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lebe deinen Traum!

Archiv für August, 2006

junge, alte, neue Feministinnen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. August 2006

In der aktuellen Ausgabe der ZEIT kommen 15 Frauen zum Thema ‚Wir brauchen einen neuen Feminismus‘ zu Wort. Erfrischend sind vor allem die Aussagen der jüngsten Interviewpartnerin:

ZEIT: Ist Gleichberechtigung in der Schule ein Thema?

Florine: Überhaupt nicht. Da läuft alles gut.

ZEIT: Weißt du schon, was du nach der Schule machen willst?

Florine: Ja. Ich möchte zur Militärpolizei. Geiselnahmen beenden, Verbrecher bekämpfen, das ist mein Ding. Ich habe mir auch schon die Voraussetzungen angeschaut, ich glaube, ich wäre dafür geeignet.

ZEIT: Glaubst du, dass es Probleme gibt in einem Männerberuf?

Florine: Die Männer werden sich schon daran gewöhnen, dass eine Frau die Chefin ist, wenn ich einfach besser bin als sie.

ZEIT: Das heißt, genauso gut reicht nicht: Doch nicht alles okay bei euch Dreizehnjährigen?

Florine: Manchmal finde ich es schade, dass es für die Jungs nur zwei Sorten Frau gibt: die eine, die sich wie eine Tussi anzieht, und das Mannweib, das Männerklamotten trägt. Es gibt doch viel mehr Möglichkeiten!

ZEIT: In Filmen sieht man ja auch immerzu starke Frauen, die Verbrecher bekämpfen.

Florine: Aber die sind blöd. Zum Beispiel Catwoman. Die ist nicht dabei, um Verbrecher zu bekämpfen, sondern weil sie aussieht wie eine Domina. Ist ja klar, was das soll. …

Das gibt ja wirklich Anlass auf Veränderungen zu vertrauen.

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Bauknecht weiß …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. August 2006

… wie Männer waschen. Während etliche Markenhersteller bereits eine genderorientierte Werbung machen, um ihre Kunden und Kundinnen zu erreichen und neue Käufer zu gewinnen haben wir es in diesem Fall wohl mit einem ‚old fashioned‘ Hersteller zu tun. Zumindest lassen diese Pflegehinweise darauf schließen:

waschanleitung.jpg

(gefunden bei blogerette)

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‚Out of the Box‘ und mehr Bauchgefühl

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. August 2006

Roger Schawinsky, Geschäftsführer von SAT 1 erklärt heute in der Wirtschaftswoche, warum er sich in Zukunft nur noch auf sein Bauchgefühl und nicht mehr auf die Analysen von Programmforschern verlassen möchte:

Vor gut einem Jahr habe ich mich wegen eines sehr positiven Testergebnisses dazu überreden lassen, eine Serie zu produzieren, die im Berlin des Jahres 1906 spielt. Ich selbst war mir nicht sicher, ob die Zuschauer das … wirklich so sehr interessierte. Mein Bauch war eigentlich dagegen, aber die Zahlen der Programmforscher sprachen dafür. Also haben wir es ausprobiert – und es wurde ein Flop. Daraus habe ich den Schluss gezogen, meine Entscheidung nie wieder von einem Konzepttest abhängig zu machen, sondern stärker auf mein Bauchgefühl zu vertrauen.

Als ich mit der Idee kam, an diesem Abend zwei Lizenzserien hintereinander zu bringen, haben viele den Kopf geschüttelt, … Tatsächlich haben wir mit der neuen Programmstruktur unseren Marktanteil glatt verdoppelt … Mein Schluss daraus: aus Fehlern lernen und „out of the box“ denken, also aus gewohnten Schemata ausbrechen.“

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‚Superpapa‘ in Paraguay verhaftet

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. August 2006

Der ‚hundertfache‘ Vater wollte sich als ‚Zorro‘ betätigen und sich am deutschen Staat für erlittenes ‚Unrecht‘ rächen. Spiegel Online über die Hintergründe:
Aus diesem Grund hat der 56 – Jährige für mehrere hundert Kinder in Entwicklungsländern die Vaterschaft übernommen. Sein Ziel: Die Kinder sollten auf diese Weise von deutschen Sozialleistungen profitieren. In einem Interview mit einer spanischen Zeitung bezeichnete der Mann sein Vorgehen als „heilige Mission“, damit die Kinder später in Deutschland in den Genuss einer guten Erziehung und Beschäftigung kämen.

