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Erster Deutscher Männergesundheitsbericht erschienen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 28. Oktober 2010

Präventionsangebote und medizinische Versorgung – insbesondere bei psychischen Erkrankungen – müssen besser an den unterschiedlichen Bedürfnissen von Männern und Frauen ausgerichtet sein. Das ist ein Ergebnis des Ersten Deutschen Männergesundheitsberichts. Herausgegeben wird der Bericht von der Stiftung Männergesundheit und der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V. mit Unterstützung der DKV Deutsche Krankenversicherung AG.

Der Bericht stellt die gesundheitliche Lage, die Gesundheitsversorgung und das Gesundheitsverhalten der Männer in Deutschland dar. Außerdem zeigt er Defizite der Gesundheitsförderung und der medizinischen Versorgung auf, gibt Handlungsempfehlungen und liefert Impulse für weitergehende Forschungen.

Der Männergesundheitsbericht stellt fest, dass Männer das weitgehend vernachlässigte Geschlecht sind: Allzu lange waren Wissenschaft, Politik und Krankenkassen zögerlich, männliche Gesundheitsprobleme zu akzeptieren und zielgerichtet zu beheben. So fehlte bisher auch ein Männergesundheitsbericht, während ein Frauengesundheitsbericht bereits seit 2001 vorliegt.

Mit dem jetzigen Pilotbericht ist damit zugleich der Auftrag an die Politik verbunden, einen offiziellen staatlichen Männergesundheitsbericht auszuarbeiten. Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder verwies bei der Vorstellung des Berichts darauf, dass die Bundesregierung erstmals ausdrücklich eine Jungen- und Männerpolitik betreibt: „Moderne Familienpolitik funktioniert nicht ohne die Männer.“

„Hier wird der Männergesundheitsbericht den gesundheitlichen Belangen der Männer nicht nur zu medizinischer, sondern vor allem zu gesellschaftlicher Aufmerksamkeit verhelfen“, hofft Professor Doris Bardehle von der Stiftung Männergesundheit. Mitherausgeber Dr. Matthias Stiehler von der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V. verweist auf die Ergebnisse des Berichts, die im öffentlichen Bewusstsein als männerspezifisches Problem kaum wahrgenommen werden: „Es wird deutlich, dass Männer keine Gesundheitsidioten sind, als die sie immer wieder dargestellt werden. Es ist vielmehr die gesellschaftliche Sicht auf Männer, die sich ändern muss, und daran müssen die Männer natürlich selbst mitarbeiten.“

Quelle

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4 Kommentare zu “Erster Deutscher Männergesundheitsbericht erschienen”

  1. Thomas sagt:

    Markant sind auch folgende Feststellungen :

    http://www.focus.de/gesundheit/gesundheits-news/gesundheit-erster-maennergesundheitsbericht-veroeffentlicht_aid_566636.html

    „Männer leiden mindestens ebenso häufig wie Frauen an psychischen Störungen – bei ihnen bleiben sie aber häufig unentdeckt und deshalb auch unbehandelt.“

    wie auch

    „Die Lebenserwartung des „starken Geschlechts“ liegt statistisch betrachtet etwa fünfeinhalb Jahre unter der von Frauen. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder sagte dazu, Studien zufolge sei nur ein Jahr davon biologisch erklärbar, viereinhalb Jahre also kulturell und sozial bedingt und „damit veränderbar“. So komme der Bericht zu dem Schluss, dass die Arbeitswelt für Männer ein weitaus höheres Gesundheitsrisiko darstelle als für Frauen, erklärte die CDU-Politikerin. Dies liege zum Teil daran, dass Männer häufiger in Berufen arbeiteten, in denen es zu Unfällen und Verletzungen kommen könne, oder auch häufiger Schichtarbeit leisteten.“

    Insbesondere diese Feststellung :

    „Aber es habe auch damit zu tun, dass bei Männern Selbstausbeutung und Mehrarbeit verbreitet sei. Männer setzten sich immer mehr unter Druck, was auch ihrer Gesundheit schade.“

    Schwäche zeigen passte bisher eben nicht in das männliche Idealbild – ein unmenschlicher, männlicher Norm-Weg.

    „Oft nähmen Männer ein Hilfsangebot aber auch nicht an, zum Beispiel aus Angst vor Stigmatisierung. Je stärker bei einem Mann das traditionelle Rollenbild ausgeprägt sei, umso geringer sei die Bereitschaft, sich gegen eine psychische Störung behandeln zu lassen, betonte Möller-Leimkühler.“

    „Die Frage sei, was übe auf sie einen solchen Druck aus, dass sie ihr Leben auf so riskante Weise bewältigen müssten.“

  2. Thomas sagt:

    Oder auch hier :

    http://www.rp-online.de/gesundheit/news/Maenner-haeufiger-depressiv_aid_924228.html

    „“Männer sind häufig darauf ausgerichtet zu funktionieren“, sagt Matthias Stiehler,..“

    Ich würde sogar sagen, „abgerichtet“…

    Geschmacklos mal wieder einige Kommentatoren, die die „Schuld“ – mal wieder – bei der Weiblichkeit suchen.
    Das war sicherlich nicht die Intention des Gesundheitsberichtes, Geschlechteranimositäten zu fördern sondern herauszuarbeiten, die Lage einmal zu thematisieren und zu überlegen, was FÜR Männer getan werden kann.

  3. ' + title + ' - ' + basename(imgurl) + '(' + w + 'x' + h +') sagt:

    […] Erster Deutscher Männergesundheitsbericht erschienen […]

  4. ' + title + ' - ' + basename(imgurl) + '(' + w + 'x' + h +') sagt:

    […] für Männer muss sich verbessern. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des ersten Deutschen Männergesundheitsberichts, der im Jahr 2010 erschienen ist. Denn es sind weniger biologische als gesellschaftliche Faktoren, […]

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