ist, selbst die Führungskräfte wissen wenig darüber. Wer zum Beispiel für drei Jahre an einer wissenschaftlichen Arbeit schreibt, wie soll der für einige Monate aussteigen? Wir wissen es nicht.“ Becher wünscht sich Kontakt mit anderen Personalverantwortlichen, um Informationen und Tipps auszutauschen. …

Aber eben nicht in den Unternehmen. „Während die Mütter offen über ihre Probleme sprechen, reden die Väter nicht darüber. Oft wissen die Unternehmen nicht einmal, dass ein Mitarbeiter Vater geworden ist.“

Wie sagt doch eine alte Volksweisheit, ‚denen die reden kann geholfen werden’.

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