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Lätzchen statt Krawatte binden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. August 2006

Die Überschriften in der Wirtschaftspresse zum Thema Väter werden immer kreativer. Während das Manager Magazin im Juli seinen Beitrag zum Thema Väter und Elternzeit noch schlicht ‚Baby statt Business‘ titelte, ist der Beitrag von Birgit Obermeier in der FAZ vom vergangenen Freitag mit der Alternative Lätzchen statt Krawatte ausgestattet.

Das Resümee der Autorin: ‚Damit die politischen Anreize für aktive Vaterschaft in der Praxis auch genutzt werden, muß ein Umdenken stattfinden‘ Aber „das ist ein ähnlicher Prozeß wie bei Frauen in Führungspositionen“, glaubt Barbara David von der Commerzbank in Frankfurt. Sprich: „Eine Sisyphos-Arbeit.“ Um in den Köpfen etwas zu verändern, müsse man Väter und Mütter immer wieder für das Thema sensibilisieren und – ganz wichtig – Vorbilder präsentieren. Männer wollen erfahren: Wie hat der Kollege mit seinem Chef über die Elternzeit geredet? Wie hat die Rückkehr in die Vollzeitstelle geklappt?

Väter zu einer aktiven Rolle zu ermutigen ist aber auch Sache der Frauen. Auch sie sind längst nicht immer frei von Rollenstereotypen. So manche Mutter beschleicht ein komisches Gefühl bei dem Gedanken, im Büro zu sitzen, während der Vater mit dem Filius schwimmen geht.

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24 Stunden bleiben 24 Stunden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. August 2006

Die selbst gestellte Frage ‚Wird die Zeit knapp?‘ beantwortet sich Alexander Greisle im future blog mit einem zweifachen ‚Nein!‘. Erstens: siehe oben und
‚Zweitens werden wir lernen müssen, mit unseren (jetzt noch) schlechten Gewissen umzugehen, wenn im verfügbaren Zeitbudget eine Arbeit nicht zur vollständigen eigenen Zufriedenheit erledigt wurde. Nur dann klappt es mit den Zeitbudgets und die nicht-beruflichen Belange behalten ihren Stellenwert.‘

Eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Thema bietet das aktuelle Bulletin des Deutschen Jugendinsituts. In den Beiträgen geht es unter anderem um die Themen ‚Familienzeit‘, ‚Entgrenzte Arbeit – entgrenzte Familie‘ und ‚Männer und Familiengründung‘. Dort heißt es im Fazit: „Durch den gegenwärtigen Sprachgebrauch ‚Balance von Arbeit und Leben‘ wird der individuelle Akt des alltäglichen Ausbalancierens hervorgehoben. Um die Bereitschaft zur Familiengründung zu erhöhen, dürfen jedoch die gesellschaftlich – strukturellen Rahmenbedingungen nicht aus dem Blick geraten.“

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Männer – Frauen – Klischees und …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. August 2006

Im Querdenker Blog gibt es im Moment eine interessante Diskussion zum Thema Männer-Wirtschaft plus Frauen-Business. Es geht unter anderem um Unterschiede, Opfermentalitäten und Synergieeffekte.

Ein praktisches Beispiel zur sozialen Konstruktion von Geschlecht und entsprechenden Bildern und Klischees findet sich an diesem Wochenende anlässlich der Präsentation des neuen Audi TT Coupes auf den Autoseiten diverser Zeitschriften.

audi_tt_rp.jpg

Während in der Rheinischen Post Wolfgang Rother, Moderator beim Deutschen Sportfernsehen davon spricht, ‚Der neue TT ist reifer geworden, er ist kantiger, schärfer, männlicher‘ beschreibt die Rally Fahrerin Jutta Kleinschmidt in der Wirtschaftswoche ihre erste Begegnung mit dem Gefährt folgendermaßen:

‚Man erkennt gleich: Das ist ein Sportler. Allerdings einer, der schon etwas Speck angesetzt hat. Im Vergleich zum Vorgänger … kommt unser Sportler nun bulliger daher. … die knackigen Proportionen, die den Vorgänger auszeichneten, sind … etwas verloren gegangen.‘

Wenn zwei vom Gleichen sprechen …

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Baby statt Business

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. August 2006

In der Juli Ausgabe des Manager Magazins berichtet Claus G. Schmalholz über eine Exklusivumfrage bei den hundert größten börsennotierten deutschen Themen zu den Auswirkungen des neuen Elterngeldgesetzes und insbesondere den beiden ‚Vätermonaten‘.

