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Familiengenossenschaft in Münster – Maklerin für Väter und Mütter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 15. Februar 2013

Wenn die Stadt es nicht richtet, kann es die Wirtschaft vielleicht besser? Eine neugegründete Familiengenossenschaft im Münsterland soll Eltern von Kleinkindern oder Angehörigen von Pflegebedürftigen helfen. Das teilte der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband (RWGV) mit. Bei der Vermittlung kann es neben der Kinderbetreuung und Ferienfreizeiten auch um Pflege und Hilfe im Haushalt gehen. Die Hilfe steht Mitarbeitern der Mitglieds-Unternehmen zur Verfügung – überwiegend kleine und mittlere Betriebe aus der Region. Es soll dazu beitragen, Familie und Beruf besser zu vereinbaren.

Gründungsmitglieder sind der IT-Dienstleister GAD Münster, die Firma Westfleisch und die Volksbanken Gronau-Ahaus und Oelde-Ennigerloh-Neubeckum. Das Projekt ist das erste seiner Art in NRW. Vorbild für dieses Projekt ist eine Familiengenossenschaft, die vor etwa sieben Jahren im Rhein-Neckar-Kreis aufgebaut wurde – allerdings haben sich in diesem Fall Tagesmütter zur ersten Familiengenossenschaft der Metropolregion Rhein-Neckar zusammengeschlossen und nicht Unternehmen, erläutert Stefanie Pfennig, die Vorsitzende der Familiengenossenschaft Münsterland.

Die betriebsübergreifende Familienhilfe funktioniert folgendermaßen: Mehrere Mitgliedsunternehmen beteiligen sich an einem der Angebote der Familiengenossenschaften, beispielsweise der haushaltsnahen Dienstleistungen oder der Betreuung von Kindern durch Tagesmütter. Auch die Pflege von Menschen mit Demenz gehört zu den Leistungen der neuen Familienhilfe. Die Partnerunternehmen entrichten dafür eine Jahresgebühr, die abhängig von der Anzahl der Mitarbeiter im Betrieb ist: Unternehmen mit 20 Mitarbeitern beteiligen sich beispielsweise mit 250 Euro jährlich. Betriebe, die profitieren wollen, müssen nicht selbst einer Genossenschaft angehören. Für jede erfolgreiche Vermittlung ist eine Vermittlungsgebühr fällig.

„Die Mitarbeiter der Partnerunternehmen wenden sich mit ihrem Bedarf unmittelbar an uns“, sagt Pfennig. Das heißt, sie müssen nicht den Umweg über die Betriebe gehen, in denen sie beschäftigt sind. Dabei unterhält die Familiengenossenschaft Münster mit ihren zwei Teilzeitkräften selbst keine Kindertagesstätten oder Pflegedienste. Vielmehr vermittelt sie Adressen, stellt Kontakte zwischen den Ratsuchenden und den Tagesmüttern, Pflegepersonal oder Haushaltshilfen her.

Quelle

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