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Archiv für Juli 13th, 2011

Krankenstand bei Zeitarbeit 30 Prozent höher als bei Festanstellung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Juli 2011

Ihre Branche hat nach wie vor keinen guten Ruf, doch sie sind gefragter denn je: Zeitarbeiter. Mitte 2010 waren bundesweit rund 806.000 Arbeitsuchende an Betriebe entliehen. Die Unternehmen nutzen die Zeitarbeit, um bei Auftragsspitzen oder projektbezogen einstellen und entlassen zu können, für die befristeten Arbeitnehmer ist es meist nur eine Notlösung aus der Arbeitslosigkeit: Obwohl für sie seit Mai 2011 gesetzliche Mindestlöhne gelten (7,79 Euro pro Stunde im Westen, 6,65 Euro im Osten), gehen Arbeitsplatzunsicherheit, mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten, die Wechsel der Einsatzorte und -bereiche sowie die Entlohnung auf die Nerven und auf die Knochen. Mit Folgen: Zeitarbeit macht krank, bestätigen neue Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK).

Zeitarbeiter sind generell mehr arbeitsunfähig als Beschäftigte in anderen Branchen. 2010 war jeder Leiharbeiter in Deutschland durchschnittlich 15 Tage krankgeschrieben, bei konventionellen Arbeitnehmern waren es gut 3,5 Tage weniger. Hauptsächlich deshalb, weil Zeitarbeiter oftmals in körperlich belastenden Tätigkeiten beschäftigt sind, die erfahrungsgemäß mit erhöhten Fehlzeiten einhergehen. Etwa ein Drittel der Differenz hat seine Ursache aber in der Zeitarbeit selbst.

Finanzielle Unsicherheit, keine Zukunftsplanung – viele Leiharbeiter leiden unter Existenzangst. Nur 7 % der vorher arbeitslosen Leiharbeiter schaffen den Sprung in einen festen Job. Dass die Aussichten am Nervenkostüm zerren, spiegelt sich in den Krankheitsdaten wider. Psychische Störungen gehören zu den Hauptursachen für Fehlzeiten. 2010 meldete sich jeder Zeitarbeiter im Durchschnitt knapp zwei Tage psychisch bedingt arbeitsunfähig. Binnen zwei Jahren sind die Fehlzeiten unter psychischen Diagnosen um 12 % gestiegen.

Der Druck lastet aber nicht nur auf der Psyche, sondern auch auf den Schultern. Muskel-Skelett-Erkrankungen sind Spitzenreiter bei den Diagnosen unter Zeitarbeitern. Sie verursachten 2010 pro Kopf 3,4 Fehltage.

Quelle

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Männergesundheit rückt in den Vordergrund

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Juli 2011

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat mit dem Aufbau eines Männergesundheitsportals begonnen. Diese Plattform soll neutrale, seriöse, fachlich geprüfte und qualitativ hochwertige Gesundheitsinformationen für Männer bieten. Dies sei, so die BZgA, vor dem Hintergrund der Kommerzialisierung des „Männergesundheitsmarktes“ und der Verbreitung von Informationen von teils mangelhafter Qualität und Vertrauenswürdigkeit gerade auch im Internet sehr wichtig.

Das im Oktober 2009 in der BZgA durchgeführte Fachforum zur Männergesundheit, habe die Bedarfslagen für ein Männergesundheitsportal aufgezeigt und zugleich einen möglichen Rahmen für ein solches Portal abgesteckt. Innerhalb der Veranstaltung wurde ein sehr differenzierter Blick auf männliche Identitäten, epidemiologische Grundlagen, gesundheitsbezogene Verhaltensweisen und Mediennutzung von Männern und Jungen geworfen. Außerdem wurden Beispiele guter Praxis bei der Mediengestaltung und Netzwerke im Bereich der Männergesundheit vorgestellt.

Die Dokumentation der Tagung ist jetzt in der BZgA-Fachheftreihe Gesundheitsförderung Konkret als Band 14 unter dem Titel ‚Gesundheit von Jungen und Männern’ erschienen. Mit diesem Fachheft zur Männergesundheit möchte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einen wichtigen Akzent zur geschlechtersensiblen und geschlechtsspezifischen Ausgestaltung von Prävention und Gesundheitsförderung setzen.

Außerdem liefert ein Newsletter qualitätsgesicherte Angebote und Antworten zum Thema Männergesundheit.

Quelle

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