Die Resonanz war groß, von 36 Unternehmen erhielt die Redaktion eine Antwort. Die Einschätzung des Manager Magazins lautet: „Die Ergebnisse lassen erwarten, dass die Initiative des Familienministeriums bei jungen Führungskräften verpuffen wird.“

Ein Blick auf die teilweise im Detail dargestellten Antworten lässt aber auch einen anderen Schluss zu:

Babypause_fuer_Manager.jpg

Immerhin 25% der Personalchefs erwarten, dass ihre Führungskräfte mehr Elternzeit nehmen werden. 25 Prozent, das ist, verglichen mit den knapp 5% der Väter die nach der bestehenden Regelung in die Elternzeit gehen doch schon eine andere Größe. Die Bundesregierung geht bei ihren Berechnungen der Kosten für das Elterngeld übrigens von ca. 27% aktiveren Vätern aus.

Von einem Gesetz und von Geld alleine werden sicherlich keine umwälzenden Ergebnisse zu erwarten sein. Da ist ein breiter gesellschaftlicher Konsens und in den Unternehmen eine entsprechende Kultur erforderlich, von der wir, verglichen zum Beispiel mit Schweden oder anderen skandinavischen Ländern noch Jahrzehnte hinterherhinken. Das machen zum Beispiel die Äußerungen von Claus Kleber im Heute Journal am 18. November 2005, wo er in einem Interview mit Frau von der Leyen von der 3600 € Peitsche sprach, mit der die Männer in die Elternzeit gezwungen werden sollten oder der Begriff des Wicklvolontariats, der nicht nur von CSU Politikern gebraucht wurde, deutlich.

Aber auch hier liefert die Umfrage des Managermagazins Lichtblicke: 28% der befragten Unternehmen ermöglichen ihren Managern aufgrund der neuen Regelungen in Zukunft eine Babypause und in 8% der Betriebe haben Vorstände oder Geschäftsführer schon einmal Elternzeit genommen.

Es wird Zeit, dass diese Vorbilder in den Unternehmen und in der Öffentlichkeit dargestellt werden.

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‚Angst essen Seele auf‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. August 2006

So lautet der Titel eines Fassbinder Films aus dem Jahr 1974.

AngstEssenSeeleAuf-Poster.jpg

Aber nicht nur das, Angst kostet auch viel Geld. Die Unternehmen nämlich, die ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durch Stellenabbau in Angst um ihre Arbeitsplätze, ihre Existenz versetzen. „Gerüchte über Stellenabbau verbreiten sich meist so schnell wie ein Lauffeuer. Die Angst läuft mit, fast gleich schnell. Sie strömt in jeden Raum – und hat sich bald festgesetzt; in den Gedanken, den Gesprächen, den Augen der Mitarbeiter.“ Die Arbeitslesitung sinkt um durchschnittlich 20%.

Dies sind die Ergebnisse einer Langzeitstudie von Winfried Panse und Wolfgang Stegmann von der Fachhochschule Köln, über die heute in der Welt berichtet wird. Dort wird der Schaden für die deutsche Wirtschaft insgesamt auf 100 Milliarden Euro beziffert.

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(K) ein Traum!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. August 2006

Gesine Schwan, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und 2004 unterlegene Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten hatte einen Traum. Die Zeit berichtet davon in Auszügen:

Partnerschaftlich kann eine Beziehung ihrem Empfinden nach nur sein, „wenn beide berufstätig sein können, wenn beide neben der Familie Interessen außerhalb des Hauses haben. Und natürlich weiß ich, dass da die Schwierigkeiten anfangen … für junge Paare mit kleinen Kindern … . Deshalb träume ich davon, dass wir unser Bild von Biografien langsam verändern. Dass von Leuten nicht mehr erwartet wird, den Karrierehöhepunkt mit 45 Jahren zu erreichen, sondern ruhig erst mit Mitte, Ende 50 – zur größeren beruflichen Verantwortung käme dann auch mehr Lebenserfahrung.“

Schwan glaubt nicht, dass Mann oder Frau „mit 35 oder 45 Jahren notwendig kreativer ist als mit 50 oder 60. Sie fühlt sich heute leistungsfähiger und klarer im Denken als vor zehn oder fünfzehn Jahren. Zudem müssten sich 45-Jährige nach diesem Modell nicht fragen, was sie mit dem Rest ihres Berufslebens anfangen sollen. Eltern hätten mehr Zeit für ihre Kinder. Und das wäre so wichtig, denn eine kinderlose Gesellschaft gehört für sie eher ins Reich der Albträume. Voraussetzung für all dies wäre allerdings ein verändertes Rollenbild: Überlegenheit dürfte dann von Männern … weder beansprucht noch erwartet werden, Über- und Unterordnung sollten in Beziehungen gar nicht mehr vorkommen.“

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