Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Februar 2007
In der letzten Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung verfasste Karen Krüger einen lesenswerten Artikel über die Generation ‚Neue Väter’.
Die Schlussfolgerungen der Autorin finde ich bedenkenswert:
‚Der amerikanische Männerforscher Michael Kimmel hat unlängst festgestellt, dass ein anderes Mann-Sein nur Bestand haben kann, wenn die Politik entsprechende Rahmenbedingungen schafft.
Das im Januar eingeführte Elterngeld ist gewiss ein erster Schritt in diese Richtung. Doch Emanzipation funktioniert nur, wenn der Mann nicht nur als Behandelter, sondern auch als Handelnder auftritt.
Anders als in Skandinavien wird die Gleichstellungs- und Familienpolitik in Deutschland überwiegend von Frauen gemacht, die auf dem langen Weg zu mehr Gleichstellung gelernt haben, Wünsche zu definieren und flexibel auf Rollenerwartungen zu reagieren.
Kampagnen und Initiativen, an denen Männer sich maßgeblich beteiligen, sind dagegen rar. Anstatt sich selbst zu engagieren, reagieren viele Männer träge oder fühlen sich in die Defensive gedrängt.‘
Daran kann Mann/ muss Vater doch etwas ändern, oder?
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Februar 2007
Die Familienpolitik der Bundesregierung verfolgt nach Ansicht des Berliner Professors für Kommunikationstheorie Norbert Bolz zwei Ziele: ‚die Verstaatlichung der Kinder und die Umerziehung der Männer. Was das für die Seelen der Kinder bedeutet, wird man wohl erst in Jahrzehnten beurteilen können. Aber die Folgen für die Männer liegen schon heute auf der Hand. Zum ersten Mal seit sich der moderne Staat als Anstalt der Daseinsfürsorge versteht, sollen erwachsene Menschen umerzogen werden. Es geht um die „reeducation“ des Machos zum fürsorglichen Mann.
In der modernen Gesellschaft erwerbstätiger Frauen genügt es offenbar nicht, wenn sich ein Vater als Versorger seiner Familie versteht. Aus dem Versorger soll ein Fürsorger werden. Dieses familienpolitische Programm richtet sich im Kern gegen die sexuelle Arbeitsteilung. Also gegen das Modell: die Frau zu Hause, der Mann auf der Jagd nach dem Profit.’
Diese und weitere Thesen hat Bolz heute Morgen im Deutschlandradio Kultur verbreitet.
Er ignoriert dabei die ihm sicherlich bekannten, nach seiner Ansicht wohl unter ‚erpresserischen Umständen’ zustande gekommenen Umfrageergebnisse, die seit Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts den wachsenden Wunsch von Vätern zum Ausdruck bringen, eben nicht mehr nur der Versorger der Familie zu sein sondern der Erzieher ihrer Kinder.
Bolz ist bereit, für seine Ansichten den Kampf gegen Rocky Balboa, äh nein wie Rocky wieder aufzunehmen. Wenn das live übertragen wird, schaue ich es mir an, echte Machos müssen sich ja schließlich prügeln!
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