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Archiv für Juni 13th, 2009

Väter wollen sich um ihre Kinder kümmern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Juni 2009

Die Väter von heute sind engagiert, scheuen sich nicht, mit dem Kinderwagen spazieren zu gehen und sind auch bereit, die Windeln zu wechseln. Dennoch ist es ihnen immer weniger gegönnt, die Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, weiß Martin Christandl, Leiter der Mannsbilder-Beratungsstelle in Innsbruck.

Karenz kein Thema

„Bereits in den letzten Jahren ist der Druck auf die Väter gewachsen. Die finanzielle Situation wird in vielen Familien immer schwieriger und statt für die Kinder da zu sein müssen sie noch mehr Stunden im Job verbringen“, so Christandl. Und so ist die Väterkarenz für viele Tiroler nicht einmal mehr als Möglichkeit andenkbar, „weil das Geld knapp ist und die Männer in der Regel halt einfach mehr verdienen als die Frauen.“ Christandl und sein Team versuchen dennoch den Männern Mut zu machen, „den Schritt in die Karenz zu gehen“.

Schade, dass sich viele trotz neuer Vaterrolle für das volle Berufs- und halbe Familienleben entscheiden müssen, denn die Väter von heute spüren laut Christandl „eine große Sehnsucht, die Kindererziehung gut auf die Reihe zu bringen und dabei auch die Partnerschaft zu pflegen“. Die Erziehung sei eine „Herzensangelegenheit“ geworden.

Kritik an Betrieben

Damit die Väter auch wirklich Väter sein dürfen, müssen sich laut Christandl die Rahmenbedingungen verbessern. Vorbild seien die nordeuropäischen Staaten, „wo die Männer mit 70 bis 80 Prozent des Gehalts in Karenz gehen.“ Finanziell müssten die Familien so weit entlastet werden, „dass Kinder nicht automatisch eine Belastung sind, damit man sich nicht die Frage stellen muss, ob zwei bis drei Kinder möglich sind.“

Sehr, sehr wenig Verständnis haben die Tiroler Betriebe für Väter. „Viele haben mir erzählt, dass es nur mit Mühe und Not möglich war, die Arbeitszeit auf 30 Wochenstunden zu reduzieren.“

Mehr zutrauen

An die Frauen appelliert Christandl, dass „sie ihren Männern mehr zutrauen“. Viele Frauen hätten einfach noch Scheu, die Männer mit den Kindern allein zu lassen. „Aber gerade das ist wichtig. Kinder brauchen ihre Väter und manchmal eben ganz allein für sich.“

Quelle

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