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lebe deinen Traum!

Kollege Mensch

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 23. März 2012

… lautete der Titel der Geburtstagsfeier, zu der der pme Familienservice am 20. März nach Frankfurt eingeladen hatte. Es sei der 20zigste, genau genommen der 21zigste und es ist immer besser wenn man mehrere Möglichkeiten hat erklärte die Geschäftführerin Alexa Ahmad in ihrer Begrüßung.

Die Tagung hatte das Thema ‚Lebensphasenorientierte Personalpolitik’ und vier hochkarätige ReferentInnen Prof. Dr. Jutta Rump, Birgit Horn von der Deka Bank, Franka Johne von IKEA und Albert Reicherzer von der Commerzbank berichteten über die Antworten ihrer Unternehmen auf die Herausforderungen, die der demografische Wandel und der Wunsch der Beschäftigten, Beruf und Privatlebenbesser in Einklang zu bringen mit sich bringen.

Schon alleine diese Berichte, Frau Horn stellte die Angebote im Rahmen des Gesundheitsmanagements vor und Franka Johne den werteorientierten Ansatz von Ikea bei der Personalgeinnung und -entwicklung, machten die Tagung interessant. Richtig spannend war aber die abschließende Gesprächsrunde. Als das Gespräch auf Unterschiede bei Karriereverläufen zwischen Männern und Frauen und die Anwesenheitskulturen in den Unternehmen kam, konnten die TeilnehmerInnen Äußerungen hören, die sonst wohl nur in kleiner Runde gesagt werden.

Albert Reicherzer, seit 2,5 Jahren Bereichsvorstand Personal der Commerzbank brache es auf den Punkt: „…sorry, wir haben keine attraktiven Jobs zu fairen Arbeitsbedingungen, deshalb haben wir so wenig Frauen in Führungspositionen.“ Soll heißen, in die erste und zweite Führungsebene kommt Mann nur wenn er mindestens 60 Stunden dabei ist. Nach seiner Ansicht wird sich das nur ändern, „ wenn en echter Highperformer, auf den der Vorstand schon ein Auge geworfen hat, sagen würde „nein, danke! zu den Bedingungen mache ich den Job nicht.“ Also haben die Jungs es selber in der Hand.

Frau Rump, brach kurze Zeit später eine Lanze für die eben Gescholtenen: „Ich habe vor 5 Jahren nicht geglaubt, dass ich jemals so etwas sagen würde, aber Männer werden in Unternehmen diskriminiert.“ Einer gut qualifizierten Frau, die 7 Monate in Elternzeit gehe, werde vom Betrieb alles möglich gemacht, er ist froh, sie so schnell zurück zu bekommen. Ihr Partner, der die anderen 7 Monate in Anspruch nehmen möchte werde unmittelbar mit der Frage konfrontiert: „Sind Sie sich im Klaren, welche Auswirkungen das auf Ihre Karriere hat.“ Und deshalb, so outete sich gleich anschließend, sei sie , wie die Kommissarin aus Brüssel, für eine Quote, wegen der Ergebnisse. Ob man diese mit Sanktionen oder Anreizsystemen verbinde, müsse man genau überlegen.

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